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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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künstlichen Fingernägeln erkennen, der den Eindruck aufkommen ließ, dass diese Hände gar nicht zu ihr gehörten.
    Oh, wie sie das hier liebte! Noch niemals war sie so gekleidet gewesen, und das aus gutem Grund. Ihre Eltern hätten sie nämlich umgebracht. Aber dies hier war der erste Abend ihres Lebens fern von zu Hause; ein Abend, um über die Stränge zu schlagen und für einen Fremden, der ihr Leben verändern würde, Risiken einzugehen.
    Sie war schon immer überzeugt gewesen, vom Schicksal ausgewählt zu werden und ihre Bestimmung nicht selbst suchen zu müssen wie normale Menschen. Sollten die einfältigen Mädchen sich doch mit der Dreieinigkeit der Langeweile begnügen ­ Schule, Ehe, Kinder. Alena war besser als sie, schöner als sie, und schon bald würde es alle Welt wissen.
    Alena erschauderte, als ein Windstoß sie traf. Sie hoffte, das Kleid nicht ausziehen zu müssen ­ es bot zwar keinen großen Schutz vor der Kälte, aber es war zumindest besser als nichts.
    Zudem hoffte sie, dass es nicht zu irgendwelchen sexuellen Handlungen kommen würde. Sie hatte gehört, dass Fotografen manchmal versuchten, mit ihren Models Sex zu haben, bevor diese zu Stars wurden. Aber eigentlich war es auch egal, dachte sie. Sie hatte schon aus nichtigeren Gründen Sex gehabt.
    «Los geht's.» Alena hielt inne und blickte an der riesigen Skulptur empor.
    Im selben Augenblick verstand sie auch den Sinn des übertriebenen und grellen Make-ups, der Netzstrumpfhose und des offenherzigen Kleides. Sie konnte sich vorstellen, was der Fotograf als erste Aufnahme für ihr Portfolio im Sinn hatte: eine Hure, davongetragen auf den Flügeln eines Engels. Ein beeindruckendes Bild ­ ein faszinierendes Foto ­ und letztlich gar nicht so weit entfernt von der Wahrheit.
    Es war schwierig, hinaufzuklettern, zumal sie auch noch Angst hatte, sich die Strümpfe am Stein zu zerreißen oder ihre nagelneuen Fingernägel zu zerkratzen, aber schließlich gelang es ihr, sich über einem der mächtigen Flügel in Positur zu legen. «Ist es so in Ordnung?»
    « Beinahe perfekt. Ich klettere nur noch kurz hoch, um dein Haar nach hinten zu stecken. Es ist wunderschön, wusstest du das?» Alena lächelte. Natürlich wusste sie es.
    «Aber es verdeckt einen Teil deines Millionen-Dollar- Gesichts. Und das können wir doch keinesfalls zulassen.» Die Finger berührten sanft ihre Wange, als sie die Haare hinters Ohr streiften. Einen Augenblick verweilten sie dort.
    «Du wirst sehr berühmt werden, Alena.» Und obwohl es ihr ausschließlich ebendarum ging, verflüchtigten sich doch alle Gedanken an Ruhm augenblicklich, als Alena das kalte Metall spürte, das sich so gar nicht wie eine Haarspange anfühlte. Sie dachte an ihre Mutter und sah deren warmherziges und liebevolles Gesicht vor sich, als sie fühlte, wie der Engelsflügel unter ihr sich mit Macht bewegte und sie langsam in die Höhe hob.

 
    Kapitel 9
    Sheriff Michael Halloran schob seinen Stuhl vom Schreibtisch weg und rieb sich mit den Handballen die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er Sharon Mueller in seiner Bürotür stehen.
    «Diese Funzel wird Ihnen noch die Augen ruinieren.» Sie nickte in Richtung der Lampe mit dem grünen Schirm, die auf seinem Schreibtisch stand.
    «Das ist eine Leselampe. Ich hab gelesen.»
    «Zum Lesen ist es hier drinnen zu dunkel.» Sie wollte nach dem Schalter an der Wand greifen, ließ aber die Hand sinken, als er den Kopf schüttelte. Sie trug ihre dicke Jacke, deren Kragen sie bis über die Ohren hochgeschlagen hatte, weil ihr Haar für diesen Job zu kurz war. «Kommen Sie oder gehen Sie?», fragte Halloran. «Und sollten Sie gehen ­ was machen Sie eigentlich noch immer hier? Es ist fast Mitternacht.»
    «Allerhand Zeug wegen der Kleinfeldts. Aber unbesorgt, ich werde keine Überstunden aufschreiben.»
    «Ich bin unbesorgt, und Sie werden doch Überstunden aufschreiben.» Sie kam ins Büro geschlendert und berührte einen Gegenstand nach dem anderen ­ Möbelstücke, Bücher, die Zugkordel der Jalousie vor dem großen Fenster, die Halloran niemals herunterließ. Er hatte eine Vielzahl von Frauen kennen gelernt, die sich genauso verhielten, wenn sie in den Lebensbereich eines anderen Menschen eindrangen. Als könnten sie durch Abtasten Informationen sammeln. Direkt vor seinem Schreibtisch blieb sie stehen. «Wie geht's Ihrer Hand?»
    «Was meinen Sie?»
    «Bonar sagte, Sie hätten heute Nachmittag bei den Kleinfeldts eine Wand mit der Faust

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