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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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reicht uns aber nicht als Ausgleich für den Verlust des Schoolhouse-Etats. Greenberg hat heute Morgen angerufen.»
    «Was hat er diesmal für ein Problem?», fragte Harley.
    «Es mag dir vielleicht komisch vorkommen, aber er findet, dass die Firma, die seine Software für Kinder entwickelt, kein Spiel über Serienkiller wie SKID produzieren sollte.»
    «Es ist kein Spiel über Serienkiller», rief Grace ihm ins Gedächtnis. «Es ist ein Spiel darüber, wie man Serienkiller erwischt.»
    «Grace, das verdammte Ding heißt doch Serial Killer .»
    « Serial Killer Detective », korrigierte ihn ein vierstimmiger Chor.
    «Offenbar vermag er den Unterschied nicht zu sehen.
    Ebenso wenig wie ich, ehrlich gesagt.» Harley packte Mitch am Arm. «Greenberg und du, ihr habt viel zu lange Papierkrieg geführt. Komm schon, Partner. Ich will dir das Ding hier vorführen. Es ist nämlich tierisch brillant geworden.» Er rollte einen weiteren Stuhl vor einen Arbeitstisch, der aussah, als hätte eine Horde Vandalen darauf gewütet. «Setz dich hin, Kumpel.» Er schob Stapel von Schnellheftern, Ausdrucken und Biker-Zeitschriften beiseite, sodass vier surrende Festplatten und ein 21-Zoll-Monitor sichtbar wurden.
    Mitch sträubte sich, aber wenn Harley wollte, dass man sich einen Stuhl nahm, dann setzte man sich auch. «Ich hab das doch schon gesehen ­»
    «Du hast die Textdateien gesehen, aber nicht das Spiel», sagte Annie. «Scheiße, dir gehören zwanzig Prozent von diesem Ding, und du hast es noch nicht einmal gespielt.»
    «Ich will es auch gar nicht spielen. Ich habe dagegen gestimmt, erinnert ihr euch? Meiner Ansicht nach ist das alles eine kranke Idee.»
    «Aber nur, weil du es nicht schnallst», fuhr Grace ihn an.
    «Du hast es noch nie geschnallt.» Die Bemerkung schmerzte, aber Mitch hielt sich zurück und sagte nichts.
    «Na ja, jetzt wird er es schnallen.» Harleys große Finger tanzten verblüffend behände über die Tasten. Für einen kurzen Augenblick wurde der Monitor schwarz, erwachte aber gleich darauf wieder zum Leben. Übergroße schattierte Blockbuchstaben nahmen Gestalt an und schienen dann geradezu aus dem Bildschirm zu springen:
    MONKEEWRENCH SOFTWARE DEVELOPMENT Wirf einen SCHRAUBENSCHLÜSSEL ins Getriebe *
    * Monkey Wrench bezeichnet einen verstellbaren Schraubenschlüssel, auch «Engländer» genannt. Der Begriff entstand aus einer Verballhornung von Moncky Wrench, nach dem Erfinder Charles Moncky, der dieses Werkzeug um 1858 entwickelte. «To throw a monkey wrench into the works» heißt, einen Vorgang abrupt zum Stillstand zu bringen, und entspricht in etwa einer Verstärkung der deutschen Wendung «Sand ins Getriebe streuen». (Anm. d. Übersetzers)
    «Okay, okay!» Harley zitterte beinahe vor Aufregung, als der Bildschirm wieder schwarz wurde. «Tut euch das hier mal rein!» Tausende funkelnder roter Pixel erschienen auf dem Bildschirm und gruppierten sich zu riesigen roten Lettern, die wie gekritzelt aussahen:
    Ein Spiel gefällig
    «Gefällt dir die Schrift, oder was? Ist von mir ­ ich nenn sie meinen Serienkiller-Font.» Mitch schüttelte es. «Großer Gott!»
    «Okay, und jetzt folgt der richtig spannende Teil. Das Spiel beginnt. Als erstes sehen wir ein Digitalfoto vom Tatort.» Mitch sah voller Abscheu zu, wie das Foto eines toten Joggers auf dem Bildschirm erschien. «Ach, du Scheiße!
    Musstet ihr denn echte Menschen nehmen? Ich dachte, ihr wolltet mit Animationen arbeiten!»
    «Nein, so ist es besser. Viel realistischer. Sieht doch genau aus wie ein Polizeifoto, oder? Das hier ist eben Kunst.» Harley stieß mit einem seiner dicken Finger in Richtung Bildschirm.
    «Schau dir mal an, wie ich die Schatten von dem Baum benutzt habe, um den Raum zu strukturieren. Klasse, wie der Blick auf die Leiche gelenkt wird, oder?»
    «Aber … Mann … Mann, mein Gott.» Mitch verzog das Gesicht und sah Roadrunner an. «Das bist du?» Roadrunner lehnte sich weit genug auf seinem Stuhl zurück, um Harleys Monitor erkennen zu können. «Mein Gott, bin ich gut.» Er grinste. «Ich seh so richtig tot aus. He, Harley, geh mal weiter zum zweiten Mord.» Er zwinkerte Mitch zu. «Das ist eben erstklassige Darstellungskunst.»
    «Scheiß auf Darstellungskunst», schnaubte Harley. «Jeder weiß doch, das wahre Genie bei dieser Sache ist der Fotograf.» Er vollführte jetzt seine Kunststücke mit der Maus und nickte Mitch begeistert zu. «Aber Roadrunner hat Recht. Nummer zwei ist ganz toll. Wahrscheinlich sogar der

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