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Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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Überhaupt kannte in und um Parkerville jeder jeden, zumindest fühlte es sich so an. Doch Dad hatte erzählt, dass Ashleys Familie einmal selbst Pferde besessen und sie dann an Sams Familie verkauft hatte. Es war also ausgeschlossen, dass sie Sam noch niemals begegnet war.
    "Ashley Carter", sagte ich widerwillig.
    "Ah, Fräulein Ich-Bin-Was-Besseres." Sam nickte verständnisvoll.
    Überrascht sah ich ihn an. "Du willst sagen, du bist nicht ihrem Charme erlegen? Das ist ja mal ganz was Neues. Ich dachte, jedes männliche Wesen in Nebraska kann Ashley Carter nicht widerstehen."
    "Eifersüchtig?" Er grinste mich unverhohlen an.
    "Ich? Was? Nein!" Ich schüttelte so heftig den Kopf, dass der Käfig gefährlich aus meinen Händen rutschte. In letzter Sekunde fing ich ihn auf und presste ihn an meine Brust. "Ich bringe ihn wohl besser ins Haus. Schönen Abend noch." Ich sah Sam nicht an, sondern ließ ihn einfach stehen und hoffte darauf, dass das warme Gefühl in meinen Kopf endlich wieder verschwand. Ich war sicherlich knallrot im Gesicht, ich konnte es förmlich spüren. Wie peinlich.
    Ganz ruhig, Lily, nur noch ein paar Monate, dann bist du hier weg. Dann würde es keine unangenehmen Begegnungen mehr mit Sam Hudson, Ashley Carter und weiß der Geier mit wem noch geben.
    Ich hatte ja nicht die geringste Ahnung, dass mir die unangenehmste Begegnung erst noch bevor stand.
     

 
     
     
     
     
     
3. KAPITEL
     
     
    "I ch habe keine Ahnung, wie du dir das vorstellst, aber wir können nicht zu mir. Mein Bruder hat die Windpocken und unser Haus steht gerade unter Quarantäne." Ashley nervte mich. Während ich mit ihr zu reden versuchte, blieb sie nicht einmal stehen, sondern lief zielstrebig mit ihren Pompons auf die Mädchenumkleidekabinen zu.
    Seit Mr. O'Leary uns zu Projektpartnern erklärt hatte, war bereits eine Woche vergangen. Inzwischen hatte sich herausgestellt, dass Cal tatsächlich ernsthaft krank war. Mein Bruder hatte sich bei seinem Freund Jack mit Windpocken angesteckt und lag mit Fieber und kleinen juckenden Bläschen Zuhause im Bett. Glücklicherweise hatte ich sie bereits gehabt, doch Mom und Dad ließen niemanden in unser Haus, ergo konnten wir uns auch nicht bei mir treffen.
    Das war nämlich Ashleys Plan gewesen. Nicht, dass sie vorher mit mir darüber geredet hatte. Sie hatte mir mitgeteilt, dass sie Donnerstag bei mir vorbeikommen würde, mit Smartie. Wer nannte seinen Hamster bitte Smartie?
    "Bei mir geht es auch nicht", war ihre einzige Antwort.
    Ich wusste ja bereits von Vanessa, dass Ashley seit der Sache mit ihrem Bruder nicht besonders gesellig war, doch es ging um ein Schulprojekt, ich wollte ja keine Pyjamaparty mit ihr feiern. Und ich brauchte in Biologie unbedingt eine gute Note, um meinen Collegedurchschnitt zu schaffen.
    "Die Schule, dann treffen wir uns eben hier." Sie wich meinem Blick aus.
    "Die ist abends abgeschlossen, sagt Vanessa."
    "Meine Güte, dann treffen wir uns eben bei Vanessa, wenn sie alles besser weiß!", schnauzte sie mich an.
    "Ashley!" Ich wusste nicht so recht, was ich da eigentlich tat, doch ohne weiter darüber nachzudenken, packte ich sie am Ärmel ihrer blauweißen Cheerleaderuniform und zwang sie endlich, stehen zu bleiben. "Ich will nicht deine Freundin sein, ich will auch nichts von Greg oder sonst irgendeinem anderen Jungen aus dieser Schule. Alles, was ich will, ist eine gute Note, damit ich noch am Tag meines Schulabschlusses meine Sachen packen und zurück nach New York gehen kann. Dann bist du mich los, und wir haben beide gewonnen, aber ich brauche diese Note!" Ich funkelte sie an und wunderte mich gleichzeitig über mich selber. Ich neigte nicht zu Ausbrüchen solcher Art. Normalerweise hielt ich mich eher zurück, wenn es um direkte Konfrontationen ging. Das hatte ich schon früh von meinem Vater übernommen und als zukünftige Staranwältin würde mich das sicher weit bringen. Schließlich ging die Partei, die ruhig blieb und einen kühlen Kopf behielt, am Ende meist als Sieger vom Platz - und das nicht nur im Gerichtssaal. Nur einmal war ich bisher nicht ruhig geblieben und jeder konnte sehen, wohin mich das gebracht hatte: Auf direktem Wege nach Parkerville.
    "Ich…" Ashley sah mich einen Moment lang einfach nur an, dann schüttelte sie meinen Arm ab. "Donnerstag um sieben Uhr bei mir." Mit diesen Worten drehte sie sich um und knallte mir die Tür der Umkleidekabine vor der Nase zu.
     
    "Wow, du gehst zu Ashley nach Hause." Vanessa pfiff

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