Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
Vom Netzwerk:
schienen. Sie warfen sich auf den Bauch, lagen ächzend im Gras und rochen den typischen Geruch des sommerlich warmen Wassers eines kleinen Sees.
    Geräusche, die von der Farm kamen, wehten zu ihnen hinüber. Knarrende, sich öffnende Jeeptüren, die kurz darauf wieder zugeschlagen wurden.
    »Gütiger Gott!«, rief ein Mann Sekundenbruchteile später laut aus. Seine Stimme klang nicht so weit entfernt wie die zuschlagenden Türen der Fahrzeuge. »Sieh dir diese Scheiße an! Sieht aus, als hätte jemand versucht, alle wieder auszugraben!«
    Die Frauen drückten sich noch tiefer ins Gras, pressten die Gesichter in die kühle Erde und wagten kaum zu atmen.
    »Los, häng dich ans Funkgerät!«, sagte die Stimme zu jemand anderem. »Der Colonel soll herkommen. Schnell!«
    Grace drehte den Kopf zu Annie und Sharon. Jetzt ist es so weit. Jetzt kommen sie her. Alle.
    Sie starrte Sharon unverwandt in die Augen, während ihre rechte Hand zum Schulterhalfter glitt, die Sig herauszog und sie entsicherte.

KAPITEL 16
    Keine zehn Minuten nachdem die Soldaten über Funk hektisch gemeldet hatten, was sie auf der Koppel vorgefunden hatten, war das durchwühlte Massengrab taghell von Scheinwerfern angestrahlt. Ein halbes Dutzend Jeeps stand mit im Leerlauf brummenden Motoren vor dem Zaun, während ihre Fahrer schweigend auf das starrten, was ihre Scheinwerfer in der aufgewühlten Erde enthüllten.
    Wie Bluthunde auf einer Fährte schwärmte ein Dutzend Männer über die Farm und das umgebende Land aus. Sie benutzten ausnahmslos Handscheinwerfer, und ihr Lärm hallte weit durch die stille Nachtluft.
    Unmittelbar hinter dem Koppelzaun blickte Colonel Hemmer auf, als sich ein Trupp von fünf Männern näherte. Munitionstaschen und Kochgeschirr klapperten leise an ihren Gürteln. Er blinzelte in das grelle Licht der Scheinwerfer, und sein gefurchtes Gesicht leuchtete gespenstisch unter der dunklen Kappe. »Irgendetwas Neues, Soldat?«, fragte er.
    »Nein, Sir. Weder im Haus noch im Stall.«
    »Was ist mit dem Heuboden?«
    »Dem Heuboden, Sir? Der Heuboden ist leer.«
    »Dieser Heuboden ist voller Heu! Haben Sie als Kind nie in einer Scheune gespielt?«
    »Äh, doch, Sir.«
    »Schaffen Sie Ihre Männer dort hinauf! Durchsuchen Sie alles. Stochern Sie in jeden Heuballen, wenn es sein muss.«
    Hemmer blickte dorthin zurück, wo Acker mit seiner Taschenlampe den Boden absuchte. Der größte Teil der Koppel war unberührt und glatt, bis auf die breite Spur, die sich wie schwarze Narben über die makellose Fläche zog. An manchen Stellen gab es größere Vertiefungen, wo offensichtlich jemand gestürzt war. An diesen Stellen häuften sich die Spuren ringsum; die Erde war umgewühlt worden. Und an jeder dieser Stellen ragte etwas aus dem Boden, das besser unsichtbar geblieben wäre. Es war fast so, als hätten die Bewohner von Four Corners versucht, sich selbst auszugraben.
    »Es besteht nicht der geringste Zweifel, dass jemand hier gewesen ist, Sir«, meldete Acker ernst.
    Der Colonel kniff die Augen zusammen. Gütiger Gott. Diese gottverdammten Frauen! Dämlich genug, ihre Handtaschen an einer Stelle zu vergessen, wo jeder sie finden kann, und dann laufen sie durch diese gottverlassene Stadt, als gehörte sie ihnen …
    »Sieht aus, als wären sie zum Traktor gerannt, Sir, aber sie könnten auch hierher zurückgekommen sein. Der Boden ist völlig aufgewühlt, und das macht es schwer, die Spuren zu erkennen.«
    Und wenn sie vorher noch nicht in blinder Angst davongerannt sind, dann tun sie es jetzt, so viel steht fest. Hemmers Mund verzog sich angewidert, während er beobachtete, wie der Strahl von Ackers Handscheinwerfer über die Koppel glitt. »Wie lange sind diese Spuren bereits hier?«, fragte der Colonel.
    »Die Männer haben im Dorf ständig ihre Kontrollrunden gedreht, seit wir den Range Rover gefunden haben, und das letzte Mal, dass jemand hier vorbeigekommen ist, muss vor Mondaufgang gewesen sein. Das Licht war nicht besonders gut. Möglicherweise haben wir die Spuren bereits bei der letzten Patrouille übersehen.«
    Der Unterkiefer des Colonels arbeitete heftig. Das bedeutete, dass sich diese Sauerei vielleicht schon vor mehr als einer Stunde ereignet hatte. Gottverdammte Weiber! Wo zur Hölle steckten sie? Wo zur Hölle sind diese Frauen?
    »Sir?«
    Hemmer zuckte zusammen und blinzelte mehrfach. Hatte er laut gedacht?
    Plötzlich wurde er der sich noch immer im Leerlauf befindenden Jeeps gewahr und der Fahrer, die reglos hinter den

Weitere Kostenlose Bücher