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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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einzusehen, von dem ich dir erzählt habe, wo von den Schneemännern in Minneapolis die Rede ist. Das musst du dir ansehen. Wie weit seid ihr von Harley weg?»
    «Das ist ja das Problem. Etwa hundert Kilometer. Wir sind in Dundas County.»
    Kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung. «Dundas County? Da, wo sie den dritten Schneemann gefunden haben?»
    «Genau. Der Typ, der für diesen Schneemann verantwortlich war, wurde eben von einer alten Dame in Bitterroot zur Strecke gebracht. Das waren Kunden von euch, oder, Grace?»
    «Stimmt. Letzten Herbst haben wir dort eine Firmensicherheitssoftware eingerichtet. Woher weißt du das?»
    «Wir haben euer Logo auf den Monitoren gesehen. Habt ihr gewusst, was das für ein Ort ist?»
    «Irgendein Internetversandhandel. Wieso?»
    «Man hat euch also nicht herumgeführt?»
    «Wir waren zum Arbeiten dort, Magozzi, und das auch nur am Wochenende, wenn die Firma geschlossen war. Wir haben nur zwei, drei Leute und den Computerraum gesehen, sonst nichts.»
    «Hinter dem Firmenkomplex liegt eine ganze Kleinstadt, Grace, und die ist letztlich nichts anderes als ein einziges großes Frauenhaus für Misshandlungsopfer.»
    «Großer Gott.» Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, dann hielt sie die Sprechmuschel zu und sagte etwas nach hinten, vermutlich zu ihren Monkeewrench-Kollegen. Als sie sich wieder meldete, klang sie äußerst angespannt. «Pass auf, Magozzi. Bitterroot steht in der Betreffzeile unseres Chatroom-Threads. Wir wussten erst nicht recht, was das heißen soll, aber langsam ergibt das alles einen ziemlich perversen Sinn. Ich glaube, die bringen gewalttätige Männer um.»
    Gino vergaß die Aussicht, von einem Schneepflug niedergewalzt zu werden, und beugte sich vor. «Wer bringt gewalttätige Männer um?»
    «Das wissen wir nicht. Noch nicht.»
    Magozzi schloss die Augen. «Lies uns mal vor, was ihr da habt, Grace.»
    Sie holte zittrig Luft. «Also gut. Das Ganze stammt aus dem privaten Chatroom einer hochgradig abgesicherten Website, in die wir uns noch nicht reinhacken konnten. Aber wir wollten ja ohnehin vor allem dieses Gespräch haben. Der Thread zieht sich über Monate hin. Die beiden Gesprächspartner unterhalten sich eine Ewigkeit darüber, dass das Rechtssystem nicht in der Lage ist, ihre Töchter vor den Männern zu schützen, die sie misshandeln. Hauptsächlich frustriertes Gefasel... oder nein, kein Gefasel, weil es ja leider stimmt, so traurig es auch ist. Aber ihr müsst euch mal die neueren Nachrichten anhören. Beispielsweise: »
    Gino und Magozzi sahen einander an.
    «Bist du noch dran, Magozzi? Habt ihr alles verstanden?»
    «Ja, wir haben alles verstanden, ich weiß nur nicht recht, worauf das hinauswill... »
    Grace redete bereits weiter. «Einer der Teilnehmer ist hier in Minneapolis und hat nur eine Zahlenreihe als Namen, aber der andere nennt sich
    «Großer Gott», murmelte Gino. «Der Schneemann aus Pittsburgh.»
    «Also haben wir uns die Polizeiberichte aus Pittsburgh geholt...»
    «Ihr habt was?!»
    Grace seufzte entnervt. «Die sind alle online zugänglich, Magozzi, und sie halten sie verhältnismäßig aktuell, was grundsätzlich gut ist. Diesmal allerdings hat da wohl jemand gepennt, denn sie haben das Opfer nicht weiter überprüft, oder falls doch, steht dazu nichts im Bericht. Der Kerl hat eine Verbrechenskartei mit lauter Anzeigen wegen häuslicher Gewalt. Er hat mehrfach versucht, seine Frau umzubringen.»
    «Sonst noch was von der Website, was du uns vorlesen könntest?»
    «Es gibt nur noch eine weitere Nachricht nach der, die ich euch gerade vorgelesen habe. Die lautet: »
    Magozzi und Gino wechselten einen verstörten Blick. Sie dachten beide daran, dass Laura vor nicht einmal einer Stunde genau dasselbe gesagt hatte. Es klang wie eine Art Wahlspruch.
    Magozzi schloss die Augen und holte tief Luft. Fast fürchtete er sich davor, der Sache noch weiter auf den Grund zu gehen, obwohl er selbst nicht recht wusste, warum. Es war einfach nur ein Gefühl, eine dieser unguten Ahnungen, die er nicht ausstehen konnte. «Versucht weiter, die Quelle ausfindig zu machen, okay, Grace? Wir brauchen einen Namen und eine Anschrift.»
    «Wir arbeiten daran. Ich rufe dich an,

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