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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hoffe, wir sind sie morgen wieder los. Oder im schlimmsten Fall übermorgen.«

 
    Kapitel 21
    9. März 1997, 4.30 Uhr
    Bata, Äquatorialguinea
     
    Jack wachte um halb fünf auf und konnte nicht mehr einschlafen. Kurioserweise war selbst ihm, der an lautes Sirenengeheul und Großstadtgetöse gewöhnt war, das Quaken der Laubfrösche und das Zirpen der Grillen in den Bananenpflanzen im Innenhof zuviel.
    Er stand auf, schnappte sich Handtuch und Seife und machte sich auf den Weg zur Dusche. Auf halber Strecke stieß er beinahe mit Laurie zusammen, die ihre Morgentoilette bereits hinter sich hatte.
    »Wieso bist du schon auf?« fragte er. Es war noch stockdunkel.
    »Wir sind gestern um acht Uhr ins Bett gegangen«, erklärte Laurie. »Acht Stunden Schlaf reichen mir normalerweise.«
    »Stimmt«, entgegnete Jack. Er hatte ganz vergessen, wie früh sie alle schlappgemacht hatten.
    »Ich sehe mal in der Küche nach, ob ich uns Kaffee organisieren kann«, schlug Laurie vor.
    »Ich komme gleich nach«, entgegnete Jack. Als er den Speiseraum betrat, traute er seinen Augen nicht: Die anderen saßen bereits vollzählig am Tisch und frühstückten. Jack holte sich eine Tasse Kaffee und etwas Brot und setzte sich zwischen Warren und Esteban.
    »Arturo meint übrigens, daß ihr ganz schön verrückt seid, wenn ihr ohne Einladung nach Cogo fahrt«, sagte Esteban. Da Jack den Mund voll hatte, konnte er nur nicken.
    »Wir lassen uns überraschen«, sagte er dann, nachdem er geschluckt hatte. »Wo ich jetzt schon so nah dran bin, muß ich doch wenigstens versuchen, mir diese Anlage anzusehen.«
    »Dank GenSys ist zumindest die Straße in einem guten Zustand«, erklärte Esteban.
    »Wenn wir nicht reingelassen werden, haben wir wenigstens ein bißchen von der Landschaft gesehen«, stellte Jack klar.
    Eine Stunde später trafen sie sich im Speiseraum wieder. Jack erinnerte die anderen daran, daß niemand verpflichtet war, mit nach Cogo zu fahren, und daß es jedem freigestellt sei, in Bata zu bleiben. Er informierte seine Freunde auch, daß man seinen Informationen zufolge pro Weg etwa vier Stunden unterwegs sei.
    »Glaubt ihr, ihr kommt auch ohne mich zurecht?« fragte Esteban vorsichtig.
    »Auf alle Fälle«, erwiderte Jack. »Verlorengehen können wir ja nicht. Wie ich auf der Karte gesehen habe, gibt es nur eine einzige Straße, die nach Süden führt. Die sollte ich wohl finden.«
    »Dann würde ich gerne hierbleiben und meine Verwandten besuchen«, erklärte Esteban.
    Jack setzte sich ans Steuer, Warren nahm auf dem Beifahrersitz Platz, und die beiden Frauen ließen sich auf der mittleren Bank nieder. Sie hatten die richtige Straße gerade gefunden, als sich am östlichen Horizont die ersten Anzeichen der beginnenden Morgendämmerung ankündigten. Während sie gen Süden fuhren, fiel ihnen auf, wie viele Menschen ihnen zu Fuß in Richtung Bata entgegenkamen. Meistens waren es Frauen und Kinder, viele der Frauen trugen große Bündel auf ihren Köpfen.
    »Sie wirken arm, aber glücklich«, stellte Warren fest. Etliche Kinder blieben am Straßenrand stehen und winkten dem vorbeifahrenden Kombi zu. Warren winkte zurück. Sie fuhren durch das Randgebiet von Bata. Die Zementgebäude wichen allmählich einfacheren, weißgetünchten Lehm- und Backsteinhäusern mit Strohdächern, neben denen sich aus Reetmatten konstruierte Ziegenpferche befanden. Als sie Bata ganz hinter sich gelassen hatten, bekamen sie einen ersten Eindruck von der üppigen Vegetation. Es herrschte so gut wie kein Verkehr. Hin und wieder kam ihnen ein Lastwagen entgegen, dessen heftiger Fahrtwind den Kombi jedesmal leicht ins Schlingern brachte. »Mein Gott, brettern die Lastwagen hier lang«, staunte Warren.
    Fünfundzwanzig Kilometer südlich von Bata holte Warren die Karte hervor. Es gab auf der Strecke eine Abzweigung, an der sie aufpassen mußten, um nicht einen großen Umweg zu machen. Straßenschilder kannte man offensichtlich hier nicht. Als die Sonne aufging, setzten sie sich ihre Sonnenbrillen auf.
    Die Landschaft veränderte sich kaum: Rings um sie war nichts als dichter Urwald, der nur gelegentlich von kleinen Ansiedlungen strohbedeckter Hütten unterbrochen wurde. Etwa zwei Stunden nach ihrer Abfahrt erreichten sie die Abzweigung nach Cogo.
    »Diese Straße ist ja wirklich viel besser«, stellte Warren fest, als Jack das Gaspedal durchtrat und zum ersten Mal mit normaler Reisegeschwindigkeit fuhr.
    »Sie sieht ziemlich neu aus«, stimmte Jack ihm zu. Die

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