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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinüber zu dem Raum, in dem sich der Armeeposten befand, doch sie konnten weder Soldaten noch sonst irgend etwas ausmachen. Von ihrem Blickwinkel aus sahen sie auf ein unverglastes Fenster. Die Fensterläden waren hochgeklappt und an der Decke der Arkade eingehakt. Auf dem Fensterbrett standen etliche leere Weinflaschen.
    »Jetzt oder nie«, sagte Kevin.
    »Können wir irgendwie helfen?« fragte Melanie.
    »Nein«, erwiderte Kevin. »Bleibt besser hier.« Kevin stieg aus und schlüpfte unter den nächsten Bogen, um zunächst im Schatten der Arkade ein wenig Schutz zu suchen. Die Musik war markerschütternd laut. Am meisten fürchtete er, daß irgend jemand aus dem Fenster blicken würde. Dann würde man ihn sofort entdecken; es gab nichts, wohinter er sich hätte verstecken können.
    Er sah in den Lichtschacht hinab und erkannte die vergitterte Öffnung. Hinter den Gitterstäben war es stockdunkel. In der Zelle war nicht der Hauch eines Lichtschimmers zu erkennen. Er kniete sich hin und beugte sich mit dem Kopf über die Öffnung des Lichtschachts. Dann ging er mit dem Gesicht so nah wie möglich an die Gitter heran und rief: »Hallo! Ist da jemand?«
    »Nur wir Touristen«, erwiderte Jack. »Wollen Sie uns zu der Party einladen?«
    »Wie ich gehört habe, sind Sie Amerikaner«, fuhr Kevin fort. »Durch und durch«, entgegnete Jack.
    Plötzlich hörte Kevin auch noch andere Stimmen aus der Dunkelheit, doch er konnte kein Wort verstehen. »Sie haben sich in eine äußerst gefährliche Situation gebracht«, erklärte Kevin.
    »Ach tatsächlich?« fragte Jack. »Wir dachten, so würden alle Besucher von Cogo behandelt.«
    Mit wem auch immer er da sprach, sinnierte Kevin, er würde sich mit Sicherheit blendend mit Melanie verstehen. »Ich versuche jetzt, die Gitterstäbe aus der Verankerung zu reißen«, erklärte Kevin. »Sind Sie alle in einer Zelle?«
    »Nein. In der Zelle links daneben sitzen zwei hübsche junge Ladies.«
    »Okay«, sagte Kevin. »Ich versuche es zuerst mit diesem Gitter.«
    Er stand auf, holte die Kette und kehrte zurück zum Schacht. Dort ließ er sie herunter und ließ das Ende durch die Stäbe hindurchgleiten.
    »Schlingen Sie die Kette ein paarmal um einen der Gitterstäbe, und haken Sie das Ende fest!« rief Kevin.
    »Das gefällt mir«, entgegnete Jack. »Erinnert mich an einen alten Western.«
    Zurück am Toyota hakte Kevin die Kette in die Abschleppöse seines Wagens ein. Dann ging er zurück zum Schacht und zog vorsichtig an der Kette. Wie er feststellte, war sie um den mittleren Gitterstab geschlungen und fest verhakt.
    »Sieht gut aus«, stellte er fest. »Mal sehen, was passiert.« Er stieg ins Auto und legte den niedrigsten Gang des Allradantriebs ein. Dann drehte er sich um, sah durch die Heckscheibe und fuhr ganz langsam an, um die Kette zunächst nur zu straffen.
    »Okay, es geht los!« sagte er dann zu Melanie und Candace und trat aufs Gaspedal. Der Hochleistungsmotor mußte sein Äußerstes geben, doch Kevin hörte davon nichts. Das Aufheulen des Motors ging in dem wilden Sound einer beliebten Rockgruppe aus Zaire unter. Plötzlich machte der Wagen einen Satz nach vorn. Kevin trat schnell auf die Bremse. Hinter sich hörte er trotz der Musik ein ohrenbetäubend lautes Geschepper. Es klang, als ob jemand mit aller Kraft einen Bordstein auf eine Feuerleiter geschmettert hätte.
    Kevin und die Frauen zuckten zusammen und sahen ängstlich zu dem Fenster hinauf, hinter dem die Soldaten feierten. Zu ihrer Erleichterung sah niemand nach, woher der grauenvolle Lärm gekommen war.
    Kevin sprang aus dem Auto, um nachzusehen, ob das Gitter tatsächlich herausgerissen war. Doch bevor er den Schacht erreichte, stieß er um ein Haar mit einem großen, äußerst kräftigen Schwarzen zusammen, der ihm entgegenkam.
    »Gute Arbeit, das muß man Ihnen lassen! Mein Name ist Warren, und das ist Jack.« Jack war inzwischen neben Warren getreten.
    »Ich bin Kevin.«
    »Okay«, sagte Warren. »Am besten setzen Sie ein Stück zurück. Wir müssen versuchen, auch das Gitter in dem anderen Schacht herauszureißen.«
    »Wie sind Sie denn so schnell da rausgekommen?« fragte Kevin.
    »Ganz einfach«, erwiderte Warren. »Sie haben doch den ganzen Rahmen rausgerissen.«
    Kevin stieg ins Auto und setzte langsam zurück. Jack und Warren hatten die Kette bereits wieder richtig befestigt.
    »Es hat geklappt!« rief Melanie begeistert. »Gratuliere!«
    »Es hat wirklich besser funktioniert, als ich dachte«, gestand

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