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Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Titel: Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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war es ihre Idee gewesen, die Proben auf Botulismuserreger zu testen. Leider war sie nicht da. Vermutlich hielt sie sich noch im Sektionssaal auf.
    Zurück an seinem Schreibtisch, überlegte er, wen er zuerst anrufen sollte. Da er dem süßen Rachegefühl nicht widerstehen konnte, entschied er sich für Dr. Sanders. Es dauerte eine Weile, bis der Pathologe aus der Nebenstelle Brooklyn ans Telefon kam. Er war gerade dabei, eine Leiche zu obduzieren. Diesmal hatte Jack sich nicht von der Vermittlerin abwimmeln lassen und darauf bestanden, daß es sich um einen Notfall handele. Als Dr. Sanders sich schließlich meldete, klang er verständlicherweise besorgt.
    »Hallo, Randolph«, begrüßte Jack ihn beschwingt. »Hier ist Jack Stapleton, Ihr Lieblingskollege.«
    »Man hat mir gesagt, es handele sich um einen Notfall«, grollte Dr. Sanders.
    »So ist es«, versicherte Jack. »Ich habe gerade erfahren, daß Connie Davydov, Ihr Fall, der uns gestern Anlaß zu einer kleinen Auseinandersetzung gegeben hat, offenbar an einer größeren Dosis Botulinustoxin gestorben ist.«
    Es folgte eine bedeutungsvolle Pause.
    »Wie ist das herausgekommen?« wollte Dr. Sanders wissen. »Durch meine Hartnäckigkeit«, erklärte Jack. »Ich habe das Bestattungsinstitut aufgesucht, in dem sich die Leiche befand, und mich an den Geschäftsführer gewandt, der es mir gnädigerweise gestattet hat, dem Opfer ein paar Flüssigkeitsproben zu entnehmen.«
    »Davon weiß ich ja gar nichts«, entgegnete Dr. Sanders betroffen. Er klang plötzlich längst nicht mehr so angriffslustig wie zuvor.
    »Nein?« fragte Jack. »Ich dachte, man hätte Sie informiert. Aber wie dem auch sei – da wir einander hochschätzen, wollte ich Ihnen den Gefallen tun, Sie als ersten zu informieren, anstatt mit der Neuigkeit direkt zu Dr. Bingham zu stürmen.«
    »Danke«, brachte Dr. Sanders hervor.
    »Wie Sie weiter verfahren wollen, überlasse ich gern Ihnen«, fuhr Jack fort. »Connie Davydov ist ja ein Fall für Brooklyn. Aber ich gehe davon aus, daß Sie die Leiche so schnell wie möglich zurückbeordern. Außerdem überlasse ich es Ihnen und Ihrem tüchtigen Team, die entsprechenden Behörden zu benachrichtigen.«
    »Selbstverständlich«, entgegnete Dr. Sanders. »Danke.«
    »Gern geschehen«, sagte Jack. Das Gespräch amüsierte ihn köstlich. »Ist doch schön, wenn man einander gelegentlich einen kleinen Dienst erweisen kann.«
    Mit diesen Worten beendete er das Telefonat. Er konnte es sich nicht verkneifen, wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Die Rache war in der Tat süß gewesen. Sein Kollege Sanders hatte sich gewunden wie ein Aal.
    Als nächstes rief Jack bei Warren an. Er berichtete ihm kurz die Ergebnisse aus dem Labor und bat ihn um Flashs Telefonnummer bei der Arbeit. Warren brauchte ein paar Minuten, bis er sie gefunden hatte, und nannte sie Jack.
    Flash arbeitete bei einem Umzugs- und Lagerunternehmen. Es dauerte eine Weile, bis man ihn aufgespürt hatte. Schließlich meldete er sich völlig außer Atem. Er war gerade dabei gewesen, Kartons umzuschichten.
    »Ich weiß jetzt, woran Connie gestorben ist«, sagte Jack, nachdem er seinen Namen genannt hatte. »Du wirst dich wohl an Warrens Rat halten und deine Wut auf dem Basketballplatz austoben müssen, anstatt dich an deinem Schwager zu vergreifen.«
    »Du meinst, er hat sie nicht ermordet?«
    »Es sieht jedenfalls nicht danach aus«, schränkte Jack ein. »Sie ist offenbar an Botulismus gestorben. Hast du davon schon mal gehört?«
    »Ich glaube, ja«, sagte Flash gedehnt. »Ist das nicht eine Art Lebensmittelvergiftung?«
    »Ja, so könnte man es nennen«, bestätigte Jack. »Botulismus wird durch ein Toxin verursacht, das wiederum von einem spezifischen Bakterientyp erzeugt wird. Diese Bakterien sind vor allem deshalb so gefährlich, weil sie ohne Sauerstoff gedeihen können. Meistens hört man im Zusammenhang mit Lebensmittelkonserven von Botulismus. Wenn die Lebensmittel während des Konservierungsvorgangs nicht ausreichend erhitzt werden, können die Sporen weiter gedeihen. Jetzt aber zurück zu deiner Schwester – es sieht wirklich alles danach aus, als ob sie nicht ermordet worden wäre. Das mußt du wohl oder übel akzeptieren.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich habe gerade den Bericht aus dem Labor bekommen«, stellte Jack klar. »Der Laborassistent schwört, daß er die Ergebnisse mehrfach nachgeprüft hat. Es besteht also kaum ein Zweifel, daß Connie an Botulismus gestorben ist. Von ein paar

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