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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht. Stattdessen verließ er den Gerichtssaal. Erst als er draußen war, nahm er den Anruf entgegen.
    Leider war der Empfang schlecht, und er beendete das Gespräch. Dann fuhr er eilig mit dem Aufzug ins Erdgeschoss und verließ das Gebäude. Über die Liste der eingegangenen Anrufe suchte er die Nummer heraus. Kurz darauf hatte er Harold am Apparat, und Jack entschuldigte sich für die schlechte Verbindung von vorhin.
    »Kein Problem«, entgegnete Harold. »Ich habe gute Nachrichten. Der Papierkram ist erledigt, die Genehmigungen sind erteilt, und alles Weitere habe ich auch schon organisiert.«
    »Wunderbar«, sagte Jack. »Wann ist es so weit? Heute Nachmittag noch?«
    »Nein! Das wäre wirklich ein Wunder gewesen. Morgen, im Laufe des Vormittags. Das ist das Beste, was ich herausholen konnte. Sowohl der LKW der Sarkophag-Firma als auch der Bagger sind heute den ganzen Tag über unterwegs.«
    Enttäuscht, dass doch kein Wunder geschehen würde, dankte Jack dem Bestatter und beendete das Gespräch. Er blieb ein paar Minuten stehen und dachte darüber nach, ob er Laurie anrufen und ihr erzählen sollte, wann die Obduktion stattfinden würde. Zwar wusste er, dass dieser Anruf angebracht wäre, aber er verspürte nicht die geringste Lust dazu, denn er konnte sich vorstellen, wie sie reagieren würde. Da kam ihm plötzlich ein feiger Gedanke. Statt sie auf ihrem Festnetzanschluss im Büro anzurufen, wo er sie wahrscheinlich erwischen würde, könnte er sie auf dem Handy anrufen und einfach nur eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen, da sie ihr Mobiltelefon tagsüber nur selten einschaltete. Auf diese Weise würde er ihrer ersten Reaktion ausweichen und sie konnte sich schon einmal an den Gedanken gewöhnen, ehe er sie abends noch einmal zurückrufen würde. Er wählte ihre Nummer und hörte erleichtert die Ansage.
    Nachdem er diese etwas unangenehme Aufgabe hinter sich gebracht hatte, kehrte Jack auf seinen Platz neben Alexis zurück. Jordan Stanhope saß im Zeugenstand, und Tony Fasano stand am Pult, aber niemand sprach. Tony war mit seinen Unterlagen beschäftigt.
    »Was habe ich verpasst?«, flüsterte Jack Alexis zu.
    »Nichts. Jordan ist gerade vereidigt worden und beginnt gleich mit seiner Aussage.«
    »Die Autopsie findet morgen im Laufe des Tages statt. Die Leiche soll morgen früh exhumiert werden.«
    »Das ist gut«, sagte Alexis, aber ihre Reaktion fiel nicht so aus, wie Jack erwartet hatte.
    »Du klingst nicht sonderlich begeistert.«
    »Wie könnte ich? Wie Craig beim Mittagessen schon sagte: Morgen ist es vielleicht zu spät.«
    Jack zuckte die Achseln. Er tat sein Bestes.
    »Ich weiß, dass das schwer für Sie ist«, rief Tony in mitfühlendem Ton, so dass jeder im Gerichtssaal ihn hören konnte. »Ich werde versuchen, es für Sie so kurz und schmerzlos wie möglich zu machen, aber die Geschworenen müssen Ihre Aussage hören.«
    Jordan nickte dankbar. Statt der aufrechten Haltung, die er am Tisch des Klägers gewahrt hatte, ließ er die Schultern hängen, und statt seiner bislang ausdruckslosen Miene wirkte er nun niedergeschlagen und verzweifelt. Er trug einen schwarzen Seidenanzug, weißes Hemd und schwarze Krawatte. In seiner Brusttasche steckte ein kaum sichtbares schwarzes Tuch.
    »Ich nehme an, Sie vermissen Ihre Gemahlin«, sagte Tony. »Sie war eine wunderbare, leidenschaftliche, kultivierte und lebenslustige Frau, nicht wahr?«
    »Großer Gott!«, stöhnte Jack und flüsterte Alexis zu: »Nach meinem Besuch bei ihm wird mir davon gleich schlecht. Und ich wundere mich über Randolph. Ich bin zwar kein Anwalt, aber das ist ganz sicher eine Suggestivfrage. Warum erhebt er keinen Einspruch?«
    »Er hat mir erzählt, dass die Aussage der Witwe oder des Witwers für die Verteidigung immer der problematischste Teil ist. Er sagt, die beste Strategie sei es, sie einfach so schnell wie möglich wieder aus dem Zeugenstand herauszubekommen, was bedeutet, dass dem klägerischen Anwalt relativ freie Hand gelassen wird.«
    Jack nickte. Der Schmerz, den man beim Verlust eines Angehörigen empfand, war ein Gefühl, das jeden als eine fundamentale menschliche Erfahrung berührte.
    Auf Tonys Frage hin steigerte Jordan sich in süßlich sentimentale Erinnerungen an Patience hinein: wie wunderbar sie gewesen sei, welche Bilderbuchehe sie geführt hätten und wie sehr er sie geliebt habe. Und jedes Mal, wenn er ins Stocken geriet, half Tony ihm mit neuen Suggestivfragen weiter.
    Während dieser Teil von

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