Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
Vom Netzwerk:
Kurztrips, zwei sogar in weniger als vierundzwanzig Stunden. Grace faxt uns, was sie bisher herausgefunden hat, und dann telefonieren wir rum, ob sich diese Reisen ebenfalls mit Morden in Verbindung bringen lassen.»
    «Himmel», sagte Gino. «Wie viele Reisen gibt es denn noch?»
    «Außer den Interpol-Städten?» Magozzi atmete hörbar aus. «Über ein Dutzend Reisen im letzten Jahrzehnt, die alle drei gemeinsam unternommen haben. Grace sucht noch weiter. Computeraufzeichnungen reichen nur eine gewisse Zeit zurück, und deswegen werden wir wohl die vollständige Anzahl nie erfahren.»
    Langer lehnte sich zurück und sah erschöpft an die Decke. «Ich weiß nicht. Keiner von denen war reich. Wo ist das Geld?»
    Magozzi zuckte die Achseln. «Im Ausland, Konten in der Schweiz, in Rose Klebers Garten vergraben, wer weiß? Dass wir es nicht gefunden haben, bedeutet noch lange nicht, dass es nicht existiert.»
    «Okay, schön.» McLaren verschränkte gereizt die Arme. «Ich spiele dein albernes Spiel mit. Du meinst, Morey und seine Freunde waren Mörder, weil sie in denselben Städten waren, in denen sich unsere Interpol-Morde ereignet haben. Nun, die Interpol-Opfer wurden alle mit derselben 45er getötet, mit dem auch auf Arien Fischer geschossen wurde. Das bedeutet, eure Opfer haben unser Opfer umgebracht. Und sie haben ihn nicht nur umgebracht, sondern auch noch gefoltert.»
    «Dieser Teil leuchtet sogar ein», sagte Gino. «Interpol glaubt, dass der Mord an Fischer eine persönliche Sache war, und diese Leute wohnten jahrelang in derselben Gegend. Es besteht also eine sehr gute Chance, dass Fischer zumindest einem von ihnen irgendwann einmal über den Weg lief. Wir haben die Gilberts gefragt, ob sie ihn kannten, darüber hinaus haben wir den Gedanken nicht weiter verfolgt. Ich kenne keinen einzigen Menschen, der nicht irgendwann mindestens einen seiner Nachbarn umbringen wollte, und machen wir uns nichts vor: Wenn man überall auf der Welt für Geld Menschen umbringt, muss man schon ein wenig soziopathisch sein. Was würde einen solchen Menschen davon abhalten, eine persönliche Rechnung mit jemandem zu begleichen, auf den er eine Stinkwut hat?»
    McLaren versetzte dem Fußboden einen Tritt und rollte seinen Stuhl zurück zum Schreibtisch. Er stützte das Kinn in beide Hände. «Ich hasse das. Ich hasse es total. Ich mochte Morey Gilbert wirklich sehr.»
    Langer lächelte ihm traurig zu. «Das taten alle.»

 
    KAPITEL 30
     
    «Ich fühle mich, als hätte mir jemand eine Ladung Mauersteine auf den Kopf gekippt», sagte Gino, die Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt, und rieb sich den blonden Bürstenschnitt, als sei das tatsächlich geschehen.
    «Ich weiß, was du meinst», erwiderte Magozzi. Es hatte zu viel Information gegeben, und dazu aus einer völlig anderen Richtung, als er erwartet hatte. Vor zwei Jahren hatte ein Wirbelsturm das ländliche Minnesota heimgesucht. Ein Farmer sah das Unwetter kommen, sprang vom Traktor und rannte zu seinem Schutzkeller. Er raste übers Feld und warf einen Blick zurück auf den Tornado, der immer näher kam, als er mit voller Wucht gegen die Seite des Pick-ups prallte, mit dem seine Frau aufs Feld hinausgefahren war, um ihn zu holen. Er war auf der Stelle tot, so auf den bedrohlichen Tornado fixiert, dass er das Auto nicht gesehen hatte.
    Genauso kam sich Magozzi vor. Auf der Jagd nach dem Killer seiner Opfer wurde er mit voller Wucht auf die Tatsache gestoßen, dass seine Opfer Killer waren. Er hatte den Laster nicht kommen sehen, der ihn über den Haufen fuhr.
    Im Raum des Morddezernats war es still. Alle waren zum Mittagessen gegangen. Gloria hatte das Telefon umgestellt, damit die Anrufe in der Zentrale aufliefen. So konnte sie mit den Kollegen essen gehen, angeblich, um Gino und Magozzi etwas Ruhe zu gönnen, wahrscheinlich aber, weil sie den Unglücklichen Informationen entlocken wollte.
    «Du hast doch dafür gesorgt, dass ein Wagen zum Schutz von Jack Gilbert abkommandiert ist, oder?»
    «Becker war in der Nähe. Er ist jetzt bei der Gärtnerei. Marty ist bewaffnet und lässt Lily und Jack keine Sekunde aus den Augen. Er hat Jack gesagt, dass er ihn auf der Stelle erschießt, wenn er versucht abzuhauen. Also wird auf Becker wahrscheinlich keine schwierige Verfolgungsjagd zukommen.»
    «Was hat Marty sonst noch gesagt?»
    «Dass er Jack mit allen Tricks bearbeitet, seit wir weggefahren sind. Rausbekommen hat er aber nichts. Er will die Gärtnerei früh schließen,

Weitere Kostenlose Bücher