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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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doch fragen, was er wohl gegen Cops haben mag. Wie sieht seine Lebensgeschichte aus? Es gibt nämlich bestimmt einen Grund für all das, egal wie krank es uns anderen erscheinen mag.    
     
    Wenn wir diesen Grund herausfinden, sind wir einen großen Schritt weiter.»
    «Das haben Sie alles in Ihren Psychologievorlesungen gelernt?» Sie lächelte zu ihm auf. «Unter anderem. Können wir gehen?»
    «Mm-hm.» Aber er rührte sich nicht, denn wenn er es tat, nahm sie bestimmt die Hand von seiner Brusttasche, und er fürchtete, dass ihm dann das Herz stehen blieb.
    «Ich muss noch schnell bei mir zu Hause vorbei und meine Uniform anziehen.»
    «Sie kommen nicht mit.»
    «Natürlich tue ich das. Es ist schon spät, und die Fahrt dauert mindestens sechs, sieben Stunden. Sie könnten einschlafen und gegen einen Baum fahren.» Er dachte einen Moment darüber nach. «Ich werde Bonar mitnehmen.» Mit einem Ruck riss sie die Hand von seiner Brust zurück, trat einen Schritt nach hinten und sah ihn mit vor Wut funkelnden Augen an. «Also, das ist toll, Halloran. Vielen Dank auch. Ich hab genauso hart an diesem Fall gearbeitet wie Bonar. Was gibt es also für ein Problem? Was ist? Angst, dass sich die Macho-Cops aus der Großstadt über Sie lustig machen, wenn Sie mit einem weiblichen Deputy auftauchen?»      
    «Nein, Herrgott nochmal!» Halloran hatte sie an den Oberarmen gepackt und an die Wand gedrückt, bevor sie wieder Atem holen konnte. Ihr Gesicht war nur noch Zentimeter von seinem entfernt, sodass er es nur verschwommen wahrnahm, und er presste seinen Körper so stark an sie, dass er schon sehr bald alles spürte, was sich unter dem kleinen roten Kleid verbarg. «Angst habe ich nur» ­ seine Lippen lagen auf ihren, als er sprach, und er hätte schwören können, Rosenwasser zu schmecken ­ «davor, dass ich nie in Minneapolis ankomme, wenn ich dich mitnehme.» Er küsste sie lange ­ drei Sekunden oder auch Jahre-, und dann bewegte und öffnete sich ihr Mund unter seinem. Er musste sich links und rechts neben ihr an die Wand stützen, um sich überhaupt aufrecht halten zu können.
    Er rechnete sich aus, dass er nur zwei Möglichkeiten hatte: Entweder sie auf der Stelle vor der Wand in der Asservatenkammer von Kingsford County zu nehmen, oder mitten in der Nacht quer durch den Bundesstaat zu fahren, um einen Mörder zu jagen und seinen Job nicht zu verlieren.
    Er war gerade zu der Überzeugung gelangt, dass kein Mann auf der Welt einen Job so dringend brauchte, als sie ihn von sich stieß. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und sie atmete durch den Mund. «Verdammt, Mike, du erstickst mich ja!» Schon war da wieder das selbstgefällige Harrison-Ford-Grinsen. Er hätte eine Million Dollar dafür gegeben, jetzt wieder auf der High School zu sein, um morgens im Umkleideraum den anderen Jungs zu erzählen, dass er am Abend zuvor ein Mädchen so wild geküsst hatte, dass es fast in Ohnmacht gefallen wäre.
    «Du solltest lieber losfahren.» Er drängte sich wieder gegen sie. «So eilig hab ich es gar nicht.» Sie tauchte unter seinen Armen durch und eilte mit kleinen, schnellen Tanzschritten zur Tür. Dabei wirbelte ihr Rock in die Höhe, zeigte Knie und Schenkel und den Spitzenbesatz eines Nylonstrumpfs. «Ich auch nicht», sagte sie und sah ihm in die Augen. «Und deswegen solltest du jetzt besser losfahren.» Er war so perplex, dass sie von ihm abgelassen hatte und einfach davongegangen war, mit klappernden Absätzen den Flur entlang und die Treppe hinauf, dass er gar nicht auf den Gedanken kam, sie hätte es sich eigentlich zu leicht ausreden lassen, mit nach Minneapolis zu fahren.
    Eine Stunde später fuhren Halloran und Bonar auf dem Highway 29 in westlicher Richtung, eine Thermoskanne zwischen sich, in den Getränkehaltern zwei Becher mit Marjories dampfendem Kaffee. Bonar saß während der ersten Etappe am Steuer und war offenbar entschlossen, sie mit Höchstgeschwindigkeit hinter sich zu bringen. Er hatte den Tempomat auf achtzig Meilen die Stunde eingestellt und das Blaulicht eingeschaltet.
    «Hätte nie gedacht, dass du es mal so eilig haben könntest, in die Großstadt zu kommen.»
    «Hab ich ja gar nicht. Ich hasse Großstädte. Smog, Verbrechen, Parkuhren ­ Großstädte sind für 'n Arsch. Aber ich will es schaffen, zum Eat 'n Run Truck Stop in Five Corners zu kommen, bevor die schließen. Das beste verdammte Roastbeef im Bratensaft, das es im ganzen Staat gibt.»
    «Ich dachte, du und Marjorie habt

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