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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Ecke schauen konnte, und zog ihn dann rasch wieder zurück. Nichts. Kein Buschwerk, keine Bäume, keine Stelle, an der sich ein Schütze hätte verstecken können. Nur eine niedrige Estrichplattform an der Hintertür. Er presste sich dicht an die Hauswand und schlich hin.
    Kurz darauf entdeckte er die ersten blutigen Fetzen von Danny Peltier, verteilt über den gesamten Vorraum. Er ging ein wenig weiter ins Haus hinein und fand dort, was sonst noch von dem jungen Polizisten übrig war. Er wünschte sich bei Gott, das wäre ihm erspart geblieben.
    Bonar fand Halloran eine Stunde später auf dem Hinterhof der Kleinfeldts. Er hatte einen Küchenstuhl nach draußen geschleppt, auf dem er jetzt saß, vornüber gebeugt und die gekreuzten Arme auf die Oberschenkel gestützt. Er starrte auf das Haus.
    Bonar ging in die Knie, um sich neben ihn zu hocken, und begann, vertrocknete Grashalme auszurupfen. «Wärmst dich ein bisschen auf», sagte er.
    Halloran nickte: «Die Sonne tut gut.»
    «Bist du okay?»
    «Ich musste nur einen Augenblick da raus.»
    «Verstehe.» Er streckte ihm einen Kugelschreiber entgegen, auf den eine Packung Pall Mall gespießt war. «Hab die hier auf der Veranda gefunden. Sind das deine, oder müssen wir Fingerabdrücke nehmen lassen?» Halloran tätschelte seine Brusttasche, griff nach der Packung und schnippte eine Zigarette heraus. «Muss sie fallen gelassen haben, als ich den Schuss hörte.» Er zündete sich die Zigarette an, inhalierte tief und lehnte sich auf dem Stuhl zurück, wobei er den Rauch betont langsam wieder ausblies.
    «Warst du jemals hier, als wir noch zur High School gingen?
    Als das hier noch den Tikalskys gehörte?»
    «Nee. Andere Schulbusroute.»
    «Gab damals noch eine ganze Menge Bäume hier auf dem Hinterhof.»
    «Ja?» Halloran nickte. «Apfelbäume, ein paar Eichen, die größte Pappel, die ich je gesehen habe, stand direkt hier, und ein riesiger alter Traktorreifen hing an einem Seil, das so dick war wie mein Arm.»
    «Ah. Sturmschaden vielleicht. Hier draußen gab's doch vor sechs, sieben Jahren diese schlimmen Sturmböen, weißt du noch?»
    «Ja, kann schon sein.» Halloran dachte einen Moment darüber nach. «Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Wind hier alles so sauber wegrasiert haben soll. Vor lauter Sträuchern konnte man kaum das Haus sehen. Es waren diese Dinger mit den herabhängenden Zweigen und den weißen Blüten …»
    «Geißbart, Gattungsname Spiräe.» Halloran sah ihn an. «Woher weißt du das nun wieder?» Bonar hatten einen vertrockneten Grashalm gefunden, der so lang war, dass er mit ihm zwischen den Zähnen stochern konnte. «Ich bin ein Mann mit großem, mannigfaltigem und größtenteils nutzlosem Wissen. Worauf willst du hinaus?»
    «Sämtliche Verstecke sind weg. Man hat sie beseitigt.» Bonar spuckte den Halm aus und sah sich um, Augenbrauen und Gehirnzellen in konzentrierter Anspannung. «Passt zu allem anderen, schätz ich. Hast du das Waffenlager da drin gesehen?»
    «Teilweise.»
    «Bis jetzt schon siebzehn, und das allein im Erdgeschoss.
    Weißt du, wie irre das ist? Ich meine, diese Leute waren alt.
    Kukident und Zweistärkenbrillen und die .44er Magnum in ein und derselben Schublade. Bücher und Zeitschriften für Survivalisten überall im ganzen verdammten Haus. Und die Vorrichtung, mit der sie die Schrotflinte in Anschlag gebracht haben? Das Ding ist technisch so raffiniert, dass sogar Harris mulmig wurde. Er lässt seine Jungs auf allen vieren kriechen, Zentimeter für Zentimeter, und nach weiteren Stolperdrähten suchen. Die Leute litten unter schwerer Paranoia.»
    «Vielleicht kommt das von dem vielen Geld.» Bonar schüttelte den Kopf. «Glaub ich nicht.»
    «Ich auch nicht.» Halloran machte noch einen Zug, schnippte die Zigarette weg und stand dann auf. «Die Sache ist nur, dass sie sämtliche Eingänge zu diesem Haus absolut einbruchssicher verriegelt hatten, aber die Hintertür, die ließen sie sperrangelweit offen.»
    «Weil da die Schrotflinte aufgebaut war.»
    «Genau. Sie müssen jemanden erwartet haben.»
    «Oh, Mann, das wird 'ne harte Nuss.» Bonar schüttelte seinen mächtigen Schädel, richtete sich ächzend auf und schaute seinen alten Freund an. «Du siehst beschissen aus.» Halloran sah wie hypnotisiert auf die Hintertür und die leere Trage, auf der Danny Peltier seine letzte Fahrt antreten sollte.
    «Ich hab die Schlüssel vergessen, Bonar.»
    «Ich weiß.» Bonars Stimme klang dünn wie das Wispern der

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