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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Straße, die sie hinter sich gelassen hatten, war zwar einigermaßen in Ordnung gewesen, doch die Oberfläche hatte einem einzigen Flickenteppich geglichen, so oft waren die unzähligen Schlaglöcher bereits ausgebessert worden.
    Sie entfernten sich jetzt von der Küste und fuhren in südöstlicher Richtung weiter. Hier war der Dschungel noch dichter. Außerdem begann die Straße anzusteigen. In der Ferne waren flache, von üppiger Urwaldvegetation überwucherte Berge zu erkennen.
    Wie aus dem Nichts wurden sie plötzlich von einem heftigen Unwetter überrascht. Kurz bevor es zu regnen begann, brauten sich wild umherwirbelnde Wolken zusammen; der Himmel verfinsterte sich innerhalb weniger Minuten. Dann begann es so kräftig zu gießen, daß der abgenutzte Scheibenwischer die Regenmassen kaum bewältigen konnte. Jack konnte nur noch im Schrittempo weiterfahren.
    Eine Viertelstunde später lugte schon wieder die Sonne zwischen den schweren Wolken hervor; die Straße schlängelte sich wie ein dampfender Streifen durch die Landschaft. Als sie ein relativ gerades Stück passierten, erkannten sie in der Ferne eine Gruppe von Pavianen, die die Straße überquerten und aussahen, als würden sie auf einer Wolke gehen. Nachdem sie die Bergkette hinter sich gelassen hatten, ging die Straße in südöstlicher Richtung weiter. Warren warf nochmals einen Blick auf die Karte und verkündete, daß es bis zu ihrem Ziel nur noch fünfunddreißig Kilometer seien. Hinter einer weiteren Kurve steuerten sie auf ein weißes Gebäude zu, das sich mitten auf der Straße befand.
    »Was, zum Teufel, ist das denn?« fragte Warren. »Wir können unmöglich schon da sein.«
    »Ich glaube, es ist ein Tor«, erklärte Jack. »Arturo hat mir gestern abend davon erzählt. Jetzt heißt es Daumen drücken! Wenn sie uns nicht durchlassen, müssen wir es mit Plan B versuchen.«
    Während sie sich dem Hindernis näherten, sahen sie, daß sich an beiden Seiten des zentralen Gebäudes gewaltige, weiße Gitterzäune befanden, die mit Hilfe eines Rollmechanismus zur Seite gefahren werden konnten, um Fahrzeuge passieren zu lassen.
    Jack bremste und brachte den Kombi etwa sieben Meter vor dem Gitterzaun zum Stehen. Im selben Moment kamen drei Soldaten aus dem zweistöckigen Pförtnerhaus geschlendert; sie trugen die gleichen Uniformen wie die Soldaten am Flughafen, die das Privatflugzeug bewacht hatten. Sie waren ebenfalls bewaffnet, hielten ihre Gewehre aber im Gegensatz zu den Soldaten am Flughafen auf Taillenhöhe im Anschlag und zielten auf den Kombi.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, bemerkte Warren. »Die sind ja noch nicht einmal erwachsen.«
    »Bleibt ganz ruhig«, riet Jack seinen Begleitern und kurbelte sein Fenster herunter. »Hallo, Jungs! Ein schöner Tag heute, nicht wahr?«
    Die Soldaten rührten sich nicht vom Fleck. Ihre ausdruckslosen Mienen veränderten sich nicht einen Deut. Jack wollte sie gerade höflich auffordern, doch bitte das Tor zu öffnen, als ein vierter Mann in die grelle Sonne hinaustrat. Zu Jacks Überraschung trug er ein weißes Hemd mit Krawatte und darüber ein schwarzes Jackett. Inmitten des feucht-heißen Dschungels wirkte der Mann in seiner formalen Kleidung geradezu absurd. Ebenso verblüffend war die Tatsache, daß er kein Schwarzer, sondern Araber war.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte er nicht gerade freundlich.
    »Ich hoffe schon«, erwiderte Jack. »Wir möchten nach Cogo.« Der Araber warf einen Blick auf die Windschutzscheibe des Kombis; wahrscheinlich suchte er nach einer Art Legitimation. Als er nichts entdeckte, fragte er Jack, ob er seinen Paß dabeihabe.
    »Nein«, gestand Jack. »Wir sind Ärzte und interessieren uns für das Forschungsprojekt in Cogo.«
    »Wie heißen Sie?« fragte der Araber. »Dr. Jack Stapleton. Ich bin extra aus New York gekommen.«
    »Einen Augenblick«, sagte der Araber und verschwand im Pförtnerhaus.
    »Sieht nicht gerade gut aus«, zischte Jack Warren aus dem Mundwinkel zu, während er die Soldaten freundlich angrinste. »Hast du wohl eine Ahnung, wieviel Schmiergeld ich ihm anbieten muß? Ich stelle mich bei so etwas immer ziemlich dumm an.«
    »So wie ich das sehe, spielt Geld hier eine wesentlich größere Rolle als in New York«, erwiderte Warren. »Biete ihm doch hundert Dollar an. Die müßten ihn eigentlich ganz schön beeindrucken. Natürlich nur, wenn dir die Sache so viel wert ist.« Jack rechnete im Kopf um, wie viele Francs in etwa hundert Dollar entsprachen,

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