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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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hätte man ihm gerade einen heftigen Schlag in die Magengrube versetzt. Er hielt den Blick starr auf raschelnde Seide und weiche Baumwolle gerichtet, die von dem Luftzug bewegt wurden, der beim Öffnen der Türen entstanden war. Traurige leere Hüllen in zarten Farben, die der Körper seiner Frau einmal ausgefüllt hatte. Der Mann, der sie getötet hatte, inzwischen auch schon seit sieben Monaten tot, tötete ihn jeden Tag. Wieder und wieder.
    Sie trug das lange, hauchdünne weiße Kleid, in dem sie zu schweben schien, wenn sie ging. Er hatte es erst am selben Tag im Schaufenster gesehen, wo es leblos an einer Puppe hing und sich danach zu sehnen schien, von Hannahs schlanken Kurven in Form gebracht zu werden. Sie hatte ihr altes schwarzes Kostüm schon fast angezogen, als er das Kleid ins Schlafzimmer trug, über seinen muskulösen Armen drapiert wie ein Altartuch aus feiner Gaze. Sie musste weinen, als sie es anzog, worüber Marty lächelte. Hannah musste immer weinen, wenn sie glücklich war.
    An jenem Abend feierten sie das Leben. Nachdem sie es sieben Jahre lang versucht hatten, war Hannah schwanger.
    «Nenn es nicht so», forderte sie ihn auf.
    «Warum denn nicht?»
    «Weil ich das Wort nicht mag. Es klingt nicht schön. Wer würde so ein hässlich klingendes Wort benutzen, um einen so wundervollen Zustand zu beschreiben? Ich habe beschlossen, dass ich nicht schwanger bin. Sondern guter Hoffnung auf ein Kind.»
    «Sehr biblisch.»
    Ihr Lachen klang wie Musik im fast leeren Parkhaus. Sie hatten nach dem Abendessen sehr lange im Restaurant verweilt, und nun lauerten überall Schatten. Einer davon sprang hinter einem Pfeiler hervor und packte Hannah von hinten. Er presste die bösartig blitzende Klinge eines sägeförmig gezackten Messers gegen ihre weiße Kehle.
    Er war clever gewesen, dieser verzweifelte, schlaksige Bursche mit dem irren Blick, dem fettigen blonden Haar und den Einstichnarben auf beiden Armen. Er hatte zuerst Hannah gepackt, denn er wusste, dass er damit Marty sofort kaltstellte.
    Aber Marty war ein Cop. Ein Rauschgiftfahnder, verdammt noch mal. Er hatte jeden Tag seines Lebens mit solchen Leuten zu tun. Er wusste, was sie wollten. Er wusste, wie man mit ihnen umzugehen hatte.
    «Ganz ruhig, Junge. Ich habe fast fünfzig Dollar in meiner Brieftasche. Viel ist es nicht, aber mehr habe ich nicht, und es gehört alles dir. Lass sie los.»
    «Zuerst das Geld. Wirf es hier rüber.»
    «Kein Problem. Ich muss nur an meine Innentasche, okay? Siehst du? Ich mache ganz langsam, werfe das Geld auf den Boden, und dann drehen wir uns um und gehen einfach davon. Geht das für dich in Ordnung? »
    Der Junge hatte blaue Augen, die vor schier unstillbarer Gier funkelten. Für einen kurzen Augenblick, nur einen ganz kurzen Augenblick, dachte Marty, dass er womöglich einen Fehler machte. Die Augen des Jungen waren zu blau, blickten zu intensiv, waren zu sehr fixiert. Heroin hatte diese Wirkung nicht, ebenso wenig Crack. Ihm schoss durch den Sinn, dass er vielleicht etwas viel Schlimmeres genommen hatte, eine von diesen neuen tödlichen Mischungen, die in ausgebrannten Hirnen zu Atomexplosionen führten.
    Er öffnete ganz langsam das Revers seines eleganten Jacketts, um die Innentasche zu zeigen, unter deren Seide sich die viereckige Form einer Brieftasche abzeichnete. Aber er hatte etwas vergessen. Herrgott noch mal, er hatte das Messer an Hannahs Kehle gesehen und vergessen, was er eigentlich hätte wissen müssen. Er hatte vergessen, dem Jungen etwas von der Waffe zu sagen, die er tragen musste, ob er nun im Dienst war oder nicht. Er sah das Entsetzen und die Furcht in zu sehr glänzenden Augen und dann das Messer aufblitzen, als es sich in den Hals grub. Er sah, wie Hannahs Eeben in einem solchen Schwall Blut aus ihr strömte, wie er ihn nie für möglich gehalten hätte.
    Er hielt Hannah in den Armen, während sich ihr weißes Kleid rot färbte, drückte hektisch die Tasten seines Handys und informierte das Revier. Dann warf er das Handy beiseite und schaukelte sanft seine Frau. Die klaffende Wunde in ihrem Hals war so tief, dass ihr die Stimme genommen war, aber es gelang ihr, die Hände auf den Bauch zu legen und ihm mit den Augen die Frage zu stellen.
    «Es ist okay, Hannah», beruhigte er sie, und als könnte er verhindern, dass das Leben entwich, presste er eine Hand so fest auf ihren Hals, wie er sich traute. «Dem Baby geht es gut. Dem Baby geht es gut.»
    Das sagte er ihr wieder und immer wieder, bis

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