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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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schon im Hidden Haven gegessen.»
    «Das ist doch schon Stunden her.»
    «Man kann aber Roastbeef im Bratensaft nicht im Auto essen.»
    «Ich kann Roastbeef im Bratensaft sogar am Stiel essen, aber ich hab eigentlich eher an dich gedacht. Sharon hat mir nämlich erzählt, dass du nicht zu Abend gegessen hast.»
    «Wann hast du denn mit Sharon gesprochen?»
    «Nachdem ich aus Marjories Bett gesprungen war und bevor ich zu mir gerast bin, um die Uniform anzuziehen.»
    «Sie hat dich also angerufen? Wieso das denn?»
    «Um mir zu raten, einen Stopp zu machen, um etwas zu essen. Ich finde, das Mädel solltest du heiraten.»
    «Ich bin noch zu jung für eine Ehe.»
    «Aber verdammt nochmal schon fast zu alt, um dich noch fortpflanzen zu können.»
    «Wir sind bisher noch nicht einmal miteinander ausgegangen.»
    «Dann mal los.» Bonar wich den Überresten eines Waschbären auf der Straße aus. «Ich hab übrigens genau gehört, dass du ‹noch nicht› gesagt hast.» Halloran ließ sich auf dem Sitz nach unten rutschen und schloss die Augen.
    «Ich war heute Abend bei Dannys Familie, um mein Beileid auszudrücken.» Halloran öffnete die Augen.
    «Man hat mir gesagt, du warst heute Morgen schon dort.
    Hast sie zum Beerdigungsinstitut gefahren und ihnen geholfen, die Formalitäten zu regeln.»
    «Ich hatte ein bisschen Zeit.»
    «Blödsinn. Du bist eben einfach ein netter Typ, Mike.» Halloran schloss wieder die Augen. Also schön. Ein netter Typ. Half den trauernden Eltern eines jungen Mannes, für dessen Tod er verantwortlich war, dabei, ihn so würdevoll wie möglich unter die Erde zu bekommen. Was für ein guter Mensch er doch war.
    «Sie haben gesagt, Montag wird er beerdigt.» Halloran nickte. «Dannys Schwester ist noch irgendwo in Frankreich. Vor Sonntag kann sie nicht zurück sein.»
    «Ich glaub, ich war noch nie montags bei einer Beerdigung.»
    «Ich wünschte bei Gott, diese müsste auch nicht stattfinden.»

 
    Kapitel 36
    Diane löste sich aus einer Schar von Bewunderern, als Grace, Harley, Roadrunner und Annie die Kunstgalerie betraten, und schwebte ihnen in einer Wolke weißer Seide entgegen.
    Sie umarmte alle, fasste dann Grace an beiden Händen und trat lächelnd einen Schritt zurück. «Du hast dich ja richtig herausgeputzt.»
    «Ganz allein für dich.» Grace lächelte zurück.
    «Hä?» Harley sah stirnrunzelnd auf Grace: schwarze Jeans, die schon fast ihr Markenzeichen waren, T-Shirt und Staubmantel. «Wovon redest du denn? Das ist doch ihre Alltagskluft.»
    «Harley, du bist ein solcher Kretin», tadelte ihn Diane.
    «Das sag ich ihm auch immer wieder», meldete sich Annie.
    «Sie trägt das T-Shirt von Moschino», erläuterte Diane.
    «Und wenn das Alltagskluft sein soll, dann möchte ich wissen, was sie sonntags tragen soll.» Harley beugte sich vor und musterte Graces T-Shirt. «Sieht für mich aus wie Fruit of the Loom.» Diane schüttelte gespielt zornig den Kopf und blickte dann von einem zum anderen. «Ihr hättet doch heute nicht zu kommen brauchen. Ich weiß, was für schreckliche Dinge geschehen sind.»
    «Honey, bist du denn noch zu retten? Haben wir je eine deiner Vernissagen versäumt?», fragte Annie. «Außerdem ist es genau das, was wir jetzt gebrauchen können.» Roadrunner nickte. «Stimmt. Besonders nach der Sache heute in der Mall.» Diane nahm seine Hand und drückte sie. «Vergesst das alles für ein paar Stunden. Und ich habe etwas, das euch vermutlich dabei helfen dürfte.» Sie hob die Hand, und ein livrierter Kellner kam mit einem Tablett Champagner herbei.
    «Ich liebe diese Frau», sagte Harley, nahm ein Glas vom Tablett, leerte es in einem Zug und griff nach einem zweiten Glas. «Wo ist denn dein Mistkerl von Ehemann?» Diane deutete in Richtung der Menge am Büffet. «Du kennst doch Mitch. Er macht, was er am besten kann. Als ich ging, verkaufte er gerade das teuerste Stück dieser Ausstellung irgendeinem armen Kerl, der sein letztes Bild bestimmt auf dem Flohmarkt erworben hat.» Sie seufzte und warf einen liebevollen Blick hinüber zu Mitch. «Jedenfalls lenkt ihn das ab. Und das braucht er.» Sie wandte sich ihnen wieder zu und lächelte dabei bedauernd. «Ich muss mich jetzt wieder unter die Leute mischen, aber bleibt bitte, so lange ihr mögt. Esst, trinkt, seid fröhlich und geht erst, wenn ihr unbedingt müsst. Es bedeutet mir sehr viel, dass ihr alle heute Abend gekommen seid.» Sie hielt Grace zurück, als die anderen schnurstracks aufs Büffet zusteuerten.

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