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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Sam blieb sitzen und beobachtete die Szene, während das Baby auf seinem Bein saß.
    Auf der anderen Seite des Feuers stieß Samstag plötzlich einen Schrei aus, erhob sich und rannte auf eine Gestalt zu, die unvermittelt dort aufgetaucht war.
    »Ist das nicht deine Mutter?« fragte China Wilm ohne sonderliches Erstaunen.
    Es war Maire Girat, die sie von der anderen Seite des Feuers aus betrachtete; nur daß sie jünger wirkte, als sie sie in Erinnerung hatten. Samstag stand neben ihr und umklammerte ihre Hand. Jemand intonierte ein bekanntes Lied, und alle fielen ein, wobei die Stimmen sich zu einem komplexen und harmonischen Klangbild verwoben. Maire Girat winkte lächelnd in die Runde und verschwand wieder; Samstag indes sang unbeirrt weiter. Jep ging zu ihr und streckte lächelnd die Hände aus.
    »War das nicht deine Mutter?« fragte China erneut.
    »Sie war meine Mutter, so wahr wie der Grüne-Schlange- Tchenka der Grüne-Schlange- Tchenka ist«, bestätigte Sam.
    »Aber sie ist doch auf Ahabar begraben!«
    »Aber sie hat hier gelebt, und hier lebt sie in der Erinnerung der Menschen weiter. Genauso wie die Gharm sich an die grüne Schlange ihres Heimatplaneten erinnern, der von Voorstod zerstört wurde. Ich habe die grüne Schlange auf Ahabar selbst gesehen. Nicht den Tchenka, sondern die richtige Schlange. Sie war klein und schlängelte sich wie ein glitzerndes Juwel durch das Gras. Ich weiß nicht, wie sie entstanden ist. Der Gott hat sie vermißt, also erweckte er sie zum Leben.«
    »Und wie macht der Gott das?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht werden die Phansuris, die ihre Nase überall hineinstecken, es herausfinden. Wo wir nun wieder einen zuverlässigen Transmitter haben, werden sicher viele Besucher kommen, um sich von der Wundertätigkeit des Gottes zu überzeugen. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Maire plötzlich die Straße der Siedlung Eins entlanglaufen würde; aber ich glaube nicht, daß der Gott das tun würde.«
    China hielt das auch für unwahrscheinlich. Der Gott würde das nicht tun. Ein Besuch, ja, aber keine Wiederauferstehung. So etwas wäre nur im Notfall angemessen.
    »Das Kind hat jetzt lange genug geschaukelt, Sam. Erzähl uns eine Geschichte.«
    »Du willst damit sagen, ich soll dir eine Geschichte erzählen.«
    »Nein, uns beiden. Sie wird dich schon verstehen.«
    Sam dachte eine Zeitlang nach. Das Feuer brannte herunter, bis nur noch eine dicke Lage Holzkohle übrig war; genau das Richtige für sein Vorhaben. Die Leute versammelten sich um die Feuerstelle und legten allerlei Grillgut auf die Kohlen.
    »Es war einmal ein Mann namens Samasnier«, sagte Sam, »der glaubte, es sei ein Geheimnis unter einem Stein verborgen.«
    Plötzlich erschien wie aus dem Nichts ein winziger Mann im Gras; er war barfuß, in eine Tunika gewandet und machte einen sehr heroischen und stattlichen Eindruck. Das Kind griff nach ihm, aber die Hand ging durch ihn hindurch. Es war nur eine Vision, ein winziger Tchenka aus Rauch.
    »Samasnier fragte jeden, wo das Geheimnis sich befände, aber niemand sagte es ihm. Samasnier glaubte, sein Vater hätte es versteckt oder vielleicht auch ein anderer, aber im Grunde war es auch egal, denn Samasniers Neugierde war so groß, daß er das Geheimnis unbedingt lüften mußte, denn ein Held lüftet immer das Geheimnis.«
    Der Däumling schaute sich neugierig um. Das Kind griff erneut nach ihm.
    »Also drehte er schon in jungen Jahren Steine um und suchte nach dem Geheimnis. Und je größer er wurde, desto größer wurden auch die Steine, die er umdrehte, auf der Suche nach dem Einmaligen, Wunderbaren.«
    Der Däumling drehte einen Kieselstein um, noch einen und verzog das Gesicht, als er nichts fand. Das Kind krähte fröhlich.
    »›Komm, Samasnier‹, riefen seine Freunde. ›Komm, spiel mit uns. Du brichst dir noch das Kreuz mit diesen blöden Steinen!‹
    Doch Samasnier suchte immer weiter…«
    Das Kind wurde des Spiels überdrüssig und streckte die Hand nach seiner Mutter aus. Der Däumling verschwand. China Wilm legte das Baby an die Brust, und Sam zog sie an sich und legte die Arme um sie. Sie stieß einen zufriedenen Seufzer aus.
    »Samasnier«, erzählte er weiter, während das Feuer allmählich herunterbrannte, »Samasnier war ständig unzufrieden. Er sah weder die schönen Dinge des Lebens noch wollte er Lieder singen. Wenn ein Mann ein Held sein will, sind solche Dinge nur lästig. Er las weiterhin die alten Heldensagen und hob Steine

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