Monstrum House - 03 - Bestie aus der Tiefe
denn die einzigen Menschen, die uns das sagen könnten, sind heute noch zu geschockt, um darüber reden zu können. Oder ... tot. Aber wir können davon ausgehen, dass er seine Opfer auf irgendeine Art und Weise unter Wasser saugt.“
Saffy begann unruhig auf ihrem Stuhl hin und her zu rutschen.
„Außerdem wissen wir, dass er den Schwimmern am liebsten in der Dämmerung auflauert“, erklärte Mac weiter, „und deshalb werden wir um diese Tageszeit ins Wasser gehen. Ich nehme mal stark an, dass ihr alle gute Schwimmer seid.“
Jasper und Felix nickten beide.
Saffy blickte zu Boden. „Na ja“, murmelte sie dann, „von der Theorie her kann ich schon schwimmen. Aber in der Praxis ...“
Jasper konnte es nicht glauben. Und konnte es nicht lassen, darauf auch noch herumzureiten und einen Witz zu reißen. Obwohl er schon ahnte, dass er das wahrscheinlich ziemlich schnell bereuen würde. „Willst du damit sagen, dass unsere kleine Miss Perfekt, unsere Kickbox-Großmeisterin, der Welt beste Ausbruchskünstlerin, die Beherrscherin von über einer Million Sprachen und einfach die Beste von allen und in allem, dass Saffron Dominguez – nicht schwimmen kann?“, fragte er und ein breites Grinsen zog sich von einem Ohr zum anderen.
Saffy sah ihn an und seufzte. „Ich hatte wirklich gehofft, dass ich das nie würde tun müssen“, sagte sie. Dann traf sie Jasper so fest am Oberschenkel, dass er quer durch das ganze Zimmer segelte. Krachend landete Jasper in einem Tisch und stieß dabei ein Modell um, um das sich eine andere Mannschaft geschart hatte. „Hey, was soll das!?“, schrien sie wütend.
Jasper entschuldigte sich und ging etwas kleinlaut zu ihrem Arbeitsplatz zurück.
„Sag das noch mal und ich ziele nicht mehr auf deinen Oberschenkel“, warnte ihn Saffy.
Mac schüttelte den Kopf. „Erstklässler!“, stöhnte er. Dann fragte er Saffy: „Wie hast du es überhaupt nach Monstrum House geschafft ohne schwimmen zu können?“
Saffy grinste. „In meinem letzten Zeugnis stand, dass ich eine hervorragende Schwimmerin sei“, antwortete sie. „Vielleicht hat man das in Monstrum House nicht überprüft?“
„Auf jeden Fall“, ertönte eine kalte Stimme hinter ihr, „ kannst du dich nach dieser Jagd auf ein paar besonders intensive Stunden Schwimmunterricht gefasst machen. Jäger, auf die man sich nicht verlassen kann, brauchen wir hier nicht.“
Jasper drehte sich um und sah Stenka. Sie hatte die Arme vor ihrer Brust verschränkt und starrte Saffy an.
„Danke, lieber Eugen, dass du dafür gesorgt hast, dass jetzt auch wirklich alle Bescheid wissen“, murmelte Saffy.
Jasper stellte sich vor, wie sich Saffy wohl aus einem von Monstern verseuchten Teich retten wollte. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge dachte sie an etwas ganz Ähnliches.
„Auf dieser Jagd erwarte ich einiges von euch“, fuhr Stenka drohend fort. „Beweist euch! Noch haben die Prüfungskonferenzen nicht begonnen. Wenn ihr auch hier so versagt wie beim letzten Test, war das euer letztes Jahr in Monstrum House.“
Saffys Gesicht war anzusehen, wie wütend sie das machte. Sie wollte Stenka gerade antworten, da dröhnte eine Stimme aus der Gegensprechanlage: „Mannschaft 4 an Schleuse C. Transport ist bereit zur Abfahrt.“
Mac warf einen Blick auf seine Uhr. „Jetzt schon? Aber egal, den Rest besprechen wir dann später, wenn wir da sind. Los geht’s.“
„Was – jetzt ?“, fragte Felix.
„So steht es auf dem Einsatzbefehl. Dienstag 14.49 Uhr – oder hast du das nicht mitgekriegt?“ Mac schien leicht genervt zu sein.
„Das schon, aber ich dachte, das heißt 14.49 Uhr nächste Woche oder nächsten Monat oder so“, murmelte Felix.
Jasper war genauso überrascht wie Felix. Wie konnten sie denn wissen, dass es sofort losgehen würde mit der Jagd?
„Genau das wollten wir euch im Unterricht beibringen“, sagte Stenka kopfschüttelnd. „Was glaubt ihr denn, was wir euch in all den Stunden eintrichtern wollten? Ihr müsst sofort einsatzbereit sein, wenn uns eine Überwachungseinheit über Monsteraktivitäten informiert.“
„Kommt, wir müssen uns beeilen, es ist schon Viertel vor“, sagte Mac.
„Viel Spaß“, sagte Stenka. „Und passt bloß auf! Für euch ist das alles neu, also hört genau zu, was Mac sagt. Und denkt an alles , was ihr gelernt habt. Ich werde eure Operation so gut wie möglich aus der Ferne überwachen.“
Jasper fühlte sich gar nicht wohl, als Stenka ihn jetzt direkt ansah. Plötzlich hatte er
Weitere Kostenlose Bücher