Moonlight - Die Prophezeiung
jeden Moment zusammenklappen.
Klar.
Rasch änderten wir die Richtung und liefen zum Blutsee. Unsere Eltern tranken so viel daraus, dass ich die Befürchtung bekam, sie würden jeden Moment platzen.
Mmmmh! Mein Gott, habe ich den Geschmack des Blutes vermisst!
Kaum waren wir dann beim Schloss angekommen, liefen uns unzählige Wesen entgegen und verneigten sich. Überall herrschte plötzlich Aufregung und Chaos. Na ja, das war doch selbstverständlich. Immerhin waren der König und die Königin wieder da. Die Hoheiten sind wieder da! Laute Musik ertönte. Dastan lachte und legte einen Arm um die Schulter meines Vaters. Ach ja, die beiden waren beste Freunde.
Da freut man sich doch, endlich wieder zuhause zu sein.
Stimmt, alter Kumpel.
Wir traten ein, nachdem Wilhelm und Friedrich uns das Tor geöffnet hatten. Hier hat sich aber auch gar nichts verändert. Lächelnd schüttelte Anna-Belle den Kopf und setzte sich mit Dastan auf die Throne. Entspannt schlossen die beiden kurz ihre Augen und atmeten tief ein und aus.
Lucia, wo sind deine Eltern?
wollte Dastan wissen.
Auf der normalen Welt, Hoheit. Sie möchten dort bleiben. Und Anitas Vater auch.
Na schön.
Katja, wieso lächelst du nicht?
Den ganzen Abend lang dachte ich darüber nach. Das Himmelbett in meinem Zimmer kam mir zu groß vor ohne ihn an meiner Seite. Zwei Wochen vergingen und ich hatte immer noch nichts von ihm gehört. Ständig war ich in meinem Zimmer und grübelte. An einem Abend kam meine Mutter in mein Zimmer und teilte mir mit, dass König Dastan für mich als Dankeschön das größte Fest aller Zeiten veranstalten lassen würde. Sie hatte die ganze Zeit nicht bemerkt, wie es mir ging. Mein Vater schaute mich seit vorgestern die ganze Zeit grinsend an. Warum, weiß ich auch nicht.
Was? Das ist ja großartig!
Welches Kleid soll ich denn morgen anziehen?
Ich habe dir eins nähen lassen. antwortete sie mir. Überrascht drehte ich mich um.
Was? Das wäre doch nicht nötig gewesen. Hier in dem Schrank sind doch mehr als genug wunderschöne Kleider.
Schon, aber morgen ist ein sehr besonderer Tag.
In ihren Augen funkelte etwas auf. Was hatte das zu bedeuten?
Ach was. Es ist nur ein Ehrenfest.
Na ja... ich darf nichts verraten. Tut mir leid.
Lächelnd verschwand sie aus meinem Zimmer. Verwirrt schaute ich ihr hinterher. Sie durfte nichts verraten? Da stimmte doch irgendetwas nicht. War mein Vater deshalb so komisch?
Hm. Na ja.
Gelangweilt ließ ich mich wieder auf mein Bett fallen und schaute an die Decke. Am nächsten Tag kam Derek einfach so in mein Zimmer geplatzt und zog die Gardinen zur Seite.
Guten Morgen, Katja! Aufstehen! Heute ist dein großer Tag.
Ich verzog bloß das Gesicht.
Hau ab...
Na los. Es ist gleich drei Uhr.
Na und?
Er zog mir die Decke weg. Fast hätte ich ihn angefaucht.
He!
Trink das.
Er drückte mir eine geöffnete Blutflasche in die Hand. Der Geruch des Blutes schnürte mir die Kehle zu. Sofort presste ich die Öffnung an meinen Mund und trank alles aus.
Mmmmh! Danke.
Klar. Und jetzt ziehe dich bitte an.
Er zerrte mich lächelnd aus dem Bett heraus. Mein Blick fiel auf ein knallrotes, trägerloses Ballkleid, dass ich nachdem Derek draußen war, sofort anzog. An der Taille und ganz oben waren glitzernde Pailletten, die im Sonnenlicht leuchteten. Die obere Hälfte glitzerte ganz leicht, die untere Hälfte dagegen war in mehrere Röcke untereinander zusammengenäht. So ein hübsches Kleid hatte ich noch nie gesehen. Wieso ließ meine Mutter für mich so etwas Zauberhaftes nähen?
Bist du fertig?
Ja.
Als mein Bruder mich sah, klappte ihm der Mund auf.
Oh... mein Gott. Du sieht wunderschön aus, Katja. Wirklich.
Ich trat an den großen Spiegel in meiner Wand.
Wow!
Die Diamantkette, die mich vor dem Sonnenlicht schützte, leuchtete wieder in den Regenbogenfarben. In mir stieg das Gefühl, dass heute irgendetwas geschehen würde, was mein ganzes Leben verändern wird.
Um wie viel Uhr geht der Ball los?
fragte ich Derek, der immer noch wie gebannt auf mein hübsches Kleid Kleid schaute.
Äh... wir müssen gleich zum Schloss gehen. Die Gäste kommen erst später.
Wo sind Mom und Dad?
Die sind schon losgegangen.
Aha.
Derek Arman Caltaya und die Schwester, Katja Amena Caltaya.
Nur mein Schatz war nirgends zu sehen. Enttäuschung machte sich in mir breit. Derek zog mich zu Dastan und Anna-Belle, die mit unseren Eltern an der großen Theke standen.
Katja! Verdammt, hat dich ein Engel hierher gebracht? Erstaunt umarmte mich
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