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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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zu sagen, ich glaube nicht, dass er dazu in der Lage wäre. Dazu hat er nicht die Chuzpe.»
    «Chuzpe, Chuzpe, Chuzpe. Du solltest morgen bei der Beerdigung gar nicht erst versuchen, mit deinem Jiddisch aufzutrumpfen.»
    «Was auch immer. Er hat's jedenfalls nicht.» Gedankenverloren kaute Gino eine Weile. «Außerdem habe ich ja den Fall ohnehin gelöst, und ich bleibe bei meinem ursprünglichen Täter.»
    «Lily Gilbert?»
    «Wer sonst? Nur dass wir sie jetzt für den Mord an ihrem Mann und den an Rose Kleber am Wickel haben.»
    Magozzi verdrehte die Augen. «Okay. Angebissen. Aber warum sollte Lily Gilbert eine alte Frau töten, der sie noch nie begegnet ist?»
    «Hallo! Natürlich weil ihr Mann die Kekse backende Oma genagelt hat, deswegen. Geriatrisches Verbrechen aus Leidenschaft, sonnenklar.»
    «Irre ich mich, oder haben wir die Hälfte des Vormittags damit verbracht, herauszufinden, dass Morey Gilbert und Rose Kleber einander nicht mal kannten?»
    «Dass die Familien davon nichts wussten, bedeutet noch lange nicht, dass es nicht so war. Denk doch mal nach. Würdest du Ehebruch begehen und dann deiner Familie davon erzählen?»
    «Verschon mich bitte, Gino. Diese Leute waren alt.»
    «Na und? Glaubst du, alte Leute haben keinen Sex? Willst du mal bei mir übernachten? Wo Angelas Leute schlafen, muss ich hinter dem Kopfbrett die Wand streichen.»
    Magozzi sah ihn ungläubig an. «Niemals.»
    «Ich mach keine Witze.»
    «Wie alt sind sie denn, in den Siebzigern?»
    «Genau.»
    «Hm.» Magozzi schmunzelte. «Das ist eigentlich 'ne gute Nachricht, oder?»
    «Fand ich schon immer.»
    «Trotzdem ist es die dämlichste Theorie, mit der du mir je gekommen bist.»
    «Okay, Schlaumeier. Hast du 'ne bessere?»
    «Wenn man nach einer Verbindung zwischen Morey Gilbert und Rose Kleber sucht, stellt man fest, dass sie beide Überlebende der Konzentrationslager sind. Verbrechen aus Hass könnte dazu passen.»
    «Du meinst, irgendwelche Neonazischweine?»
    Magozzi zuckte die Achseln. «Vielleicht. Die kommen doch ab und zu aus ihren Löchern. Es gab gerade wieder Schmierereien an Synagogen und Vandalismus. Dann diese Gruppe, die drüben in der Innenstadt von St. Paul überall antisemitische Plakate geklebt hat.»
    Gino schnaubte. «Diese Dummköpfe, die das Hakenkreuz falsch herum gemalt haben? Mensch, Leo, das waren doch nur drei Typen, und soweit ich gehört habe, reichte ihr Grips nicht mal für einen.»
    «Bestimmt sind sie nicht die Einzigen in der Stadt.»
    «Traurig, aber wahr. Wir können die rassistischen Delikte überprüfen, um alles abzudecken, aber diese Idioten hinterlassen doch schon Bekennerschreiben, wenn sie nur auf den Bürgersteig gepisst haben, denn warum sollten sie es sonst tun? Außerdem haben, nach Aussagen ihrer Familien, weder Gilbert noch Rose jemals einen Fuß in eine Synagoge gesetzt, und damit dürften sie auf dem Radar des durchschnittlichen Dumpfbeutel von Neonazi nicht erschienen sein. Außerdem waren es saubere Tatorte, die auf Profis schließen lassen, oder? Wir haben keine Spur, keine Fingerabdrücke, keine Zeugen – wir haben einen Killer mit Durchblick, wie zum Beispiel eine clevere alte Dame, die noch gut in Form ist und sich Polizeiserien im Fernsehen ansieht.»
    Magozzi grinste und schüttelte den Kopf. «Das kaufe ich dir nicht ab.»
    «Scheiße, ich weiß auch nicht. Vielleicht ein psychopathischer Azubi, der sich am Seniorentag im Supermarkt seine Opfer sucht, weil er auf die sprichwörtlichen fünfzehn Minuten Ruhm aus ist.»
    Gino verdrehte die Augen. «Mann, jetzt treibst du's aber zu weit. Wir haben zwei verschiedene Waffen, ein weibliches und ein männliches Opfer, und nenne mir bitte einen Serienmörder, der ein Faible für Greise hatte. Sogar das FBI mochte die Sache nicht anfassen, und die wollen sonst überall mitmischen. Und wenn wir über eine Serie nachdenken, müssen wir auch Arien Fischer als Teil einer Serie ansehen, und der Mord an ihm passt keinesfalls zu denen an Gilbert und Kleber.»
    Aber das war nicht das einzige Problem. Die Annahme, dass es einen Mörder gab, der herumlief und zu seinem kranken Vergnügen ältere Leute umbrachte, war eine Horrorvorstellung, die Magozzi gar nicht in Erwägung ziehen wollte. Es war dasselbe, als würde man Kindern wehtun oder Welpen. Aber ebenso schwer vorstellbar war es, dass zwei ältere Herrschaften wie Morey Gilbert und Rose Kleber in eine Sache verwickelt waren, die sie zu Zielscheiben machte.
    Magozzi räumte das

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