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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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abermals.
    Magozzi ging ein wenig dichter heran und untersuchte die tropfenförmigen dunklen Rückstände an der einen Körperseite des Engels. «Wer hat sie gefunden?» Dankbar für die Ablenkung wies Gino mit einem Kopfnicken auf zwei aufgelöst wirkende Collegestudenten, die Jacken mit dem Logo der University of Minnesota trugen. Ein Beamter in Uniform vernahm den schlaksigen Blonden, während der kleinere dunkelhaarige Bursche auf dem Boden kniete und würgte.
    Magozzi schnalzte mit der Zunge. Die beiden taten ihm aufrichtig Leid. Wie viele Jahre würde es dauern, bis sie nicht mehr unter albtraumhaften Erinnerungen litten? Vielleicht würden sie dieses Erlebnis niemals vergessen können. «Gehen wir hinüber und reden mit ihnen, damit die armen Kerle nach Hause gehen können.» Als sie näher kamen, drehte sich der Polizist um und warf ihnen einen dankbaren Blick zu. «Sie gehören Ihnen.» Er beugte sich zu ihnen und flüsterte: «Darf ich Ihnen einen Rat geben? Sprechen Sie mit dem blonden Burschen. Er heißt Jeff Rasmussen. Der andere ist noch stockbesoffen, und wie Sie vielleicht bemerkt haben, kotzt er sofort los, wenn man ihm eine Frage stellt.» Gino wandte sich also Jeff Rasmussen zu, während Magozzi sich im Hintergrund hielt und nur zusah. Manchmal verriet Körpersprache mehr als jedes gesprochene Wort.
    Jeff bewegte seinen Kopf nervös auf und ab, als Gino sich vorstellte. Er hatte funkelnde blassblaue Augen, die rot geädert waren und immer wieder hektisch zur Statue hinüberschauten.
    Sein beklagenswerter Freund sah zu ihnen hinauf und versuchte ziemlich erfolglos, einen klaren Blick zu bekommen.
    «Möchten Sie uns erzählen, was hier geschehen ist, Jeff?» Wieder bewegte Jeff den Kopf auf und ab. «Klar. Klar. Ja.» Sehr nervös. Extrem angespannt. «Wir waren beim Eishockey … und danach, da sind wir dann was trinken gegangen … montags gibt's im Chelsea's nämlich drei für einen. Da sind wir geblieben, bis die Bar dicht machte ­ wir waren leicht angeheitert, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sind dann bei einem Freund mitgefahren, der noch ein Zwölferpack im Kofferraum hatte. Mit ihm sind wir durch die Gegend gefahren und haben ihm schließlich gesagt, er soll hier halten. Er hat gekniffen, aber uns noch ein paar Bier dagelassen, und … na ja …» Er hielt inne, und sein Gesicht lief rot an. «Ist das etwa ein Vergehen?» Gino nickte.
    Jeff schien in sich zusammenzufallen. «O Gott, meine Eltern bringen mich um …»
    «Vergessen wir erst mal das unbefugte Betreten, Jeff. Wenigstens bist du ja nicht betrunken gefahren.»
    «Nein, nein! Das würde ich nie tun, und ich hab ja nicht mal ein Auto …» Gino räusperte sich ungeduldig. «Erzähl einfach, was du gesehen hast, als ihr hier ankamt.» Jeff musste schwer schlucken. «Also … wir haben gar nichts gesehen. Alles leer hier, wissen Sie. Ziemlich spät. Wir sind eine Weile umhergelaufen und haben den Engel gesucht, damit wir das Experiment versuchen konnten.»
    «Welches Experiment?»
    «Das Todesengel-Experiment.» Sein Blick wanderte zwischen den beiden Detectives hin und her. «Sie wissen schon … ?» Gino und Magozzi schüttelten beide den Kopf.
    «Oh. Es gibt doch diese Legende. Es heißt, der Typ, der hier begraben liegt, war ein böser Priester oder so bei einem Satanskult. Er hat den Engel als Grabstein gekauft und seinen Anhängern erzählt, dass er ihn mit einem Fluch belegt hätte ­ wenn man die Hand des Engels festhielt und in sein Gesicht blickte, könnte man sehen, auf welche Weise man sterben würde.» Magozzi drehte sich um und blickte auf die leeren steinernen Augen des Engels und anschließend auf den schlaffen Körper des toten Mädchens. Er fragte sich, ob es wohl auch dem Engel in die Augen geschaut haben mochte, bevor es starb.
    «Na, jedenfalls», fuhr Jeff fort, «fanden wir schließlich den Engel. Zuerst dachten wir, es wäre ein Scherz, eine Puppe. Es war einfach zu abgefahren, ich mein, wir sind doch hier in Minneapolis, stimmt's? Und dann sahen wir das Blut und dann … also, Kurt.» Mit dem Daumen wies er in Richtung des Jungen, der sich immer wieder übergeben musste. «Kurt hat ein Handy, und da haben wir euch gerufen.»
    «Das ist alles?» Jeff schien einen Augenblick nachzudenken. «Ja. Alles.»
    «Habt ihr irgendwas gesehen? Oder vielleicht gehört?»
    «Nix. Nur einen Haufen Grabsteine. Sonst war niemand hier.» Sein Blick wanderte wieder zu der Leiche.
    «Also ihr beide wart ganz allein auf dem

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