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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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auszumalen, wie ein Computerspiel-Killer in Minneapolis mit dem Mord an einer Familie in Calumet zusammenzureimen wäre, und da gibt es nichts außer einem zufälligen Zusammentreffen, das einem besonders schlimme Kopfschmerzen bereitet.» Er seufzte und ließ sich langsam auf die Couch nieder, die Ellbogen auf die Knie gestützt, die Hände zwischen den Beinen baumelnd. «In dieser Geschichte beschleicht mich langsam Sharons böse Ahnung.» Halloran ließ die Arme auf den Schreibtisch sinken und blickte konzentriert geradeaus. Er dachte angestrengt nach.
    Nach ein paar Minuten kam er zu der Überzeugung, dass es müßig war. Er brauchte mehr Informationen, aber er war sich nicht einmal sicher, ob ihm damit geholfen wäre.
    «Ich muss Marjorie anrufen und absagen», sagte Bonar, der urplötzlich aufgestanden war.
    «Und stattdessen was machen?» Bonar sah ihn verdutzt an. «Weiß ich auch nicht. Darauf warten, dass Magozzi anruft, denk ich. Das hier macht mich noch irre.»
    «Geh essen», sagte Halloran. «Nimm dein Handy mit, und wenn ich zu ihm durchgekommen bin, rufe ich dich an.»

 
    Kapitel 32
    Charlie war total verwirrt. Seine sonst so wohl geordnete Hundewelt stand auf dem Kopf. Ja, er saß auf dem Holzsessel neben seinem Frauchen. Das war normalerweise auch sein liebster Platz auf der Welt, aber die Tageszeit stimmte nicht, Frauchen trug nicht ihre Im-Holzsessel-sitzen-Kleidung, und aus der langen Schlange unter dem Baum floss kein Wasser. Er blieb tapfer, solange er es aushalten konnte, aber dann stieg er doch von seinem Stuhl, kraxelte auf ihren Schoß und leckte winselnd ihr Gesicht, denn er verlangte eine Erklärung.
    Grace schloss ihn in die Arme und drückte ihren Kopf an seinen, tröstete ihn und wurde auch von ihm getröstet. «Ach, Charlie, jetzt hab ich noch einen Menschen umgebracht», flüsterte sie mit geschlossenen Augen.
    Deine Schuld, Grace. Alles deine Schuld.
    Die Nachricht vom Mord in der Mall war vor nicht ganz einer Stunde übers Internet verbreitet worden. Zu dem Zeitpunkt hatte sie allein im Loft gesessen und daran gearbeitet, die E-Mails zurückzuverfolgen. Die anderen waren schon vor geraumer Weile gegangen.
    Lange hatte sie dann ganz allein dagesessen, wie betäubt, und die Nachricht immer wieder gelesen.
    Harley, Annie und Roadrunner hatten kurz darauf angerufen, weil sie sich Sorgen um sie machten, und auch Mitch hatte sich bald darauf aus dem Auto gemeldet. Er eilte von einem Kundengespräch zum anderen, verzweifelt bemüht, den Flächenbrand zu löschen, der die Firma zu vernichten drohte. Er hatte die Nachricht aus dem Radio. Grace versicherte ihnen allen, dass es ihr gut ging, obwohl sie doch unter der Last dieses neuen Schuldgefühls ins Wanken geriet, denn sie addierte sich zu der, die sie zehn Jahre lang mit sich geschleppt hatte.
    Damals deine Schuld und jetzt wieder deine Schuld. Dein Spiel, deine Idee, deine Schuld. Sie hatte auf der Stelle das Loft verlassen, weil sie unbedingt in dem Haus sein wollte, das aus Angst errichtet worden war, zusammen mit dem Hund, den Angst geprägt hatte, denn allein dort fühlte sie sich angemessen bestraft.
    Kratzende Geräusche an der nördlichen Ecke des Zauns ließen Charlie die Ohren spitzen und ihre Hand sofort zum Schulterhalfter greifen. Fast hätte sie gelächelt, als sie sah, wie die Waffe in ihrer Hand auf das Geräusch zielte, denn ihr war gar nicht recht bewusst gewesen, dass sie noch so sehr am Leben hing, und insgeheim fragte sie sich, warum das wohl so war.
    Zwei kleine schwarze Hände tauchten am oberen Rand des Zauns auf, gefolgt von einem kleinen schwarzen Gesicht.
    Dunkle Augen weiteten sich vor Schreck beim Anblick der Waffe. «Mann, Grace, bitte nicht schießen.» Sie entspannte sich und schob die Sig wieder ins Halfter.
    «Was hast du denn hier verloren, Jackson?» Er schwang ein Bein über den Zaun und ließ sich dann in ihren Garten rutschen. Danach kam er angeschlendert, als sei es bei einem Besuch in der Nachbarschaft das Natürlichste auf der Welt, zuerst einen zweieinhalb Meter hohen Zaun zu überwinden. «Ich hab gesehen, wie du mit dem Auto gekommen bist. Du bist doch sonst nie so früh zu Hause.
    Dachte, da muss was passiert sein.» Er blieb direkt vor ihr stehen, tippte sich zur Begrüßung an die Stirn und machte dann ein besorgtes Gesicht. «Richtig gut siehst du nicht aus.»
    «Ich fühl mich auch nicht gut.» Das war wirklich seltsam. Ihren Partnern gegenüber, die sie seit Jahren kannten und liebten,

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