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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Völker. Vielleicht behalten wir ein paar ahabarianische Babies und zwingen sie unter die Knute. Vielleicht werden wir…«
    »Nein, nein, Phaed. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende! Die Soldaten sind schon dort angekommen. Sie töten alle. Die Bewohner von Phansure, Ahabar und Thyker. Und die Bewohner der Monde und Kleinplaneten auch. Bald wird es überhaupt keine Menschen mehr geben. Bis auf die paar Leute auf Hobbs Land, und die werden auch bald tot sein. Ich bin nur gekommen, um mich von dir zu verabschieden und weil ich wissen wollte, was du nun tun wirst.«
    »Was ich nun tun werde?« fragte Phaed keuchend. »Was ich nun tun werde?«
    »Waren die Frauen auf Ninfadel zurückgeblieben, Dad?«
    »Der Prophet hielt es für richtig.«
    »Ach, das ist aber schade. Nachdem der Prophet und ihr Männer gegangen seid, müssen sie sich wohl einsam gefühlt haben und sind durch den Transmitter gegangen. Auf der anderen Seite liefen die Frauen natürlich den Soldaten in die Arme, nur daß sie die Antworten auf die Fragen nicht kannten. Ich weiß noch, wie du mir gesagt hast, daß Frauen keine Ausbildung bräuchten. Also kannten sie die Losung nicht und die Soldaten haben alle getötet, Frauen, Kinder und Tiere. Alle außer euch sind tot, Phaed. Alle außer euch Propheten und Gläubigen. Alle außer euch Männern.«
    »Alle außer uns?« sagte Phaed zähneknirschend.
    Sam versuchte in Phaeds Gesicht zu lesen. Dies war das Ende, das der Mann prophezeit hatte, das ersehnte Ende, und nun, da es eingetreten war, freute er sich nicht einmal!
    »Stimmt etwas nicht, Phaed? Es hat doch alles seine Richtigkeit. Toben und drohen. Gesetze erlassen. Urteile fällen. Foltern, verstümmeln, töten. Solange der letzte Mensch nur ein Gläubiger ist. Das hast du mich doch selbst gelehrt!«
    Keuchend und mit langen Schritten rannte Phaed los. Zuerst folgte Sam ihm in einem Abstand von ein paar Schritten, doch dann ließ er sich zurückfallen und beschränkte sich auf die Rolle eines Beobachters. Weit voraus ging ein Prophet, den Phaed einzuholen versuchte.
    Sam ging gemächlich weiter. Nach einiger Zeit hatte er sich den beiden bis auf Hörweite genähert.
    »Mein Sohn hat es gesagt«, rief Phaed in höchstem Diskant. »Tot. Alle sind tot. Die Soldaten haben bereits alle getötet. Wir sind als einzige übrig. Wir und die Bewohner dieses Planeten.«
    »Dann ist der Auftrag ausgeführt«, sagte der Prophet seufzend. »Das Große Werk ist vollendet. Nun können wir sterben. Das Paradies wartet schon.«
    »Aber…«, rief Phaed. »Es sollte doch nicht so schnell gehen!«
    Aber der Prophet war bereits weitergestapft. Phaed rannte los, überholte den Propheten und schwenkte dann nach Osten. Sam hörte sein Keuchen.
    Nachdem Sam den Propheten eingeholt hatte, fragte er neugierig: »Hat es überhaupt noch einen Sinn, weiterzugehen? Wo nun alles vorbei ist?«
    »Wie wahr«, sagte der Prophet. »Oh, wie wahr.« Er setzte sich auf den Erdboden, legte den Kopf auf die Knie und schaukelte sachte hin und her, als ob jemand ihn in den Armen wiegen würde.
    Sam wischte sich feinen Staub aus dem Gesicht. Dieselbe Substanz legte sich auch auf den Propheten, der sich indes nicht die Mühe machte, sie zu entfernen.
    Sam atmete den Staub ein und mußte niesen. Er spie aus und ging in der Richtung weiter, die sein Vater eingeschlagen hatte. Er passierte einen großen Soldaten, der reglos am Fuß eines Hügels stand.
    »Wie heißt…?« brüllte der Soldat. »Wie heißt…?«
    Sam blieb stehen und wartete auf die Frage, doch nach kurzer Zeit verstummte der Soldat, als ob er die Frage vergessen hätte. Lämpchen flackerten auf dem Kopf des Soldaten und an den Enden der Teleskoparme auf und erloschen schließlich.
    Sam wischte sich den Staub aus den Augen, beugte sich nach vorn und schüttelte den Kopf. Das Zeug war dunkel und pudrig, backte aber nicht fest. Jedes Partikel fiel einzeln ab, als ob es von ihm abgestoßen wurde. Er streckte die Hand aus und sah, wie der Staub sich in der Luft verdichtete und seine Haut bedeckte. Als er die Hand drehte, rieselte der Staub auf die Erde hinab. Sam war wohl nicht der geeignete Nährboden.
    Je weiter östlich er kam, desto mehr Soldaten standen passiv herum. Im Osten verschwamm der Horizont. Sam blieb neben einem elefantengroßen Krieger auf einem Kettenfahrgestell stehen und steckte den Finger zwischen zwei Platten. Wo sich eigentlich ein Leerraum hätte befinden müssen, wucherte nun ein hartes, holziges Gewächs.

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