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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Ermittler der Welt erklärte.
    «Danke, dass Sie gewartet haben, Detectives. Ich kann mir denken, wie eilig Sie es haben, zu Ihrem eigenen Fall zurückzukommen. Halten Sie es noch irgendwie für möglich, dass Weinbeck Ihr Mörder ist?»
    «Keine Chance», sagte Magozzi. «Wir haben gerade ein Alibi für ihn bekommen.»
    «Dann haben wir hier nur Ihre Zeit verschwendet. Das tut mir natürlich ausgesprochen leid, aber ich bin Ihnen auch sehr dankbar für das, was Sie heute hier getan haben.»
    So kurz vor der Heimkehr konnte selbst Gino sich großherzig zeigen. «Sie haben sich aber auch ganz gut geschlagen», sagte er. «Nicht schlecht für den ersten Tag, Iris Rikker.»
    Sie bedachte ihn mit einem grimmigen Lächeln. «Gestern hätte ich mich noch im Schrank versteckt, im Eiltempo das Handbuch durchgelesen und gebetet, dass mir nicht schlecht wird. Man glaubt kaum, was man alles in einem Tag lernen kann, wenn man guten Polizisten bei der Arbeit zusieht.»
    Das war ein großartiger Satz, und Magozzi fand sie zum ersten Mal richtig sympathisch.
    «Hören Sie, ich will Sie nicht lange aufhalten, aber ich brauche einfach einen Rat und würde sehr gern Ihre professionelle Meinung dazu hören.»
    Außer mit gutem Essen und Sex, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, konnte man sich am besten mit beruflichen Komplimenten in Ginos Herz schleichen - wenn man es recht bedachte, galt das für das Herz eines jeden x-beliebigen Mannes. Magozzi fragte sich, ob Iris das wohl absichtlich so formuliert hatte oder ob es eine Art Reflex gewesen war. Er hatte häufig das Gefühl, dass alle Frauen mit einem speziellen Gen zur Welt kamen, das ihnen half, Männer instinktiv und mühelos zu manipulieren.
    Gino schenkte ihr ein väterliches Lächeln. «Wir helfen Ihnen gern, Sheriff. Fragen Sie ruhig.»
    Iris holte tief Luft. «Also ... wie viel Glauben würden Sie den Dingen schenken, die Laura so erzählt hat?»
    Magozzi und Gino wechselten einen Blick. «Es könnte schon etwas Wahres dran sein.»
    «Würden Sie im Frühjahr den See durchsuchen lassen?»
    «Das ist ganz allein Ihre Entscheidung, Sheriff.»
    «Zum Glück», setzte Gino wenig feinfühlig hinzu. «Um kein Geld der Welt würde ich da mit Ihnen tauschen wollen.»
    Iris blickte einigermaßen enttäuscht drein, doch die Rädchen in ihrem Kopf drehten sich immer noch weiter. «Unter normalen Umständen würde ich ja keinen weiteren Gedanken an Lauras Geschichten verschwenden, da ihre geistigen Fähigkeiten offensichtlich nicht mehr die besten sind. Aber dieses Skelett macht mir wirklich zu schaffen.»
    «Was für ein Skelett?», fragte Magozzi.
    Iris sah ihn überrascht an. «Hat Sampson Ihnen nichts davon erzählt?»
    «Ich habe nicht mehr mit ihm gesprochen, seit er mich heute früh aus dem Bett geklingelt hat. Da hat er nur gesagt, dass Sie Weinbeck von Ihrem Haus nach Bitterroot verfolgen und dass wir uns herschwingen sollen, wenn wir dabei sein wollen. Ich hatte den Eindruck, dass Sie da gerade alle ziemlich unter Druck standen.»
    Iris nickte. «Da mussten wir sehr schnell handeln. Aber wie sich herausgestellt hat, war nicht nur Weinbeck in meiner Scheune. In einem verschlossenen Raum unter dem Boden haben wir die Überreste einer Leiche gefunden - wirklich nicht viel mehr als ein Skelett. Sampson vermutet, dass es sich um Emilys Ehemann handeln könnte. Er ist vor vielen Jahren verschwunden.»
    Magozzis Brauen schnellten in die Höhe.
    «Wurde er ermordet?»
    Iris schüttelte leicht den Kopf, und Magozzi roch wieder den Orangenduft. Eindeutig Shampoo. «Wir hatten in dem Moment keine Zeit, uns weiter darum zu kümmern. Wir mussten ja Weinbeck einholen. Die Spurensicherung kommt im Lauf des Vormittags vorbei und schaut ihn sich an.»
    Gino musterte sie mit einem merkwürdigen Blick. «Ein verschlossener Raum, sagen Sie?»
    «Schlimmer noch. Im Grunde war es eine Art unterirdisches Gefängnis, ohne Fenster, nur mit einer Falltür in der Decke, die man von unten nicht erreichen kann.»
    «Mann, da kriegt man ja Gänsehaut. Himmel, ist das gruselig.»
    Iris nickte. «Mir macht vor allem die Verbindung Angst. Ich lebe in dem Haus einer Frau, die dort höchstwahrscheinlich ihren Mann gefangen gehalten und ihn vielleicht sogar getötet hat, und jetzt stellt sich heraus, dass sie die Nichte einer Frau ist, die ich gerade verhört habe, weil sie einen Mann erschossen hat, und die noch weitere Männer erschossen haben will. Da muss ich mich doch fragen: Was um Himmels willen bringen

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