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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Anzahl der Hits auf der Site mit ihrem Spiel immer größer wurde.
    «Wenn das stimmt, kann es nur einer unserer Spieler sein», sagte er. «Es muss einer von ihnen sein.» Grace griff nach dem Telefon, ließ die Hand aber dann wieder sinken.
    «Grace?», fragte Mitch leise. «Soll ich nicht lieber anrufen?»

 
    Kapitel 13
    Magozzi sah zu, wie Gino sich aus einem Tupperware-Behälter Manicotti mit Wurstfüllung einverleibte. Als er eine Gabelladung an die Lippen hob, rutschte ein dicker klebriger Klumpen Knoblauchricotta aus dem Pastaröhrchen und bekleckerte sein weißes Hemd.
    «Scheiße.» Gino machte sich mit einer Serviette an die Reinigung.
    «Beim Essen kommst du mir immer vor wie ein Schaufelbagger», sagte Magozzi in freundlich neckendem Tonfall.
    Gino ließ sich nicht reizen. «Ja? Du würdest nicht anders aussehen, wenn du Angelas hausgemachte Pasta zu essen bekämst.» Magozzi lief das Wasser im Mund zusammen, bis er auf sein eigenes Lunch hinuntersah ­ eine gequetschte Banane, ein Apfel und ein platt gedrücktes Truthahnsandwich auf kalorienarmem Brot, das nach Hartfaserplatte schmeckte. Sein Magen grollte laut.
    «Mann, den ganzen Weg hierher muss ich mir das schon anhören», sagte Gino mit vollem Mund. «Jetzt iss doch was.
    Möchtest du vielleicht von dem hier probieren?»
    «Darf ich nicht.» Gino wischte sich die Meeresfrüchtesoße von den grinsenden Lippen. «Weißt du, was dein Problem ist? Midlife-Crisis. Die Wechseljahre des Mannes. Der Mann erreicht die Hügelkuppe, die die Mitte seines Lebens markiert, und urplötzlich möchte er wieder auf die High School gehen. Also beginnt er eine Diät, fängt an zu joggen oder macht ähnlich dämlichen Scheiß, und ehe du dich versiehst, cruist er dann in einem verschissenen Miata durch die Gegend und baggert Minderjährige an.» Magozzi blickte bedeutungsvoll auf die fünfzehn Kilo Übergewicht, die Gino um die Taille mitschleppte. «Na ja, wenn du nächsten Monat ins Krankenhaus kommst, um einen dreifachen Bypass gelegt zu kriegen, dann denk daran, was ich dir heute gesagt hab.» Gino grinste und schmatzte mit den Lippen. «Mach dir bloß nicht die Mühe, mir Blumen zu schicken oder so. Spar lieber das Geld und gib es Angela, wenn ich abgekratzt bin.» Gloria, eine schwarze Frau mit beträchtlichem Körperumfang, deren Lieblingsfarbe grelles Orange in allen Schattierungen war, kam auf Plateauabsätzen in den Raum gestöckelt und schwenkte eine Hand voll rosa Zettel mit Telefonnotizen. «Jungs, ihr schuldet mir 'ne ganze Menge für meinen Telefondienst, während ihr euch die Bäuche voll geschlagen habt.» Sie knallte den Stapel Zettel auf Magozzis Schreibtisch. «Nichts Besonderes. Meistens Wirrköpfe oder Reporter. Und was die betrifft, gehen gerade sämtliche Fernsehsender und Zeitungen aus Minnesota und Wisconsin auf der Vordertreppe in Stellung. Chief Malcherson will wissen, wie da was durchgesickert sein kann.» Sie legte ein Exemplar der Star Tribune auf den Tisch. Auf dessen Titelseite prangte oben ein körniges Foto des toten Mädchens auf der Engelsstatue. Die Schlagzeile dazu lautete : Engel des Todes? «Teleobjektiv», sagte Magozzi. «Die Presseleute sind nicht durch die Absperrung gekommen, solange wir dort waren.»
    «Egal», fuhr Gloria fort, «aber der Alte steht kurz vorm Herzinfarkt und möchte euch sofort wegen einer Pressekonferenz sprechen.» Malcherson war der extrem hypertonische Leiter der Special Investigation Division des MPD, und Magozzi hegte den Verdacht, dass er sich im Augenblick in seinem Büro eingeschlossen hatte und sich eine Valiumspritze setzte.
    Angewidert knallte Gino seine Gabel auf den Tisch.
    «Pressekonferenz? Wozu das denn? Damit wir uns vor die Kameras stellen und sagen, dass wir einen Scheißdreck wissen?»
    «Das ist Malchersons Job», sagte Gloria. «Nehmt ihm nicht den Wind aus den Segeln. Die von der Vermisstenstelle haben zurückgerufen. Bei ihnen liegt nichts vor, was zu dem Mädchen passt, und deswegen schickt Rambo-wie-zum-Teufel-heißt-er-noch? die Abdrücke zur Zentralkartei vom FBI.»
    «Rambachan. Anantanand Rambachan. Er mag es nicht, wenn man ihn Rambo nennt», sagte Magozzi.
    «Was auch immer. Und auf Leitung zwei hast du einen Anruf, Leo.»
    «Ich bin noch beim Mittagessen.» Sie blickte auf das erbarmungswürdige Häufchen Nahrung hinunter und schnaubte verächtlich. «Verstehe. Na, jedenfalls ist es eine Frau, die sagt, sie wüsste etwas über den Statuenmord und würde gern mit dem

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