Mondscheinbiss (German Edition)

er seinen Gesprächspartner brüsk. „ Das ist jetzt nicht Ihr Ernst. Schon mal was von Datensicherung gehört? “
    Serena zog die Augenbrauen hoch, als er sein Handy auf den Schrei b tisch warf.
    „ Probleme? “
    „ Allerdings. “
    Er stapfte wütend durch den Raum und um ihn zu beruhigen, legte sie eine Hand auf seinen Arm.
    Er hielt inne und sah sie an. „ Das Fahrzeug, mit dem Emma Short zum Tatort gebracht worden war, du erinnerst dich? Ich hab es vom Autoverleih zum Labor bringen lassen. Aber die ganze Abteilung ist gestern abgebrannt, weder von dem Wagen noch von den Erge b nissen ist etwas übrig. Diese hirnlosen … “
    „ Verflucht! Da haben wir es wohl mit einem Brandstifter zu tun, was? Dieser Mistkerl! “
    „ Du sagst es. Hey Stevie, mein Freund. Gut, dass du da bist. Tust du mir einen Gefallen? “
    Steven blickte ihn misstrauisch an. „ Kommt drauf an, Jay-Boy. “
    „ Könntest du den Typen von der Abteilung für Straßenverkehr Bescheid sagen, dass sie sich um einen gewissen Matt C o lins mit dem A u tokennzeichen ACZ 9214 kümmern sollen? “
    „ Sicher. Was hat er verbrochen? “
    „ Er hat vorhin eine, äh, Fußgängerin angefahren “ , erklärte er und wich Serenas Blick aus. „ Er hatte um die zwanzig Me i len zu viel drauf. Ich möchte, dass er nicht nur ein Bußgeld wegen der zu hohen G e schwindigkeit zahlt, sondern Mitschuld an dem Unfall bekommt. Sie stand zwar auf der Straße, aber er hätte ausweichen können, wenn er sich an die Verkehrs r e geln gehalten hätte. “
    „ Mir ist doch nichts passiert “ , widersprach Serena.
    „ Momentchen. Du wurdest angefahren? “ , fragte jetzt Steven e r schrocken und musterte sie von oben bis unten. „ Fehlt dir was? “
    „ Nein! Alles bestens “ , sagte sie. „ Bleibt mal ganz locker. Dafür wird man doch in der Akademie ausgebildet oder? Kr i sen m eisterung in Problemsituationen. Kapitel siebenundzwanzig: A b rollen, wenn man vom Auto angefahren wird. “
    Keiner fand ihren Witz lustig.
    „ Stevie, versteh mich nicht falsch “ , bat Jase. „ Aber ich würde gern mit Serena allein sprechen. “
    „ Ach was, kein Ding. Bis später ihr zwei, ich kümmere mich um den Kerl. ACZ 9214? “
    „ Ja, danke dir. “
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und Serena reckte das Kinn. „ Was? “
    „ Musste das sein? “
    „ Was? “
    „ Ihm unter die Nase reiben, dass du angefahren wurdest. “
    „ Du hast mit dem Thema angefangen. “
    „ Ich will bloß, dass irgendwer dafür bestraft wird und da mir kein a n derer einfällt, eben dieser Colins. Aber ich habe nicht gesagt, wer an dem Unfall beteiligt war. “
    „ Findest du das nicht ein bisschen unfair? Deine Wut an ihm ausz u lassen? “
    Er ging nicht darauf ein. „ Das ist das zweite Mal, dass du a n gefahren wurdest innerhalb von fünf Tagen . Und jedes Mal hast du keinen Kra t zer. “
    „ Ach so. Dir wäre es also lieber, wenn ich menschlicher, verlet z licher wäre. “
    Er fasste sie mit beiden Händen bei den Oberarmen. „ Herrgott! E r zähl doch keine n Unsinn! “
    Obwohl sie versuchte , sich ihm zu entziehen, ließ er nicht locker. „ Es geht darum, dass es relativ unwahrscheinlich e r scheint, derart unve r wundbar zu sein. “
    „ Ich bin nicht unverwundbar. “ Um ihm das Gegenteil zu b e weisen, zog sie die Jacke aus und schob ihr T-Shirt bis über den Bauchnabel hoch. An ihrer rechten Seite befand sich schon jetzt ein telle r großer, roter Fleck, der sehr bald in allen B lau - und G rün t önen schillern würde. Dann rollte sie das rechte Bein ihrer Jeans hoch und zeigte ihm ihr au f geschürftes Knie. Jetzt, da die Aufregung vorbei und das Adrenalin verbraucht war, wurden die Schmerzen deutlicher. „ Auf diese Art bin ich menschlich, zumindest ein bis s chen. “
    Jase sah sie aus leicht zusammengekniffenen Augen an. Sein G e sichtsausdruck war mitleidig und das störte sie. „ So habe ich es nicht gemeint, und das weißt du “ , sagte er und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „ Ich bin dankbar, dass du nicht so zerbrechlich bist wie andere Frauen. Es hatte weniger etwas damit zu tun, dass ich nicht will, dass man dich für unverwun d bar hält, es ist bloß so, ich habe keine Ahnung, wie ich mit der Situation umgehen soll. Als du eben auf der Straße lagst, wäre ich fast verrückt geworden, aber du stehst einfach auf, als wäre nichts gewesen. Und jetzt zeigst du mir das hier. “ Er b l ickte auf die Ve r letzungen.
    Sie wusste nicht, was