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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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musste wohl völlig verdutzt ausgeschaut haben, denn sie lächelte leicht, als sie sich ein Stück Birne in den Mund schob und ihm ihre Tasse entgegenhielt. «Nur halb voll, bitte.»
    «Wie geht es mit dem neuen Gemälde voran?»
    «Nicht gut. Wenn ich heute kein Glück damit habe, ziehe ich es vielleicht von der Ausstellung zurück.»
    «Oh, tut mir Leid.»
    «Sei nicht albern. Ist doch nicht deine Schuld, oder? Und auf ein Bild mehr oder weniger kommt es der Galerie sowieso nicht an. Das hier schmeckt wirklich außergewöhnlich.
    Muskatnuss?»
    «Richtig.» Er legte seine Gabel umgekehrt auf den Tellerrand, Signal für einen nicht existierenden Kellner. Er war überhaupt nicht hungrig. Und noch immer ein wenig aus der Fassung wegen ihrer Sexbemerkung.
    «Welcher Käse es ist, kann ich nicht herausschmecken.»
    «Es sind fünf verschiedene Sorten.» Silber kratzte über Porzellan, als sie das letzte Stück ihres Omeletts vertilgte. «Du kannst das hier so gut. Du solltest dich wirklich outen und für deine Freunde kochen.» Seine Tasse landete klappernd auf der Untertasse. «Warum tust du das nur?» Sie blickte auf, die Unschuld in Person. «Was?»
    «Sie als meine Freunde bezeichnen. Es sind unsere Freunde, nicht nur meine.»
    «Oh. Hab ich das gesagt? Ich hab mir nichts dabei gedacht. Es liegt nur daran, dass du so viel mehr Zeit mit ihnen verbringst …» Sie verstummte, und ihr Blick schweifte, bis er an seinem Teuer hängen blieb. «Das da willst du doch nicht etwa umkommen lassen, oder?» Er fixierte sie einen Moment und war fast so gereizt, dass er das Thema wieder aufgegriffen hätte. Wenn es nur nicht so verdammt heiß in diesem Raum gewesen wäre; so verdammt eng. Als sie ihm ins Gesicht blickte, verlor sie augenblicklich die Fassung. Mein Gott. Wie hatte er ausgeschaut? Was hatte sie da gesehen?
    «Bitte schön», sagte er hastig. «Bedien dich nur. Ich hab während des Kochens zu viel genascht.» Er wäre am liebsten davongerannt, aus dem Raum, aus dem Haus, aber er zwang sich dazu, sitzen zu bleiben und zu lächeln, bis sich ihre Lippen zögernd bewegten, als wolle sie eine Antwort geben, und dann sah er stumm zu, wie sie beide Frühstücksportionen verputzte.
    Es war schon erstaunlich. Sie hatte einen fast schon furchterregenden Appetit und blieb dennoch stets perfekt in Form, ohne je ein Pfund zu- oder abzunehmen.
    Nimm die Gelegenheit wahr. Biete ihr etwas an. So viel schuldest du ihr. «Ich versteh nicht, wie du das machst, Diane.» Er fügte als zusätzliches Bonbon noch ein Lächeln hinzu. «Wenn ich Annie erzählen würde, was du heute Morgen gegessen hast, würde sie dich umbringen.» Als sie laut loslachte, bekam er fast Angst. Das war nämlich gar nicht ihre Art. «Vielleicht sollte Annie zu joggen anfangen.
    Das solltet ihr alle tun. Es ist ungesund, den ganzen Tag eingesperrt in dem Loft zu hocken und unentwegt vor diesen albernen Bildschirmen zu sitzen.»
    «Wir gönnen uns doch gelegentlich Pausen. Roadrunner macht Fahrradtouren und seine Yogaübungen, Grace stemmt Gewichte …»
    «Tatsächlich? Das wusste ich ja gar nicht.»
    «Vielleicht liegt es daran, dass du sie kaum mehr zu Gesicht bekommst.»
    «Ich gebe mir Mühe, den Kontakt nicht abreißen zu lassen.
    Ich hab sie doch angerufen, kaum dass die Ausstellung in Los Angeles vorüber war, oder? Wir haben uns wunderbar unterhalten.»
    «Also ruf sie öfter an. Komm zum Lunch in die Stadt. Das würde ihr sehr gefallen.»
    «Du hast ja Recht. Genau das sollte ich tun, und zwar gleich nach der nächsten Ausstellung.» Sie trank ihren Kaffee in kleinen Schlucken und schlug die Zeitung auf, die er sauber zusammengefaltet links neben ihren Teller gelegt hatte. «Mhm.
    Gestern sind die Kurse gepurzelt.» Mitch schob seinen Stuhl nach hinten. Zeit zu gehen.
    «Ach, du meine Güte.»
    «Was?»
    «Solche Sachen muss ich nun wirklich nicht beim Frühstück lesen.»
    «Was für Sachen?» Angewidert reichte sie ihm die Zeitung. «Es gibt einfach keine guten Zeitungen mehr. Sie sind allesamt zu Boulevardblättern verkommen und berichten über jede erdenkliche Scheußlichkeit in allen Einzelheiten …» Vielleicht redete sie noch weiter, aber Mitch hörte sie nicht mehr. Er hatte den Artikel zu lesen begonnen, der ihr das Frühstück verdorben hatte. Seine Blicke wanderten hin und her, von Zeile zu Zeile, und verharrten dann mit einem Mal.
    Alles Blut wich aus seinem Gesicht.
    «Das ist doch grässlich, oder?» Verwirrt blinzelte er kurz in ihre

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