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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Andererseits könnte es ziemlich nervig werden, mit diesen beiden Spaßvögeln in einer Kutsche eingesperrt zu sein. Doch da kam Lisandra eine ganz schlaue Idee:
    „Könnten wir vielleicht an der Kutschbus-Haltestelle vorbeifahren und schauen, ob Maria und Thuna da sind?“
    „Noch mehr rustikale Mädchen?“, fragte Haul.
    „Klar!“, sagte Hanns. „In der Kutsche ist viel Platz, wir können sie gerne mitnehmen.“
    Lisandra war stolz auf sich. Natürlich würden Maria und Thuna nicht an der Kutschbus-Haltestelle stehen. Sie hatten Lisandra geschrieben, dass die Montelago Fenestras aus Sorge um Marias Gesundheit keine Kosten und Mühen scheuen wollten, um die beiden Mädchen persönlich in Sumpfloch abzuliefern. Wenn Alban von Montelago Fenestra an den „Horror-Kutscher“ vom letzten Jahr dachte, blieb ihm und seinen Nerven gar keine andere Wahl.
    Lisandras Freundinnen würden also nicht da sein, dafür aber Geicko. Er würde an der Kutschbus-Haltestelle warten und Lisandra würde rufen: ‚Oh, da ist ja Geicko! Wenn die anderen schon nicht da sind, könnten wir ja ihn mitnehmen!’ Und Hanns würde es schwerlich ablehnen können.
    Die Sonne schien, als Lisandra keine Stunde später im Inneren der noblen, schwarz lackierten Kutsche mit dem Fortinbrack-Wappen saß, eingeschlagen in eine hellblaue Wolldecke, gegenüber von zwei höchst vornehmen jungen Herren, die fast ebenso neugierig aus den Fenstern starrten, wie Lisandra es tat. Der Kutscher lenkte die Pferde auf den Marktplatz, fuhr die Straße mit den Geschäften entlang und passierte dann im Schritt-Tempo die Kutschbus-Haltestelle.
    „Siehst du sie irgendwo?“, fragte Hanns.
    Lisandra schwieg. Sie hatte Geicko entdeckt, den Jungen mit der dunklen Haut, den schwarzen Augen und den schwarzen Haaren, der ihr bester Freund war. Jetzt hätte sie rufen müssen: ‚Oh, da ist ja Geicko!’, doch sie brachte die Worte nicht über ihre Lippen. Zu erstaunt war sie, denn Geicko merkte nicht einmal, wie die schwarze Kutsche an ihm vorüberfuhr. Er war vertieft in das Gespräch mit einem mandeläugigen Mädchen, das ebenso schwarze Haare hatte wie er. Ihre Haare waren am Hinterkopf zu einem Knoten verschlungen und sie sah so unglaublich niedlich aus, dass Lisandra mit einem Schlag verstand, warum Geicko keine Augen für die Kutsche hatte. Das Mädchen lachte und zwinkerte dabei mit ihren schräg stehenden Augen, als hätte sie nie etwas Lustigeres gehört als das, was Geicko eben zu ihr gesagt hatte. Sie ging leicht in die Knie, wenn sie lachte, als holte sie zu einem Luftsprung aus, den sie dann doch nicht machte.
    Lisandra hatte dieses Mädchen noch nie zuvor gesehen. Sie musste aus Taitulpan stammen, ihrem Aussehen nach. Jetzt sagte sie etwas zu Geicko, der ihr begeistert zuhörte, und schon fingen beide wieder zu lachen an. Nein, unter diesen Umständen hatte Geicko bestimmt keine Lust, zu Lisandra in die schwarze Kutsche zu steigen. Wie blamabel wäre das, wenn Hanns den Kutscher bat anzuhalten und Geicko einlud und dieser dankend ablehnte. Mit einem dicken Kloß im Hals ließ es Lisandra geschehen, dass die Kutsche langsam weiterrollte, die Haltestelle hinter sich zurücklassend.

Kapitel 3: Die Ankunft der leuchtenden Puppen
     
    Scarlett liebte die Winterferien in Sumpfloch. Schon vor einem Jahr, als sie Freundschaft mit Gerald geschlossen hatte, war diese ruhige Zeit in der eingeschneiten Festung etwas ganz Besonderes für sie gewesen. Doch in diesem Winter genoss sie die Ferien noch viel mehr. Denn diesmal hauste sie nicht alleine im dunklen und eiskalten Dachzimmer 773, sondern hatte mit Berry ein Zimmer im schönen Gebäudeteil mit den geraden Zahlen bezogen, das Wanda Flabbi für sie ausgesucht hatte.
    „Wenn ihr schon kein Zuhause habt“, hatte die warmherzige Krötenfrau gesagt, „dann sollt ihr euch wenigstens hier in Sumpfloch wie zu Hause fühlen!“
    Das taten sie auch. Jeder Tag begann mit einem Blick aus den großen Fenstern ihres Zimmers auf den zugeschneiten Schulgarten und den Himmel darüber: War heute Schlittschuhwetter? Spaziergehwetter? Würden sie sich bis nach Gürkel durchschlagen können, um dort über den Mümmelmarkt zu schlendern oder eine Vorstellung im neuen Lichtspielschuppen anzuschauen? Würde die Zeit noch reichen, um im Baumstumpf einen der köstlichen Winterpilzkuchen zu essen, ein Frostschwämmchen oder eine Pfeffertrompete oder den Marzipanschwamm für zwei Personen? Vielleicht kündigten aber auch dicke Wolken den

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