Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
Vom Netzwerk:
Deaton und Myerson einzubuchten. Da ist sie dann mit allem rausgerückt. So ein Mist. Sonst ist Blödheit doch immer ein Vorteil für uns. Das soll mal einer kapieren.»
    «Scheiße.» Magozzi seufzte frustriert auf und schlug gegen das Lenkrad. Er fühlte sich plötzlich eingeengt in diesem Wagen, dieser Gegend, diesem Land. «Und was jetzt? Fahren wir nach Stillwater und legen dem sogenannten Schneemann die Daumenschrauben an?»
    Gino zuckte wenig begeistert mit der Schulter. «Wäre vermutlich sinnvoll. Nur weil er Weinbeck nicht angeheuert hat, um Deaton und Myerson umzubringen, heißt das ja noch lange nicht, dass er nicht irgendwen anders angeheuert hat, stimmt's?»
    «Stimmt.»
    «Und es ist unsere beste Spur.»
    «Unsere einzige Spur.»
    Eine Zeitlang schwiegen sie beide. «Und warum hat dann keiner von uns Lust dazu?», fragte Magozzi schließlich.
    «Keine Ahnung. Es ist einfach so ein komisches Gefühl. Wie bei Cola light.»
    Magozzi zog eine Augenbraue hoch und wappnete sich für eine weitere Gino'sche Metapher. «Cola light.»
    «Ja, du weißt schon, man trinkt einen Schluck, und es schmeckt klasse, wie richtige Cola. Dann, nach ein paar Sekunden, lässt der Geschmack irgendwie nach, und man schmeckt den künstlichen Süßstoff durch. Irgendwas stimmt nicht, und das merkt man auch, man kann nur nicht den Finger drauf legen.»
    «Na ja, ob es sich nun richtig anfühlt oder nicht, wir müssen uns auf jeden Fall damit befassen.»
    «Ich weiß.» Gino wippte ungeduldig mit dem Fuß. «Wo zum Teufel bleibt eigentlich Rikker?»
    Ein paar Minuten später fuhr ein schwarzer Kombi in die leere Parklücke schräg gegenüber und hielt direkt unter einer der großen Natriumdampflampen, die den Parkplatz ausleuchteten. Magozzi und Gino sahen zu, wie ein Mann und eine Frau ausstiegen, dann fiel ihnen gleichzeitig die Kinnlade herunter.
    «Mein Gott, Leo, siehst du das auch? Das sind doch Mary Deatons Eltern.»
    Magozzi nickte. Jetzt war ihm klar, warum er kurz aufgehorcht hatte, als Laura fragte, ob Alice und Bill bald hier sein würden. «Alice und Bill Warner. Dann ist Alice wohl die Großnichte, die hier bei Laura und ihrer Schwester aufgewachsen ist.»
    Gino musste ein paarmal blinzeln, um diese Überdosis an Zufällen zu verarbeiten. «Verdammte Scheiße, Leo, jetzt steh ich aber völlig im Wald. Langsam geht mir die Sache echt an die Nieren. Ich dachte, wir hatten uns gerade darauf geeinigt, dass wir es hier mit zwei völlig unterschiedlichen Fällen zu tun haben, aber jedes einzelne gottverdammte Detail führt uns wieder zurück nach Bitterroot. Was soll das alles?»
    Magozzi schüttelte nur den Kopf. Er versuchte, seine Gedanken zusammenzuhalten, sich zu konzentrieren. Bitterroot. Gino hatte recht: Es schien für beide Fälle eine zentrale Rolle zu spielen, weil es einfach immer wieder auftauchte. Doch wenn man genauer hinsah, gab es nichts, was es mit dem Mord an Deaton und Myerson in Verbindung gebracht hätte - bis auf die beiden Menschen, die da gerade vor ihnen durch den Schnee um das Firmengebäude herum zum Dorf eilten. «Ich weiß nicht, Gino, da kann einfach nichts dran sein. Weinbeck wollte hierher, weil seine Frau hier ist. Er hat in den Nachrichten von Deaton und Myerson gehört und daraufhin Doyle in einen Schneemann gepackt, um Zeit zu schinden. Und Alice Warner ist zufällig mit einer der anderen Bewohnerinnen verwandt. Bei vierhundert Einwohnerinnen und dieser Theorie, dass jeder jeden um sechs Ecken kennt, ist das vielleicht gar kein so großer Zufall.»
    Gino presste beide Handflächen an die Stirn. «Kennst du diese Smoothies, bei denen man verschiedenes Obst in den Mixer tut und auf die höchste Stufe schaltet? So fühlt sich mein Hirn gerade an. Wie ein riesiger grau-rosa Smoothie. Außerdem habe ich schon wieder dieses Cola-light- Gefühl.»
    Magozzi schaute Alice und Bill Warner nach, bis sie außer Sichtweite waren, und übersah dabei völlig, dass Iris an den Wagen gekommen war.
    «Gott sei Dank», rief Gino. Er sprang aus dem Wagen und öffnete die hintere Tür für sie, eifrig darauf bedacht, die Dinge voranzutreiben, um endlich von hier verschwinden zu können. «Es ist kalt, Sheriff. Rein mit Ihnen.»
    Sie nickte dankbar und brachte einen Schwall kalter Luft und einen schwachen Orangenduft mit sich, als sie auf den Rücksitz kletterte.
    Seife? Shampoo? Hustenbonbons?, überlegte Magozzi im verzweifelten Bemühen, zumindest ein Rätsel zu lösen, ehe man ihn zum schlechtesten

Weitere Kostenlose Bücher