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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Schon wieder. «Wen rufen Sie denn so spät noch an?»
    «Einen, der niemals schläft … Jimmy? Sharon. Hör mal, wir suchen nach den früheren Adressen der Kleinfeldts. Hast du von denen gehört? Na ja, eure Leute blocken ab. Irgend 'n Scheiß von wegen besondere Schweigepflichtentbindung …» Stumm lauschte sie eine Weile, und dann sagte sie: «Das kannst du machen? Banzai!» Sie legte auf und drehte ihren Stuhl mit Schwung herum, sodass sie Halloran direkt ins Gesicht blickte.
    «Sie haben einen Maulwurf bei der Steuerfahndung?», fragte er.
    Sie beachtete seine Frage nicht. «Anscheinend ist es erlaubt, unter bestimmten Bedingungen die eigene Adresse auf den Formularen wegzulassen. Zeugenschutz, psychopathische Verfolger und dergleichen. Dessen haben sich die Kleinfeldts wahrscheinlich bedient, und solche Adressen sind nicht zugänglich, nicht einmal unter Strafandrohung. Der IRS hält sie unter Verschluss. Unter den gegebenen Umständen, das heißt, weil sie tot sind und so weiter, könnten wir die Angaben vielleicht bekommen, wenn wir bereit sind, auf Bundesebene tausend Hürden zu nehmen, wie der Kerl Ihnen ja schon gesagt hat. Aber es könnte Monate dauern.»
    «Mist.»
    «Egal, er ruft zurück. Dürfte nicht lange dauern.» Halloran sah sie verblüfft an. «Er wird die Adressen herausbekommen? Jetzt?»
    «Klar doch.»
    «Ist das nicht ungesetzlich?»
    «Oh ja, aber Jimmy ist ein gewiefter Hacker. Er kann sich von seinem Computer zu Hause Zugriff auf die Datenbank verschaffen und es so aussehen lassen, als käme der Zugriff aus Timbuktu. Das kriegen die niemals raus. Außerdem ist er derjenige, den sie um Hilfe bitten, wenn jemand anders einen solchen Versuch startet.»
    «Jimmy muss Ihnen eine ganze Menge schulden.» Sharon zuckte mit den Achseln. «Könnte man sagen. Ich schlafe ab und zu mit ihm.» Halloran saß da und gab sich alle Mühe, sein Erstaunen zu verbergen.
    Sharon sagte: «Ein ziemlich überzeugendes Pokergesicht, Mike.»
    «Danke, ich hab auch lange geübt.» Nette Frauen aus Wisconsin nahmen vielleicht das F-Wort nicht in den Mund, aber die Tätigkeit schien ihnen nicht fremd zu sein.
    «Nur weil Sie wie ein Mönch leben, braucht der Rest der Welt es Ihnen doch nicht gleichzutun …» Das Telefon klingelte, und sie schnappte sich den Hörer. «Ja, Jimmy?» Sie hörte eine Weile zu und sagte dann: «Im Ernst? Wie viele? Ha.
    Okay. Danke. Nein, ich schulde dir gar nichts, du Volltrottel.» Sie legte auf und ging hinüber zum Faxgerät. «Er schickt eine Liste.» Wie aufs Stichwort brummte das Gerät los und spuckte stockend eine Seite aus. Sharon neigte den Kopf und las die Zeilen mit. «Das waren wirklich ein paar komische Vögel», murmelte sie. «Kleinfeldt ist gar nicht ihr richtiger Name ­ damit geht's schon los.» Halloran hob die Brauen und wartete.
    «Sieht so aus, als hätten sie … meine Güte! … sie haben immer, wenn sie umgezogen sind, auch ihren Namen geändert.
    Und umgezogen sind diese Leute reichlich oft.» Sie reichte Halloran die erste Seite und las bereits die zweite, die sich aus dem Gerät krümmte. «Okay. Das hier sieht aus wie ihr erster gemeinsamer Steuerbescheid, vor fast vierzig Jahren in Atlanta. Damals waren sie die Bradfords. Hielten sich vier Jahre in Atlanta auf, zogen dann nach New York City, wo sie zwölf Jahre blieben, und danach tauchten sie als die Sandfords in Chicago auf … Hm. Nur neun Monate dort, und dann geht's wirklich von einem Ort zum andern.» Sie gab Halloran die zweite Seite und widmete sich der dritten. «Die Mauers in Dallas, die Beamises in Denver, die Chitterings in Kalifornien, ein Jahr lang ohne Eintrag, vielleicht außer Landes, und dann kommen sie hier als die Kleinfeldts an.»
    «Und hier blieben sie dann zehn Jahre lang.»
    «Genau. Sie müssen es für einen sicheren Zufluchtsort gehalten haben.» Halloran grunzte nur. «Eine Zeit lang.» Er nahm ihr die letzte Seite ab und richtete sich ein wenig auf, erfüllt von Tatendrang. «Das ist großartig, Sharon. Vielen Dank. Und jetzt gehen Sie heim und ruhen sich wenig aus.» Er warf einen Blick auf Cleatons Telefon, fragte sich kurz, ob er wohl Gummihandschuhe anziehen sollte, bevor er es berührte, und zog das Telefon über den Schreibtisch hinweg näher zu sich heran.    
    «Wen wollen Sie anrufen?»
    «Die örtlichen Polizeidienststellen zu all diesen alten Adressen.» Sie seufzte, streifte sich ihre Jacke ab und rückte ihr Schulterhalfter wieder zurecht. «Die Liste ist lang.

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