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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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aufzuspüren. Können Sie sich das vorstellen? Als ob ich mir von Raymond Lyons etwas sagen lassen müßte!«
    »Kevin und die Frauen sind also nicht wieder aufgetaucht?« erkundigte sich Bertram.
    »Nein«, erwiderte Siegfried. »Wir haben nichts von ihnen gehört oder gesehen.«
    »Haben Sie irgend etwas unternommen, um sie zu finden?« Bertram runzelte die Stirn.
    »Ich habe Cameron nach Acalayong geschickt, damit er nachsieht, ob sie sich vielleicht in einem der billigen Hotels am Hafen eingenistet haben, aber er hatte kein Glück. Inzwischen glaube ich, daß sie vielleicht nach Cocobeach in Gabun rübergefahren sind. Das macht am meisten Sinn. Allerdings ist es mir ein Rätsel, warum sie niemandem davon erzählt haben.«
    »Was für ein furchtbares Durcheinander«, seufzte Bertram.
    »Wie ist es auf der Insel gelaufen?« wollte Siegfried wissen.
    »Gut«, erwiderte Bertram. »Vor allem, wenn man bedenkt, daß wir kaum Zeit hatten, die Mannschaft zusammenzustellen und die Aktion zu planen. Wir haben einen Geländewagen mit Anhänger auf die Insel geschafft. Etwas anderes ist uns auf die Schnelle nicht eingefallen, um so viele Tiere zur Brücke zu transportieren.«
    »Wie viele Tiere haben Sie denn eingefangen?«
    »Einundzwanzig«, erwiderte Bertram. »Die Mannschaft hat hervorragende Arbeit geleistet. Wahrscheinlich sind wir morgen abend fertig.«
    »So schnell?« staunte Siegfried. »Das ist die erste gute Nachricht, die ich heute höre.«
    »Es war einfacher, als wir dachten«, erklärte Bertram. »Die Tiere scheinen von uns fasziniert zu sein. Sie vertrauen uns so, daß wir mit den Betäubungsgewehren ganz nah an sie herangehen konnten. Wir kamen uns vor wie bei einer Truthahnjagd.«
    »Schön, daß auch mal etwas glatt läuft«, stellte Siegfried fest. »Die einundzwanzig Bonobos, die wir heute eingefangen haben, gehören alle zu der Splittergruppe, die sich nördlich des Rio Diviso niedergelassen hatte. Es war interessant, mal zu sehen, wie sie leben. Sie haben sich einfache Stelzenhütten mit Dächern aus aufeinandergeschichteten Lobelienblättern gebaut.«
    »Es ist mir scheißegal, wie diese Tiere leben«, polterte Siegfried unvermittelt los. »Entwickeln Sie sich jetzt etwa auch zu einem Weichei?«
    »Nein«, entgegnete Bertram. »Aber ich darf unsere Beobachtungen ja wohl interessant finden. Wir haben übrigens auch Hinweise entdeckt, daß die Affen tatsächlich Feuer machen.«
    »Dann sollte man sie wohl wirklich hinter Gitter sperren«, stellte Siegfried klar. »Wenn sie erst mal in Käfigen hocken, können sie sich nicht mehr gegenseitig umbringen und auch nicht mehr herumkokeln.«
    »So kann man es wohl sehen«, stimmte Bertram zu. »Haben Sie auf der Insel irgendeine Spur von Kevin und den Frauen entdeckt?« wollte Siegfried wissen.
    »Nein, absolut nicht«, erwiderte Bertram. »Dabei habe ich die ganze Zeit die Augen offengehalten. Es gibt kein Anzeichen dafür, daß sie auf der Insel waren - auch nicht in den Gebieten, in denen sie unweigerlich Fußabdrücke hinterlassen hätten. Wir haben heute einen Teil des Tages damit verbracht, eine Holzbrücke über den Rio Diviso zu bauen, damit wir morgen anfangen können, die andere Gruppe einzufangen, die in der Nähe der Klippen lebt. Auf jeden Fall achte ich auch weiterhin auf Spuren von unseren drei Vermißten.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie welche finden. Aber solange wir nicht wissen, wo sie sind, sollten wir die Möglichkeit nicht ausschließen, daß sie vielleicht doch auf die Insel gelangt sind. Eins sage ich Ihnen - wenn sie auf der Insel waren, übergebe ich sie nach ihrer Rückkehr sofort dem äquatorialguinesischen Justizminister und sorge dafür, daß er sie wegen Sabotage gegen die GenSys-Operation unter Anklage stellt. Das heißt natürlich, daß man sie auf dem Fußballplatz antreten läßt, und bevor sie überhaupt kapieren, wie ihnen geschieht, hat das Schießkommando sie schon über den Haufen gemäht.«
    »Sorgen Sie bloß dafür, daß das nicht passiert, solange Cabot und die anderen hier sind«, entgegnete Bertram panisch.
    »Das versteht sich ja wohl von selbst«, versicherte Siegfried. »Das mit dem Fußballplatz habe ich nur so dahingesagt. Ich werde den Minister bitten, sie außerhalb der Zone erschießen zu lassen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wann Cabot und das OP-Team mit dem Patienten zurückfliegen?«
    »Bisher hat sich niemand geäußert«, erklärte Siegfried. »Wahrscheinlich bestimmt Cabot den Abreisetermin. Ich

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