Monstrum House - 03 - Bestie aus der Tiefe
ideale Köder“, hörte er da Saffys Stimme aus dem anderen Zimmer.
„Köder? Ich?“, rief Jasper. „Keine Chance! Vergiss es, Saffy, ich spiel nicht schon wieder den Köder. Diesmal bis du dran! Hörst du Saffy? Saffy?!“
Fortsetzung folgt …
Leseprobe
Kapitel 1
Jasper McPhee betrachtete zufrieden das Auto des Schuldirektors. Er hatte ganze Arbeit geleistet. „Fehlt noch der letzte Schliff“, murmelte er und schob eine Bananenschale in den Auspuff des Wagens. „Perfekt!“
Schade , dachte Jaspar, dass ich mein Handy nicht dabeihabe. Das wäre ein Bild Wert gewesen!
Er hatte echt widerliche Dinge aufgetrieben. Das Auto war vollgestopft mit gammeligen Pizzastücken, faulen Orangen, gebrauchten Windeln und anderem Müll. Ekelhafte, fette Brummer summten wie wild hinter den Fenstern. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen. An die 20 Müllsäcke hatte er angeschleppt, um sein Werk zu vollenden.
Jasper wischte sich die Hände an seinen Jeans ab und drehte sich um.
Das Lächeln auf seinem Gesicht gefror. Uuups! , dachte er.
Vor ihm stand der Direktor. Ein so knallrotes Gesicht hatte Jasper noch nie gesehen – und er hatte den Direktor schon häufig mit ziemlich rotem Kopf gesehen.
Aber er hat’s verdient, der fiese Snob , dachte Jasper. Er hatte sich daran gewöhnt, dass die anderen Schüler blöde Bemerkungen über den Beruf seiner Mutter machten – aber der Direktor? Nein, der sollte damit nicht ungestraft davonkommen.
Jasper selbst fand es eigentlich ziemlich cool, dass seine Mutter jetzt bei der Müllabfuhr arbeitete. Sie fuhr eines der riesigen Müllautos ganz früh am Morgen und war trotzdem rechtzeitig zu Hause, um seine kleinen Schwestern zur Schule zu bringen. Bevor sie den Job bei der Müllabfuhr bekommen hatte, musste sie Schichtarbeit machen. Da war es gar nicht anders möglich gewesen, als dass Jasper seine Schwestern zur Schule brachte. Jetzt sahen sie einander viel öfter und das genossen alle.
Jasper betrachtete das tomatenrote Gesicht des Direktors und wusste, dass er jetzt dran war. Aus der Sache konnte er sich wohl kaum rausreden. Aber er hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren.
„Na, Herr Direktor, jetzt brauchen Sie wohl die Müllabfuhr?“, grinste Jasper und rannte los.
„Das ist Monstrum House – eine Schule für schwierige Kinder“, erklärte der Mann von der Schulbehörde. Er blickte Jaspers Mutter fest in die Augen und drückte ihr einen Hochglanz-Prospekt in die Hand. Sprachlos starrte sie ihn an. Meinte er das wirklich ernst?
„Das ist seine letzte Chance. Drei Schulen in weniger als einem Jahr sind wirklich keine gute Bilanz“, sagte der Mann missbilligend. Er zupfte seine Anzugsärmel gerade und sah sich gelangweilt in der nicht gerade luxuriösen Wohnung um.
Jasper kannte das schon, hatte das alles schon gehört. Aber diesmal war es schlimmer. Seine Mutter blickte ihn lange an, und ihm wurde klar, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte.
„Aber Mama“, versuchte er zu protestieren, „das ist eine Schule, in der es so streng zugeht, wie beim Militär! Und noch dazuist es ein Internat !“
„Im Grunde“, fuhr der Mann fort ohne Jasper zu beachten, „haben Sie nur die Wahl zwischen dieser Schule oder gar keiner. Und gar keine, Mrs. McPhee, bedeutet meist den kürzesten Weg ins Gefängnis. Monstrum House nimmt Schüler auch während des Schuljahres auf. Offensichtlich werden viele Kinder in dieser Jahreszeit – wie soll ich sagen? – etwas unruhig . Die Schulanmeldungen sind eigentlich abgeschlossen, aber der Direktor von Monstrum House hat sich in Anbetracht der besonderen Umstände bereit erklärt, Jasper doch noch aufzunehmen.“
Jaspers Mutter musste sich setzen. Sie seufzte.
„Sie haben sicherlich verstanden“, fuhr der Mann fort, „dass die Aufnahme für die ersten zwölf Monate absolut verpflichtend ist. Und danach – nun, dann können Schüler wieder in das normale Schulsystem eingegliedert werden. Oder aber sie werden – wie soll ich sagen? – gebeten , noch länger in Monstrum House zu bleiben.“
Jasper wurde ganz anders, als seine Mutter den Mann von der Schulbehörde anschaute und schließlich traurig nickte.
Der Kies knirschte unter den Autoreifen, als Jasper und seine Mutter langsam über die Auffahrt fuhren.
„Das wird bestimmt ganz prima!“, sagte seine Mutter, aber Jasper glaubte ihr kein Wort. Den ganzen Tag war sie so komisch gewesen. Sie hatte ein gezwungenes Lächeln aufgesetzt, und letzte Nacht, da war sich
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