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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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herumzustehen und über seinen eigenen Tod nachzudenken. Er hätte auch darüber nachdenken können, was er mit dem Rest seines Lebens anfangen würde, sollte es Roadrunner gelingen, die richtige statt der falschen Befehlszeile auszuwählen, doch es schien sicherer, sich mit dem schlimmsten Fall zu beschäftigen. Grace hatte ihn das gelehrt.
    Plötzlich klatschte sich Roadrunner mit der flachen Hand gegen die Stirn, sagte: »Ich dämliches Rindvieh!«, bewegte die Maus an eine bestimmte Stelle und klickte.
    Magozzi atmete erschrocken ein und sah, wie Zahlen über den Schirm huschten, während er darauf wartete, dass die Ladung hochging und er starb und das Licht am Ende des Tunnels erblickte oder was auch immer nach dem Tod angeblich zu sehen sein sollte.
    Wenige Sekunden später wurde der Bildschirm dunkel, dann erschien ein neues Bild. Die übrigen stießen kollektiv den Atem aus, und es klang wie ein Windstoß. Magozzi blickte an sich herab. Er war nicht tot, und er war nicht in die Luft geflogen. Nicht mal ein klein wenig.
    »Was ist passiert?« Seine Stimme klang schrill, und er lief rot an.
    »Harley hat gesagt, der Typ hätte nachlässig programmiert. Ich hab nur nicht weit genug gelesen; die Zeile war zu lang.« Roadrunner rief den vorhergehenden Bildschirm wieder auf und zeigte Magozzi die Stelle. »Hier, siehst du? Ganz am Ende, diese vier Buchstaben. B-O-O-M. Und hier, bei der zweiten Sequenz …«, er scrollte ein wenig nach unten, »… M-O-O-B. Das ist rückwärts. Das beendet die Sequenz. Meine Güte, wie stümperhaft!«
    Harley blickte dennoch ein wenig angespannt drein. »Und welche Sequenz hast du jetzt aktiviert?«
    »Moob natürlich. Boom zündet die Bombe, Boom rückwärts entschärft sie. Ich meine, wie offensichtlich kann es denn noch sein?«
    Harley versetzte ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf. »Du Blödmann! Was, wenn der Kerl die Zeilen absichtlich vertauscht hätte, um alle zu täuschen?«
    Roadrunner rieb sich den Schädel. »Scheiße. Daran hab ich nicht eine Sekunde gedacht.«
    Harley versetzte ihm erneut einen Schlag, diesmal weniger fest. »Das ist das Blöde bei euch linearen Denkern. Ihr habt einfach keine Phantasie, kein Verständnis für die menschliche Psyche, und Psychologie regiert die Welt, Mann. Magozzi, gehst du nach draußen und rufst die anderen zurück? Sag ihnen, dass es sicher ist.«
    Magozzi blickte auf seine Schuhe. Sicher, er konnte gehen und die anderen rufen. Sobald er seine Beine überreden konnte, sich wieder zu bewegen. »Das heißt also, die Bombe ist entschärft?«
    Annie grinste ihn auf ihre typische, leicht spöttische Weise an. »Natürlich ist die Bombe entschärft, Süßer. Das ist der Grund, aus dem hier auf dem Bildschirm ›Bombe entschärf‹ steht.«
     
    Agent Knudsens Wagen stand noch immer draußen vor dem Schuppen, als Magozzi durch das Tor ins Freie trat. Knudsen stand neben dem Wagen mit dem Telefon in der Hand, und alle anderen saßen im Innern der Limousine.
    Magozzi war wütend. Er stürmte zur Beifahrerseite, wo Gino saß, und riss die Tür auf. »Was zur Hölle macht ihr noch hier?«
    Gino blickte auf seine Uhr. »Wir haben noch drei, vier Minuten, oder?«
    »Von wegen, verdammt! Und was zur Hölle macht dieser Typ mit dem Telefon?«
    »Er schickt all die Leute weg, die hierher unterwegs sind, was sonst?«
    »Kann er das denn nicht, während diese gottverdammte Karre in Bewegung ist?« Magozzi schäumte fast.
    »Na ja, die Straße ist ziemlich holperig, oder? Macht das Wählen schwierig.«
    »Verflucht noch mal und zugenäht, Gino …«
    »Bleib ruhig, Kumpel. Du kriegst noch einen Herzinfarkt. Aber ich bin froh, dass du deine Meinung geändert hast und mitkommen willst. Warte, ich rutsche ein Stück zur Seite, dann hast du Platz …«
    »Ich hab meine Meinung nicht geändert, Herrgott noch mal! Ich bin rausgekommen, um euch zu rufen und euch Bescheid zu sagen, dass wir die Bombe entschärft haben und ihr zurückkommen könnt.«
    »Kein Witz?«, fragte Bonar überrascht vom Rücksitz. »Sie haben die Bombe entschärft?«
    »Kein Witz.«
    Halloran und Sharon schlossen gleichzeitig die Augen. Sie sahen aus wie zwei Kewpie-Puppen, die jeden Augenblick einschlafen würden.
    Gino starrte eine geschlagene Minute auf seine Knie und atmete nur. Als er den Kopf schließlich wieder hob, grinste er. »Knudsen wird ganz schön sauer sein. Jetzt kann er all die Leute wieder anrufen, denen er gerade erst gesagt hat, dass sie wegbleiben sollen, und

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