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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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allen Umständen einen Besuch abstatten wollen.«
    »Aber das wollen wir doch gar nicht«, entgegnete Kevin und musterte die Frauen, die sich verschwörerische Blicke zuwarfen. Zweimal um ein Haar erschossen worden zu sein, hatte ihn mehr als genug überzeugt, von einem Inselbesuch ein für alle Male abzusehen.
    »Du hast uns doch eben gefragt, warum wir so gelacht haben, als du gesagt hast, es gebe Fisch«, sagte Melanie. »Erinnerst du dich?«
    »Ja«, erwiderte Kevin besorgt. Er ahnte, daß Melanie ihm etwas erzählen würde, das er lieber nicht hören wollte. »Wir mußten lachen, weil wir fast den ganzen Nachmittag mit Fischern geredet haben«, erklärte Melanie. »Sie kommen ein paarmal die Woche nach Cogo. Wahrscheinlich war sogar der dabei, der den Fisch gefangen hat, den wir gerade gegessen haben. Die Fischer stammen aus einem Dorf namens Acalayong. Es liegt ungefähr zehn bis zwölf Meilen östlich von hier.«
    »Ich kenne das Dorf«, entgegnete Kevin. Es war der Ausgangspunkt, um von Äquatorialguinea nach Cocobeach in Gabun zu gelangen. Auf der Strecke verkehrten Motorkanus, die in Cogo pirogues genannt wurden.
    »Wir haben uns für zwei bis drei Tage ein Boot von ihnen geliehen«, fuhr Melanie stolz fort. »Damit können wir auf dem Wasserweg nach Isla Francesca gelangen und müssen uns nicht mehr in die Nähe der Brücke begeben.«
    »Ohne mich!« stellte Kevin mit Nachdruck klar. »Mir reicht’s. Wir können froh sein, daß wir überhaupt noch leben! Wenn ihr fahren wollt - nur zu! Ich weiß ja inzwischen, daß ihr euch durch nichts von euren irrsinnigen Vorhaben abbringen laßt.«
    »Ist ja toll«, entgegnete Melanie spöttisch. »Du willst also einfach aufgeben. Würdest du mir denn vielleicht mal verraten, wie wir jemals herausfinden sollen, ob wir beide eine Horde frühmenschlicher Kreaturen geschaffen haben? Immerhin hast du davon angefangen und uns alle damit verrückt gemacht.« Melanie und Candace starrten Kevin an. Für ein paar Minuten sagte niemand ein Wort. Nur die nächtlichen Dschungelgeräusche, die sie bisher gar nicht wahrgenommen hatten, waren zu hören.
    Kevin fühlte sich zunehmend unwohler und brach schließlich das Schweigen. »Ich weiß noch nicht, was ich unternehmen werde«, sagte er. »Aber irgend etwas wird mir schon einfallen.«
    »Gar nichts wird dir einfallen«, entgegnete Melanie. »Du hast selbst gesagt, daß es nur eine Möglichkeit gibt, herauszufinden, wie es um die Tiere bestellt ist, und die lautet: Wir müssen auf die Insel! Kannst du dich denn nicht mal mehr an deine eigenen Worte erinnern?«
    »Doch«, stammelte Kevin. »Natürlich erinnere ich mich. Es ist nur…«
    »Ist schon gut«, schnitt Melanie ihm das Wort ab. »Wenn du zu feige bist, herauszufinden, was du mit deiner genetischen Herumbastelei angestellt hast, dann laß es bleiben. Wir hatten uns zwar darauf verlassen, daß du mitkommen und uns mit dem Motorboot helfen würdest, aber das schaffen Candace und ich auch alleine. Nicht wahr, Candace?«
    »Klar«, erwiderte Candace.
    »Wir haben unseren Trip gründlich geplant«, fuhr Melanie fort. »Wir haben nämlich nicht nur ein großes Motorboot gemietet, sondern zusätzlich auch noch ein kleines Paddelboot. Das Paddelboot wollen wir ins Schlepptau nehmen. Sobald wir die Insel erreichen, steigen wir in das kleine Boot um und paddeln den Rio Diviso hinauf. Vielleicht müssen wir nicht einmal an Land gehen. Schließlich wollen wir die Tiere ja nur für eine Weile beobachten.«
    Kevin nickte und ließ seinen Blick zwischen den beiden Frauen hin und her schweifen, die ihn erbarmungslos ins Visier nahmen. Als er es nicht mehr aushielt, sprang er auf und lief zur Tür.
    »Wohin willst du?« wollte Melanie wissen. »Ich hole noch eine Flasche Wein«, erwiderte Kevin.
    Innerlich aufgewühlt und ziemlich wütend stapfte er in den Keller und holte eine dritte Flasche, diesmal einen weißen Burgunder. Er öffnete die Flasche und kehrte zurück ins Eßzimmer. Dann deutete er auf den Wein und sah Melanie fragend an. Als sie nickte, schenkte er ihr ein weiteres Mal das Glas voll. Als nächstes füllte er Candace nach, zum Schluß gönnte er sich selbst ebenfalls noch ein Gläschen.
    Er setzte sich wieder, nahm einen kräftigen Schluck, hustete und fragte die beiden dann, für wann sie ihre große Expedition geplant hatten.
    »Morgen in aller Frühe soll’s losgehen«, erklärte Melanie. »Wahrscheinlich brauchen wir bis zur Insel gut eine Stunde. Bevor die Sonne so

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