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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Neue den Fokus verloren. Die Psychologin in ihr überwog und nickte weise. O ja. Sharon würde eine Therapie benötigen.
    »Sharon?« Grace’ Stimme, zaghaft, voller Anspannung.
    »Hier.«
    »Sieh mich an.«
    Sharon drehte den Kopf und blickte Grace in die Augen, dann Annie. Warum starrten die beiden sie so eigenartig an? Warum sahen sie so verängstigt aus? Sie hatte sich doch um alles gekümmert, oder? Hatte sie sie nicht soeben gerettet?
    »Warum?«, fragte Grace.
    Ach, das. Sharon spürte, wie sich ein böses Grinsen auf ihr Gesicht stahl …. tu das nicht. Grins nicht. Ein Grinsen ist unentschuldbar, nachdem du jemanden erschossen hast. Nicht mal mit Verdrängungsmechanismen oder irgendwelchem anderen psychologischen Mist zu erklären … ach du Scheiße. Ich hab vergessen, ihnen den Grund zu sagen.
    Eine Woge von Klarheit breitete sich in ihr aus, spülte all die albernen, abscheulichen, normalen menschlichen Reaktionen auf ein Trauma beiseite, das man als gewöhnliche Person haben durfte, jedoch nicht als Cop. Sie atmete tief durch und kehrte in das Hier und Jetzt zurück.
    »Er hat mein Abzeichen nicht überprüft«, sagte sie einfach, weil es damit angefangen hatte. Das war das Erste, was ihr spanisch vorgekommen war. »Normalerweise hätte er es sich geben lassen und es von allen Seiten untersuchen müssen, um absolut sicher zu sein, dass ich vom FBI bin, aber das hat er nicht getan. Es ging ihm nur darum, meine Waffe zu bekommen, weiter nichts.«
    Grace und Annie starrten sie immer noch an und schwiegen. Die Erklärung reichte ihnen nicht.
    »Er hatte eine weitere Waffe unter dem Vordersitz. Ein Gewehr. Ein Teil davon ist wahrscheinlich von vorne gut zu erkennen, aber ich war zu gottverdammt dämlich, den Wagen zu überprüfen, bevor wir eingestiegen sind. Zu gottverdammt erleichtert, einen Cop zu sehen, dass ich nicht daran gedacht habe, den Wagen zu checken. Mein Fehler.«
    »Alle Cops haben Schrotgewehre«, sagte Annie vorsichtig, und Sharon nickte ungeduldig.
    »Im Kofferraum. Immer im Kofferraum. Es sei denn, sie haben ein Gestell vorne. Außerdem war es der falsche Lauf für ein Polizeigewehr.« Sie zog eine wirre Erinnerung hervor, und ihre Stimme wurde hart. »Ich kenne mich aus mit Waffen. Mein Vater hat Waffen gesammelt. Keine Ahnung, woher er die meisten davon hatte; sie wären heutzutage illegal wie nur sonst was. Aber eines seiner Gewehre war ein M-16. Genau wie das unter dem Sitz. Unser Deputy Diebel war einer von ihnen. «
    Grace saß reglos da, den Blick in sich gekehrt, während sie versuchte zu entscheiden, ob Sharon viel zu voreilig reagiert hatte oder ob ihre eigene Wachsamkeit und ihre Instinkte sie wieder einmal im Stich gelassen hatten.
    »Und dann wäre da noch etwas«, sagte Sharon und nahm den Hut aus dem Schoß, wo er die ganze Zeit über gelegen hatte, unbeeinträchtigt vom Schießen und dem zerborstenen Fenster und dem ganzen Irrsinn. Sie drehte ihn um und zeigte Annie und Grace die Innenseite.
    Annie starrte begriffsstutzig hinein. »Es ist ein Hut, na und?«
    »Wirf einen Blick auf das Namensschild.«
    Grace packte den Hut und blinzelte auf das kleine, verblasste Schildchen mit den Druckbuchstaben. »Douglas Lee« stand dort zu lesen. »O mein Gott.«
    »Was?« Annie riss den Hut an sich und hielt ihn vor ihr Gesicht. »Allmächtiger … Das ist sein Wagen, oder? Das war der Wagen von Deputy Lee …?« Ihre Augen ruckten hoch, starrten zum Fahrersitz, dann senkte sie den Blick hastig. »Gütiger Gott im Himmel … Wir sind ahnungslos mit ihm gefahren. Wir sind einfach in den Wagen gesprungen und haben uns von ihm wegfahren lassen.«
    Sharons Nacken fing an zu schmerzen, weil sie den Kopf so lange seitwärts drehen musste, doch sie konnte nirgendwo anders hinsehen, musste ständig auf Annie und Grace starren, weil ihre Gedanken schon wieder anfingen zu entgleiten, wie Murmeln, die über eine Eisfläche tanzten. »Ich hab ihn getötet«, sagte sie nüchtern. Es war eine Feststellung, weiter nichts. »Genauso wie er vorhatte, uns zu töten. Sie haben Deputy Lee erschossen und seinen Wagen und seinen Hut genommen, und dieser Bastard da vorne hat wahrscheinlich Deputy Lees Waffe, also hab ich ihn gleich an Ort und Stelle in Deputy Lees Wagen erschossen …« Sie beugte sich vor und fauchte das blutige Etwas an, das einmal der Kopf des Mannes gewesen war. »Wie gefällt dir das als ausgleichende Gerechtigkeit, Deputy Diebel, du verdammter Dreckskerl?« Und dann kletterte sie aus

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