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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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flimmerte. Die Tchenka tanzten. Nebel stieg vom Boden auf und stattete Sam mit einem Helm, Schwertgürtel und Sandalen aus. Phaed drehte sich um und schaute ihn tatsächlich einmal an; er traute seinen Augen nicht.
    »Ich spreche von Legenden, Dad. Ich spreche von Vätern, die ihre Söhne das Töten lehren. Vor langer Zeit haben die Könige ihre Söhne manchmal in der Fremde zurückgelassen, wie Kuckuckseier, und nicht einmal der Frau gesagt, wer sie waren. Dann versteckten sie einen Gegenstand unter einem Stein und sagten der Mutter, wenn der Sohn groß genug war, den Stein anzuheben, würde er erfahren, wer sein Vater war. Dahinter verbargen sich die unausgesprochenen Worte ›Nur wenn er so stark ist wie ich, wird er erfahren, wer sein Vater ist. Ich will keinen Schwächling als Sohn. Ich will jemanden, der das Schwert zu führen versteht. Ich will keinen Sohn, der den Kampf scheut. Ich will einen Sohn, der davon besessen ist, mich zu finden, der immer wieder zu diesem Stein zurückkommt, der zu schwer ist für einen Menschen, um ihn anzuheben und in die Dunkelheit darunter zu sehen. Mein Lebensinhalt soll auch sein Lebensinhalt sein.‹ Und die Väter hatten natürlich recht. Nur den Söhnen in den Legenden gelang es, den Stein anzuheben. Nur sie versuchten, eine Bedeutung in einer bedeutungslosen Sache zu erkennen.
    So war ich auch, Dad.« Sam nickte bekräftigend.
    »Ich habe nichts für dich unter einem Stein verborgen.«
    »O doch, das hast du. Du hast dein eigenes Ich dort verborgen. Maire hatte es mir selbst gesagt, als ich noch ein kleines Kind war. Sie konnte mir nicht sagen, wer du bist, weil sie es nicht wußte. Sie hat dich nicht verstanden. Doch sie sagte, du würdest in einer tiefen, dunklen Höhle leben. Ich dachte, das sei nur ein Mysterium.«
    »Ein Mysterium?«
    »Hatte ich jedenfalls geglaubt. Doch dann wurde mir bewußt, daß es auch nicht mysteriöser war als die Existenz eines Maulwurfs, der im steinigen Erdreich Würmer jagt. Steine des Hasses. Steine des Zorns. Im Grunde warst du lebendig begraben, Phaed. Ich hob die Steine an, um mich über dich zu definieren. So war es schon immer. Wir sagten uns, wir seien die Söhne unserer Väter. Wir glaubten, erst dann unsere Identität zu finden, wenn wir eure Identität kannten. Doch dann stellte sich heraus, daß wir euch unangemessen idealisiert hatten. Ich werde nicht allein dadurch definiert, daß ich dein Nachkomme bin; ich bin ich, Vater.«
    Phaed stieß ein kehliges Knurren aus und stürzte sich auf Sam. Sam packte ihn an den Handgelenken und hielt ihn ohne Mühe fest. »Jetzt hast du keine Handlanger, die mich fesseln und in ein Netz wickeln, Phaed. Nun sind nur wir beide da. Ich habe deinen Stein angehoben. Ich habe gesehen, was sich dort im Schmutz tummelt. Komm, Phaed. Folgen wir den Propheten und sehen wir, was geschieht.«
    Die Alternative lautete Tod oder Leben; was auch immer eintrat, Sam wollte es sehen. Er faßte seinen Vater am Arm; anstelle des schlaffen Gewebes, das man bei einem Menschen in Phaeds Alter vielleicht vermutet hätte, ertastete Sam jedoch nur feste Muskeln und starke Knochen. »Wenn ihr uns alle getötet habt, was dann?«
    Phaed setzte sein Wolfsgrinsen auf und schüttelte Sams Hand ab. »Der Awateh hat noch nichts gesagt, Junge. Es würde mich aber nicht wundern, wenn Ahabar dann an die Reihe käme. Das hätte nämlich einen besonderen Reiz.«
    »Und was wirst du dann tun?«
    »Was meinst du damit, Junge, was ich dann tun werde?«
    »Wenn niemand mehr da ist, den ihr töten könnt.«
    Seine Hand schwebte über dem Gürtel, an dem noch immer seine Peitsche hing. »Oh, dann werden wir wohl wieder für Ordnung sorgen. Schließlich brauchen wir Leute, die uns dienen. Zum Beispiel die Gharm. Auf Ahabar gibt es viele von ihnen, und wir werden uns ein paar aufheben.«
    »O nein, Vater. Ich möchte dir eine Geschichte erzählen. Eine Legende, die von mir stammt. Weißt du denn noch nicht, daß die Gharm alle tot sind? Eine Art Pest ist plötzlich ausgebrochen und hat sie alle dahingerafft. Kurz nachdem ihr nach Ninfadel gegangen seid. Sie sind tot. Es gibt keine Gharm mehr.«
    Phaed sog geräuschvoll die Luft in die Nüstern. »Alle?«
    »Habe ich gehört. Ja.« Lächelnd blickte Sam gen Himmel, wo das Sternenlicht von einem grünlichen Dunstschleier gefiltert wurde. Wind war aufgekommen und trieb die Wolken vor sich her, wobei die Wolken auch in grünliches Licht getaucht waren.
    »Nun, es gibt schließlich noch andere

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