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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Candace’ Tür. Candace war ebenfalls schon angezogen.
    Auf dem Weg zur Veranda durchquerten sie das Wohnzimmer, wo sich jeder seine kleine, bereits am Abend gepackte Tasche nahm. Der Blick war zauberhaft exotisch. Vor ein paar Stunden hatte es kräftig geregnet, doch jetzt hingen lediglich ein paar vereinzelte silbrigblaue Schäfchenwolken am Himmel. Der dreiviertelvolle Mond stand hoch am Himmel und tauchte den in Nebelschleier gehüllten Ort in ein etwas unheimlich wirkendes Licht. Die heiße, feuchte Nacht war erfüllt vom lauten Konzert des Urwalds.
    Da sie den ersten Part ihres Plans ausführlich besprochen hatten, schritten sie ohne ein weiteres Wort zur Tat. In der hinteren Ecke der Veranda hatten sie drei Laken zu einem Strick zusammengebunden und an der Balustrade befestigt. Das andere Ende hatten sie unten auf den Boden fallen lassen. Melanie bestand darauf, sich als erste abzuseilen. Sie kletterte flink über das Geländer und ließ sich behende nach unten gleiten. Candace war die nächste. Ihre Erfahrung als Cheerleader kam ihr sehr zugute; auch sie hatte keine Mühe, nach unten zu gelangen.
    Kevin schaffte es nicht ganz so problemlos nach unten. Eigentlich wollte er genauso behende wie Melanie über das Geländer hüpfen, doch beim Abseilen stieß er sich zu stark mit den Füßen ab. Als er an die Veranda zurückprallte, verhedderte er sich in den Laken und schürfte sich an der Stuckverzierung die Knöchel auf.
    »Alles okay?« flüsterte Melanie. »Ich glaube ja«, erwiderte er.
    Der nun folgende Teil ihres Fluchtplans gestaltete sich etwas schwieriger. Im Schatten der Arkade schlichen sie zentimeterweise im Gänsemarsch an der Rückseite des Hauses entlang. Dabei näherten sie sich mit jedem Schritt der Haupttreppe und den Soldaten, deren Stimmen sie deutlich hören konnten. Zur Begleitung ihrer Trinkorgie hatten sie einen Kassettenrecorder angestellt, aus dem leise afrikanische Musik dudelte. Als sie den Unterstand von Kevins Toyota Land-Cruiser erreichten, schlichen sie an der Beifahrertür vorbei zur Frontseite des Wagens. Wie in ihrem Plan genau ausgetüftelt, ging Kevin vorne um das Auto herum, öffnete leise die Fahrertür und stieg ein. Von den betrunkenen Soldaten trennten ihn nur fünf bis sieben Meter; sie befanden sich auf der anderen Seite einer von der Decke des Unterstands herabhängenden Reetmatte. Kevin löste die Handbremse und legte den Leerlauf ein. Dann sah er zu den Frauen herüber und gab ihnen ein Zeichen, daß sie anfangen sollten zu schieben.
    Zuerst rührte sich das schwere Fahrzeug nicht vom Fleck. Doch als Kevin wieder ausstieg, seine Beine gegen das Fundament des Hauses stemmte und mit aller Kraft mitschob, setzte sich der Wagen langsam in Bewegung und rollte aus dem Unterstand heraus.
    Von der Arkade war es nicht mehr weit bis zum Beginn des Kopfsteinpflasters; um das Regenwasser in Richtung Flußmündung und weg vom Haus zu leiten, hatte man die Straße leicht abschüssig konstruiert. Als die Hinterräder auf der Straße standen, war es nicht mehr nötig, zu schieben. Kevin merkte, daß der Wagen plötzlich von allein rollte.
    »Juhu!« rief er, als das Auto immer schneller wurde. Er lief um den rollenden Wagen herum und versuchte, die Fahrertür zu öffnen, was gar nicht so einfach war, da das Auto inzwischen ganz schön in Fahrt gekommen war. Es rollte etwa in der Mitte der Straße und tendierte leicht nach rechts, hinunter in Richtung Ufer.
    Schließlich gelang es ihm, die Tür zu öffnen und mit einem schnellen Satz hineinzuspringen. Als er hinter dem Steuer saß, trat er auf die Bremse und riß gleichzeitig das Lenkrad nach links, um zu verhindern, daß der Wagen von der Straße abkam.
    Dann sah er ängstlich zum Haus zurück, um festzustellen, ob die Soldaten etwas bemerkt hatten. Doch die Männer saßen noch immer um den kleinen Tisch herum, auf dem der Kassettenrecorder und ein halbes Dutzend leere Flaschen standen; sie klatschten und stampften ausgelassen zur Musik und hatten von Kevins Manöver mit dem Auto nichts mitbekommen. Er seufzte vor Erleichterung, als Melanie auf den Beifahrersitz kletterte und Candace hinten einstieg.
    »Schlagt bloß nicht die Türen zu!« ermahnte Kevin die Frauen. Auch er hatte seine Hand noch immer am Griff, um die Tür einen Spalt offenzuhalten.
    Dann nahm er den Fuß von der Bremse. Zuerst tat sich nichts, doch als er sich schwungvoll vor und zurück bewegte, begann das Auto langsam den Hang zum Ufer hinunterzurollen. Während

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