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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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der einzige Landstrich im gesamten Staat, von dem sie mit absoluter Sicherheit wussten, dass nicht eine einzige Streife unterwegs war. Beide hielten angestrengt Ausschau nach Gretchen Vanderwhites altem Pick-up und nach Grace’ Range Rover und allem, was ungewöhnlich erscheinen mochte, doch die Straßen im County waren so ruhig wie das Funkgerät.
    Genau zwei Minuten nachdem sie die Grenze von Missaqua überfahren hatten und zwanzig Minuten vor Hamilton schlief Bonar tief und fest ein, und nach der Lautstärke seines Schnarchens würde sich daran für eine ganze Weile nichts ändern. Er rührte sich nicht einmal dann, als Halloran auf die Tankstelle lenkte, wo sie mit Magozzi und den anderen verabredet waren, den Wagen abstellte, ausstieg und die Tür hinter sich zuwarf. Als Halloran mit seinen Gesprächen am Münztelefon im Kassenraum fertig war und wieder nach draußen kam, stand ein gewaltiges silbernes Etwas, eine echte Touristenattraktion, auf dem Parkplatz für Trucks, und Bonar umrundete das Gefährt mit in den Taschen vergrabenen Händen und offen stehendem Mund. Harley Davidson, bärtig, tätowiert und in Lederklamotten, begleitete ihn. Er sah aus wie eine Biker-Version der gigantischen Paul-Bunyan-Statue in Bemidji. Magozzi und sein Partner Gino streckten sich neben dem Ausstieg auf dem Parkplatz und unterhielten sich leise mit zusammengesteckten Köpfen. Roadrunner hockte unter einer der großen Stationslaternen, und Halloran wollte lieber nicht wissen, was er dort machte.
    Sie sammelten sich in einem Kreis am anderen Ende des Parkplatzes, wo sie sich begrüßten und die Hände schüttelten, bevor Halloran zur Sache kam. »Wir haben ein neues Problem. Ich habe eben mit Ed Pitala telefoniert – dem Sheriff von Missaqua County, den das FBI kaltgestellt hat –, und irgendwann im Verlauf der letzten anderthalb Stunden ist einer seiner Deputys verschwunden. Der Bursche hatte Feierabend und war in seinem Streifenwagen auf dem Weg nach Hause. Er ist wie vom Erdboden verschluckt, einfach so.«
    Bonar blickte angespannt. »Wer ist es?«, fragte er.
    »Doug Lee. Kennst du ihn?«
    »Verdammt, ja, ich kenne ihn. Dieser Typ hat mich beim Association Dinner letztes Jahr mit dem grauenvollsten Gin, den du dir überhaupt nur vorstellen kannst, unter den Tisch getrunken. Was zur Hölle hatte er auf der Straße zu suchen? Ich dachte, das FBI hätte alle Streifen zurückgepfiffen?«
    Halloran trat gegen ein einzelnes Steinchen auf dem Asphalt. »Er war schon auf dem Heimweg und in einem der funktoten Bereiche, als die Anweisung durchkam. Soweit Ed weiß, hat Lee den Befehl nie erhalten. Vor einer halben Stunde hat Lees Frau voller Panik im Büro des Sheriffs angerufen, und der FBI-Agent, der sich in Eds Büro niedergelassen hat, wollte ihn daran hindern, seine Leute suchen zu schicken. Ed hat ihn gegen die Wand gerammt und ihm ein blaues Auge verpasst.«
    Bonar grinste glückselig. »Der gute alte Ed. Er geht bald auf die fünfundsechzig zu, aber das hindert ihn nicht, einem Fed eine Abreibung zu verpassen, selbst wenn es ihm zwanzig Jahre einbringt. Burschen wie er sind selten geworden heutzutage.«
    »Amen«, sagte Magozzi.
    »Also erklärte sich der Agent letztendlich einverstanden, dass Ed all seine Leute auf die Straße schickt, vorausgesetzt, sie benutzen ihre privaten Fahrzeuge und sind in Zivil«, fuhr Halloran fort. »Keine Streifenwagen. Kein Funkverkehr. Sie melden sich über das Festnetz, und sie haben sowohl die Beschreibung von Gretchen Vanderwhites altem Wagen als auch von Grace’ Range Rover, aber ihr könnt euch denken, dass sie vorrangig nach ihrem eigenen Mann suchen.«
    Gino hob Hilfe suchend die Hände. »Gott im Himmel, inzwischen sind dort vier Frauen und ein Cop verschwunden, und das FBI will uns nicht erzählen, was zur Hölle vorgeht?«
    Halloran wollte erst den Kopf schütteln, doch dann hielt er abrupt inne. »Mir fällt ein – dieser FBI-Agent, der unseren Tatort beim Kalksteinbruch besetzt hat, sagte, dass es bei der Geschichte um die nationale Sicherheit geht. Ich hab ihm keinen großen Glauben geschenkt, weil das FBI mir das vor fünf Jahren auch schon mal erzählt hat, als es versucht hat, ein paar Mistkerle zu schnappen, die einen Kampfhundering über mehrere Bundesstaaten unterhielten. Damals erzählten die Agenten andauernd irgendwas von nationaler Sicherheit – und zwar immer dann, wenn sie wollten, dass die lokalen Behörden sich raushalten. Damals war es normal, alles, was das

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