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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Protokoll Ihrer Befragung von Detective Pullman gelesen. Wie war er denn so?»
    «Er sah scheiße aus, wenn Sie das meinen. Ich habe es nicht in meinem Bericht erwähnt, aber er hat so gut wie zugegeben, dass er nicht mehr nüchtern gewesen ist, seit er hier letztes Jahr den Abgang gemacht hat. Konnte sich nicht mal daran erinnern, wo er in der Nacht gewesen war, als sein Schwiegervater ermordet wurde. Sagte nur, er sei auf dem Küchenfußboden wach geworden, mit 'ner leeren Flasche in der Hand, und mehr wisse er nicht.»
    «Sie haben ihn doch nicht im Ernst verdächtigt?»
    «Marty? Um Gottes willen, nein. Aber ich musste ihn befragen. Die Familie muss als Erstes unter die Lupe genommen werden, und das weiß er sehr wohl. Seltsam ist nur das mit seinem Schwager – Jack Gilbert. Erst mal herrscht seit wer weiß wann Funkstille zwischen ihm und seinen Leuten – hat nämlich 'ne Lutheranerin geheiratet statt eines netten jüdischen Mädchens, was wohl nicht so besonders gern gesehen wurde, nehme ich an – das ist jedenfalls interessant. Und in der Nacht, als es seinen Dad erwischte, da hat sich Jack genau wie Marty die Kante gegeben, nur in einem vornehmeren Stadtteil. Hat sich im Wayzata Country Club voll laufen lassen, ist am nächsten Morgen in seiner Auffahrt wach geworden, und die Leute im Club sagen, so geht das mit ihm fast jede Nacht. Sieht so aus, als wäre die ganze verdammte Familie daran zerbrochen, dass Hannah starb.»
    Chief Malcherson sah hinunter auf seine Hände, und einen Augenblick lang sagte niemand etwas.
    Selbst nach einem Jahr führte die Erwähnung von Hannah Pullmans Ermordung dazu, dass in diesem Gebäude jede Unterhaltung zum Erliegen kam. Willkürliche Gewalttaten waren in Minneapolis nicht unbekannt, besonders nicht in den Stadtbezirken, in denen Straßengangs ihre Revierkämpfe austrugen und unschuldige Passanten gelegentlich ins Kreuzfeuer gerieten – aber das geschah selten, und wenn, versetzte es die Stadt stets in Aufregung. Aber die Ermordung der Ehefrau eines Officers hatte einen tausendfach stärkeren Schock hervorgerufen, und alle Polizisten waren tief betroffen.
    Manchmal wurden Polizisten umgebracht, das konnte in ihrem Job passieren. Aber dieses Berufsrisiko durfte sich nicht auf ihre Familienmitglieder ausweiten. Der Mord an Detective Pullmans Frau war ein Alarmsignal gewesen, das allen an die Nieren ging, denn Marty hatte bewaffnet neben Hannah gestanden, als ihr die Kehle durchgeschnitten wurde, und war dennoch nicht in der Lage gewesen, sie zu beschützen. Danach mussten sie alle sich vergegenwärtigen, dass ihre Familien ein wenig verwundbarer geworden waren, und sie kamen sich ein wenig hilfloser vor. Die traurige Wahrheit bestand jedoch darin, dass viele von ihnen Marty die Verantwortung zuschoben.
    Warum hat er den Dreckskerl nicht erschossen, als sich ihm die Möglichkeit dazu bot?
    Magozzi hatte diese Frage in den Monaten nach dem Mord in der Umgebung der City Hall wohl hundert Mal gehört, und sie hatte bei ihm stets einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen, besonders wenn sie von Gino gekommen war.
    «Hat einer von Ihnen Hannah gekannt?», fragte Chief Malcherson.
    Magozzi schüttelte den Kopf. «Nur so gut, dass man sich auf dem Flur grüßte. Sie kam manchmal, um Marty abzuholen.»
    «Mir geht Mrs. Gilbert nicht aus dem Sinn. Erst ihre Tochter und dann ihr Mann, beide innerhalb eines Jahres ermordet. Ich weiß nicht, wie man so etwas überstehen kann.»
    «Werden Sie nur nicht zu sentimental, was die alte Dame betrifft», sagte Gino. «Sie hat bisher kein Alibi.»
    «Gino empfindet nicht viel Sympathie für Mrs. Gilbert», erläuterte Magozzi.
    «Ich kann nur keine Sympathie dafür aufbringen, dass sie an einem Tatort Spuren vernichtet hat und auch vom Tod ihres Mannes anscheinend nicht ernsthaft betroffen war. Hinzu kommt da die Art, wie sie sich aufgeführt hat.»
    Malcherson sah ihn fragend an. «Und wie hat sie sich aufgeführt?»
    «Ziemlich feindselig, wenn Sie mich fragen. Wir tun nur unsere Arbeit, versuchen herauszufinden, wer ihren Mann umgebracht hat, und als ich ihr ein paar Fragen stelle, geht sie gleich auf mich los.»
    Mit einem genervten Blick, den er Magozzi zuwarf, bat Malcherson um nähere Erläuterung.
    «Gino hat gefragt, ob Mr. Gilbert < irgendwelche ungewöhnlichen Geschäfte > abgewickelt habe, und das hat sie gekränkt.»
    «Oh.»
    «Sie hat ihn richtig angefaucht.»
    «Aha.» Malcherson sah jetzt wieder Gino an, und einen bangen

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