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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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nicht draußen gewesen. Die Wartenden warfen sich verblüffte Blicke zu und erhoben sich mit hämmernden Herzen, bereit wegzurennen, sobald jemand eine Richtung vorgab.
    »Was glauben Sie, was auf dieser CD-ROM war?«, fragte Knudsen.
    »Das weiß wahrscheinlich nur Gott«, antwortete Gino.
    »Ich gehe wieder rein«, entschied Magozzi unvermittelt und setzte sich in Bewegung. Er war befugt dazu, schätzte er. Er war schon vorher im Schuppen gewesen, als es richtig heiß hergegangen war, und er hatte niemanden gestört und hatte nicht im Weg gestanden. Außerdem machte ihn die Warterei verrückt. Er musste wissen, was vorging. Er musste das Gefühl haben, ein Teil davon zu sein. Er würde ganz leise sein. Sie würden gar nicht merken, dass er da war.
    Sharon starrte ihm einen Moment hinterher. »Das ist doch völliger Blödsinn«, murmelte sie dann und folgte ihm.
    Es war, als hätte man einen Korken aus einer Flasche gezogen. Einer nach dem anderen auf dem Feld setzte sich in Bewegung und schlüpfte leise durch die Tür ins Innere des Schuppens.

KAPITEL 36
    Roadrunners Lycra-Anzug war schweißgetränkt, und er wippte unkontrolliert mit den Beinen unter dem Schreibtisch, als er die CD in das Laufwerk schob, die Harley aus dem Bus geholt hatte.
    Grace beobachtete ihn sorgenvoll. »Können wir noch irgendwas tun, bevor du das ausprobierst, Roadrunner?«, fragte sie.
    Er schüttelte hart und entschieden den Kopf, ohne die Finger von der Tastatur zu nehmen oder den Blick vom Bildschirm abzuwenden. »Keine Zeit, Grace.«
    »Ist das das, was ich gestern im Büro nicht sehen durfte?«, fragte sie.
    »Ja. Es ist etwas, woran Harley und ich gearbeitet haben.«
    Annie zwang sich zum Durchatmen und blies Luft in ihren Pony, sodass ein paar Strähnen nach oben flogen. »Willst du damit sagen, dass ihr nicht mal wisst, ob es funktioniert?«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«, empörte sich Harley. »Selbstverständlich funktioniert es.« Er versetzte Roadrunner einen Klaps auf den Rücken. »Los, fang an, mein kleiner Rennkuckuck.«
    Roadrunner drückte ein paar Tasten und begann das Programm von der CD zu laden, doch Grace beobachtete einzig und allein Harley. Seine Stimme hatte zuversichtlich und selbstsicher geklungen, doch um seinen Schnurrbart herum waren blutleere Linien zu sehen, die unter den dichten Haaren verschwanden, und seine Augen wirkten traurig und beinahe hoffnungslos.
    »Wie viel Zeit braucht es zum Laden?«, fragte sie leise, als Roadrunner fertig war mit Tippen.
    Er drückte eine einzelne Taste, und auf dem Bildschirm erschien ein Zeitbalken, der sich Millimeter für Millimeter mit blauer Farbe füllte. »Fünf Minuten vielleicht. Ich weiß es nicht genau. Wir haben erst einen einzigen Testlauf absolviert.«
    »Und wie lange dauert die anschließende Ausführung?«
    »Keine Ahnung.« Roadrunner nahm die Hände von der Tastatur und lehnte sich zurück, während er den Zeitbalken anstarrte. Alle anderen starrten auf die roten Ziffern des Countdowns in der oberen rechten Ecke des Bildschirms.
    37:22:19 … 18 … 17 …
    Gütiger Gott, dachte Magozzi und schob sich ein wenig näher an Grace heran. Er spürte sie mehr, als dass er sie sah, denn auch seine Blicke hingen wie hypnotisiert an der verdammten roten Uhr, die unerbittlich rückwärts zählte. Sie muss falsch gehen. Sie läuft viel zu schnell, verdammt.
    »Also schön, was zur Hölle ist das für ein Programm?«, fragte Annie schroff. Ihre Hände lagen auf Roadrunners Schultern und kneteten seine verspannten Muskeln, die sich anfühlten wie wirre Baumwurzeln.
    »Äh, na ja … eine Art Virus …«
    »Was? Du hast einen Virus geschrieben? Bist du zur Dunklen Seite übergewechselt, oder was?«
    »Nein, nein, du siehst das falsch.« Roadrunners krumme Finger waren nervös ineinander verknotet. »Es ist kein richtiger Virus. Irgendwie schon, aber es ist kein böser Virus. Es ist ein guter Virus.«
    Annie nahm die Hände von seinen Schultern. »Es gibt keine guten Computerviren. Deswegen nennen wir sie Viren, Herrgott noch mal!«
    »Es ist kein Virus, der sich von allein auf andere Rechner überträgt«, warf Harley ein. »Wir dirigieren ihn nur zu bestimmten Rechnern, und er kann sich von dort aus nicht weiter ausbreiten. Er frisst den infizierten Computer von innen her auf, ohne dass der Prozessor etwas davon merkt. Er vermehrt sich aber nicht, das heißt, der infizierte Computer kann ihn nicht weiter auf einen anderen Computer übertragen. Er ist … er

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