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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Schreibtisch war das genaue Gegenteil davon mit wild übereinandergestapelten Büchern, Zeitschriften und Sonderdrucken. Es gab mehrere Lesesessel und Polsterschemel. Ein abgerundetes Erkerfenster, ähnlich dem im großen Wohn- und Essraum, blickte auf ein Blumenbeet mit einem kleinen Brunnen hinaus. Gegenüber dem Fenster bedeckten raumhohe Regale die Wand zu beiden Seiten der Tür. Neben einem Mix aus medizinischen und psychologischen Büchern stand darin Craigs altmodische lederne Arzttasche und ein tragbares EKG-Gerät. Im Hinblick auf seine Eignung als Arbeitsplatz war das Beste an diesem Raum die Beleuchtung: In die Decke waren Spots eingelassen, es gab zwei Schreibtischleuchten, und neben jedem Sessel stand eine Lampe.
    »Der Raum wäre perfekt«, sagte Jack. »Aber bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, wenn ich mich in eurem privaten Arbeitszimmer aufhalte?« Er schaltete eine der Stehlampen ein. Sie verbreitete ein weit fallendes, warmes Licht.
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Und was ist mit Craig? Schließlich ist es ja auch sein Raum.«
    »Das stört ihn nicht. Eines kann ich dir über Craig versichern: Er ist kein Reviermensch.«
    »Na gut, dann werde ich mich hier einrichten. Ich habe das Gefühl, dass ich bestimmt ein paar Stunden brauchen werde.« Er legte den dicken Umschlag auf das Tischchen zwischen den beiden Lesesesseln.
    »Also dann, lass dich nicht aufhalten. Ich gehe ins Bett. Ich muss dafür sorgen, dass die Kinder in die Schule kommen, das heißt, der Morgen beginnt hier immer ziemlich früh. Im Kühlschrank ist genug zu trinken, und in der Bar noch mehr, also bedien dich einfach.«
    »Wunderbar! Ich lege gleich los.«
    Alexis’ Blick glitt an Jack herunter und dann zurück zu seinem Gesicht. »Ich muss sagen, Bruder, du siehst gut aus. Als ich dich damals draußen in Illinois besucht habe und du noch als Augenarzt gearbeitet hast, sahst du aus wie ein ganz anderer Mensch.«
    »Ich war ein anderer Mensch.«
    »Ich hatte Angst, du würdest zu dick werden.«
    »Ich war zu dick.«
    »Und jetzt bist du hager, hungrig und hohlwangig, wie ein Schauspieler in einem Spaghetti-Western.«
    Jack lachte. »Das ist ja mal eine originelle Beschreibung. Wo hast du die denn her?«
    »Die Mädchen und ich haben vor kurzem ein paar alte Sergio-Leone-Filme angeschaut. Das war eine Aufgabe für den Filmkurs, den Tracy in der Schule belegt hat. Im Ernst, du siehst aus, als wärst du richtig gut in Form. Was ist dein Geheimnis?«
    »Streetbasketball und Radfahren. Meine Zweitkarrieren.«
    »Vielleicht sollte ich es auch mal damit versuchen«, bemerkte Alexis mit einem gequälten Lächeln. Dann verabschiedete sie sich: »Gute Nacht, Bruder. Wir sehen uns morgen früh. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es mit drei Mädchen hier immer ein bisschen chaotisch abläuft.«
    Jack sah Alexis nach, wie sie den Flur entlangging und mit einem letzten Winken die Treppe hinauf verschwand. Er drehte sich um und ließ den Blick erneut durch den Raum schweifen. Plötzliche Stille senkte sich auf ihn herab. Der Raum sah so anders aus und roch so anders als seine eigene gewohnte Umgebung, dass er auf einem ganz anderen Planeten hätte liegen können.
    Ihm war etwas unbehaglich zumute, weil er sich im privaten Bereich fremder Leute aufhielt, als er sich in dem Sessel niederließ, der von der Lampe angestrahlt wurde. Dann holte er als Erstes sein Handy heraus und schaltete es ein. Er hatte eine neue Nachricht, sie war von Warren und enthielt den versprochenen Namen und die Telefonnummer seines Bostoner Freundes. Er hieß David Thomas, und Jack rief ihn unverzüglich an, weil er dachte, er würde ein wenig Bewegung gut gebrauchen können, falls sich der morgige Tag als genauso stressig erweisen sollte, wie er befürchtete. Nach Alexis’ ausweichenden Bemerkungen über Craigs Reaktion auf seinen Besuch hätte sich wohl niemand sonderlich willkommen gefühlt.
    Warren musste voll des Lobes gewesen sein, als er David von Jack erzählt hatte, denn David war völlig begeistert von der Aussicht, dass Jack für ein paar Runden zu ihnen stoßen wollte.
    »Um die Jahreszeit spielen wir jeden Abend ab ungefähr fünf, Alter!«, hatte David gesagt. »Schwing deinen weißen Arsch hier rüber, dann werden wir ja sehen, was du draufhast.« Er erklärte Jack den Weg zum Basketball-Platz am Memorial Drive in der Nähe von Harvard, und Jack antwortete, er werde versuchen, am späten Nachmittag dort zu sein.
    Als Nächstes rief er Laurie an, um

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