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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Achseln. «Überwachung, Schutz … sehen Sie es, wie Sie wollen. Auf jeden Fall dient es zu Ihrer aller Sicherheit.» Einen Moment lang sah Roadrunner ihn unschlüssig an.
    Dann seufzte er und sagte: «Okay. Ich denke, das leuchtet ein, zumindest vom Standpunkt eines Cops.»
    «Einen anderen Standpunkt hab ich nicht. Und Sie … müssen Sie sich des Öfteren auf diesen Veranstaltungen rumtreiben?»
    «Ziemlich oft. Dank Mitch und Diane, verstehen Sie?»
    «Und was halten Sie von den ausgestellten Kunstwerken?» Er versuchte sich mit einem halbherzigen Achselzucken zu entschuldigen. «He, ich versteh einen Scheiß von Kunst. Auf diesen Ausstellungen komm ich mir immer wie der letzte Idiot vor.»
    «Na ja, wenn einer von diesen Leuten Ihnen bei Ihrer Arbeit über die Schulter schauen würde, käme er sich garantiert auch wie ein Idiot vor. Das gleicht sich also aus.»
    «Ja, so wird's wohl sein.» Harley tauchte wie aus dem Nichts auf, was bei seiner Masse umso erstaunlicher zu glauben war. Er nahm zwischen Roadrunner und Gino Aufstellung wie ein Vater, der seinen Sohn vor dem bösen Schläger aus der Nachbarschaft beschützen will. «Sie überprüfen uns, Detective?»
    «Im Grunde schon. Ich hab gerade zu Roadrunner hier gesagt, dass wir von jetzt an für jeden von Ihnen eine Wagenbesatzung im Einsatz haben.» Harley sah Gino herausfordernd ins Gesicht. «Also beschützen Sie Grace?»
    «Darauf können Sie wetten.»
    «Nun, dann kann ich nur hoffen, dass Sie sich dabei besser anstellen als bei der Überwachung der gottverdammten Mall.» Gino funkelte ihn erbost an. «Für jemanden, der für keinen dieser Morde ein Alibi hat, reißen Sie verdammt weit das Maul auf.»
    «Und Sie benehmen sich verdammt selbstgerecht für einen Cop, der es nicht geschafft hat, zwei angekündigte Morde zu verhindern.» Gino sah in sein Glas, pfiff unhörbar und zählte bis zehn.
    «Okay, Mann», sagte er schließlich. «Ich hab einen kleinen sitzen, und ich schätze, dir geht es ähnlich. Deswegen hast du wohl vergessen, dass dieser Scheißhaufen von Fall auf eurer Türschwelle nicht weniger stinkt als auf unserer.» Harley fixierte ihn eine Weile, aber dann ließ er langsam die Schultern sinken und schien zu schrumpfen wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht. «Ich hab nichts vergessen, Detective», sagte er ruhig. «Scheiße, wir werden es nie vergessen. Das ist ja das Problem. Grace fühlt sich noch immer verantwortlich für Atlanta, und jetzt gibt sie sich auch die Schuld für das hier. Wir machen uns große Sorgen um sie, und es ist einfach zum Verrücktwerden. Mein Gott, was für ein verfluchter Schlamassel!» Gino betrachtete ihn nachdenklich. Es war keine richtige Entschuldigung gewesen, aber auch nicht weit davon entfernt.
    «Verfluchter Schlamassel. Darauf trinke ich.» Er hob seine Champagnerflöte und bedachte Harley mit einem leichten Kopfnicken, bevor er das Glas leerte. «Wissen Sie was? Diese verdammten Gläser sind viel zu klein.» Harley nickte. «Rühren Sie sich nicht. Ich weiß, wo sie die Flaschen aufbewahren.» Zehn Minuten und fast eine ganze Flasche später kam Gino der Gedanke, dass Harley eigentlich gar kein so übler Kerl war ­ ja, sie beide schienen sogar eine Menge gemeinsam zu haben.
    Sie hassten beide die abstrakte Kunst, mochten rosé Champagner und aßen für ihr Leben gern. Auch Roadrunner schien ganz annehmbar zu sein, besonders für so einen Technolulatsch.    
    Sie standen Schulter an Schulter und versuchten den Sinn eines Gemäldes zu ergründen, auf dem kühne Pinselstriche verzerrt zum oberen Bildrand strebten und dort in Farbklumpen endeten, die wie durchgekaute und in die Länge gezogene schwarze Sahnebonbons aussahen.
    «Also, was hat das eurer Meinung nach zu bedeuten?», fragte Gino.
    «Will verdammt sein, wenn ich das wüsste», sagte Harley.
    «Schwarzweiße Scheiße. Ich glaub, das sollen Leute sein.»
    «Nein, das sind Wäscheklammern», behauptete Roadrunner mit großer Bestimmtheit.       
    «Niemals», bestritt Gino in aller Freundlichkeit. «Können nur Leute sein. Seht ihr nicht die Beine? Und diese dicken Farbkleckse am unteren Rand, das sind die Füße. Warum sollte jemand denn auch abstrakte Wäscheklammern malen? Die sind doch an sich schon abstrakt, oder?» Harley trank den Rest Champagner direkt aus der Flasche.
    «Schlagendes Argument, Detective.»
    «Fragt sich doch, ob diese Sachn überhaupt was zu bedeutn ham», sagte Roadrunner und verschluckte die eine oder

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