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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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reflektierten. «Mann, Hannah hat diesen Wagen geliebt. Manchmal, wenn du Nachtdienst hattest, sind wir damit runter zu Porky's gefahren, um warmen Schokoladenkuchen zu essen. Danach sind wir mit offenem Verdeck um die Seen gefahren. Das waren echt schöne Zeiten.»
    Marty kniff kurz seine Augen zu und dachte, wenn er sie geschlossen hielt, würden sie von der Straße abkommen, gegen einen Baum fahren, und sie würden beide sterben. Vielleicht wäre dann die Welt ein besserer Ort.
    «Ihr Leben hat sich um dich gedreht, Marty, wusstest du das? Das ist der andere Grund, warum ich dich liebe. Du hast Hannah glücklich gemacht.»
    Marty presste die Lippen zusammen und ließ sich an jenen dunklen Ort treiben, den er täglich aufsuchte. «Meinetwegen ist Hannah ums Leben gekommen.»
    «Nein, das stimmt nicht, Marty Mach dir keine Vorwürfe.» Jack reichte hinüber und zauste Martys Haar. Es war eine eigenartig väterliche Geste, und zum ersten Mal seit über einem Jahr hielt Marty es für möglich, weinen zu können.
    Jack stand am Ende seiner von Bäumen gesäumten Auffahrt und sah zu, wie Marty wegfuhr. Er wartete, bis die Rücklichter hinter einer Kurve verschwunden waren, bevor er behutsam die Waffe aus seiner Tasche zog. Er hatte die gesamte Fahrt über Angst gehabt, dass die verdammte Knarre losginge und ihm den Schwanz wegblasen würde, denn er konnte sich um nichts in der Welt daran erinnern, ob er sie im Geräteschuppen gesichert hatte oder nicht.
    Er hatte die Waffe noch in der Hand, als er ein leises snick-snick zwischen den Bäumen hinter sich hörte. Hirsche, dachte er, oder diese verfluchten Waschbären, aber seine Nackenhaare sträubten sich nichtsdestotrotz.

 
    KAPITEL 23
     
    Gino und Magozzi sahen die letzte Hälfte der Zehn-Uhr-Nachrichten in einer dunklen Nische hinten in der Sports Bar. Gino aß eine Enchilada, groß wie ein Baseballschläger und in scharfer Soße getränkt; Magozzi hatte eine Schale Hühnersuppe mit Nudeln vor sich stehen. Sein Magen war eine Katastrophe.
    Auf dem Großbildschirm verfolgten sie einen fünf Minuten langen rührseligen Bericht über Morey Gilberts Beerdigung, der offensichtlich nur als reißerischer Hinweis auf das kommende Feature St. Gilbert of Uptown diente. Darauf folgten Außenaufnahmen von Ben Schulers Haus, die in eine Großaufnahme von Magozzi übergingen, der die gewohnt uneindeutige Stellungnahme abgab: Sie hatten keine Verdächtigen in Gewahrsam, sie gingen allen erdenklichen Hinweisen nach, und, nein, sie könnten keine definitive Verbindung zwischen den Morden an Morey Gilbert, Rose Kleber und Ben Schuler bestätigen. An dieser Stelle ertönte die schrille Stimme von Kristin Keller, der blonden Barbiepuppe von Channel Ten, aus dem Off. «Detective Magozzi! Alle drei Mordopfer waren KZ-Überlebende. Aus meiner Sicht dürfte das als eine deutliche Verbindung zu bezeichnen sein.»
    «Nun sieh dir das an.» Gino fuchtelte mit der Gabel in Richtung Bildschirm. «Direkt zur Werbung, nachdem sie uns in die Eier getreten hat. Verdammt, wie ich diese Frau hasse. Weißt du, was wir machen sollten? Wir sollten sie uns eines Abends in einer dunklen Seitengasse schnappen und ihr eine Glatze rasieren. Das würde sie für eine Weile vom Bildschirm fern halten. Was mich echt umhaut, ist aber, wie sie so schnell herausgefunden haben, dass Schuler im KZ war.»
    «Wahrscheinlich Nachbarn», sagte Magozzi und tauchte den Löffel in seine Suppe. «Jimmy hat gesagt, dass die Kamerateams dreißig Minuten lang an alle Türen geklopft haben, bevor wir rauskamen.»
    «Malcherson wird das Interview nicht gefallen.» Magozzi legte den Löffel zur Seite. «Hast du vielleicht 'n paar Magentabletten?»
    Es war fast elf Uhr, als Gino und Magozzi sich die Treppen zur City Hall hinaufschleppten. Ihre Anzüge waren zerknautscht, ihre Krawatten gelockert, und Reste von Lily Gilberts Kochkünsten und der Enchilada verzierten Ginos ehemals weißes Hemd. Der breite Korridor, der zum Morddezernat führte, war verlassen, das Licht gedämpft, und im Gebäude war es so still, dass sie Johnny McLarens Stimme hören konnten, bevor sie die Bürotür öffneten.
    Er telefonierte von Glorias Platz, weil er unter der Müllhalde auf seinem Schreibtisch das Telefon nicht finden konnte. Er grinste und winkte ihnen zu, und sie folgten seinem Daumen zum hinteren Teil des Raums, wo Langer die letzten Fleischstückchen von einem Hühnerflügel zupfte.
    «Boah», sagte Gino. «Langer isst wieder gegrillte

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