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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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hatte, hörte Moon Geräusche von hinten.
    Männer, die sich heimlich anschlichen.
    Dann erhob sich die Mondsichel über der Silhouette der Burg und der komplette Übergang wurde von Lichtfingern erhellt.
    Moonshadow drehte sich langsam im Kreis. Er war umzingelt.

VIERZEHN
    EINGEKREIST
    Er betrachtete die einsame Figur auf der Brücke. Wenn er diesen einen Mann überwältigte, wäre der Weg zum äußeren Rechteck, und damit der Fluchtweg, für ihn frei.
    Moonshadow machte einen Schritt nach vorn, schoss schnell durch die mondhellen Abschnitte und kroch vorsichtig durch die Bereiche grauen Halbdunkels.
    Vor ihm auf der Brücke verließ der Mann seinen Platz im Schatten und kam an eine hellere Stelle. Er zog ein kurzes Shinobi-Schwert aus seinem Gürtel und be gann, damit - noch in sei ner Scheide - gegen seine Schulter zu klopfen. Moon beobachtete ihn aufmerksam.
    Er war kahlköpfig und drahtig. Glatt rasiert. Eigensinnige Augen und ein einfaches schwarzes Gewand. Er lächelte, sein Gang war scheinbar lässig. Moons Mund wurde so trocken wie seine Lippen. Dieser Kerl war sehr gefährlich. Seine Aura strahlte Geschick aus, sein Gesicht hatte einen grausamen Zug.
    Der Mann sah Moon in die Augen und verneigte sich elegant. Dann verschwand das Lächeln. Er steckte das Schwert wieder in seinen Gürtel.

    Hilf mir, Mantis, dachte Moon. Was würdest du tun, wenn du diesem selbstsicheren Knaben gegenüber ständest? Er nickte knapp. Ja, das war es. Nutze die Selbstsicherheit des Feindes, seine Überzeugung, dass er einem anderen Shinobi gegenübersteht und damit vorhersehbaren Shinobibewegungen. Sei unvorhersehbar.
    Moon machte einen Schritt zurück in einen dunkleren Abschnitt und beugte sich tief hinunter. Die Waffe schob er verborgen hinter dem Körper von seinem Rücken zur Hüfte. Nachdem er sie an der richtigen Stelle platziert hatte, sah er sich um.
    Drei Männer schlichen hinter ihm heran. Zwei waren uniformierte Samurai mit dem Emblem des Hauses: ein großer Mann und sein klei ne rer Kumpan. Den Tätowierungen nach war der dritte ein Verbrecher, ohne Zwei fel aus ei ner der Großstadtbanden, die der Orden vom Grauen Licht gelegentlich im Auftrag des Shogun unterwandert hatte.
    Das Trio hielt inne. Der mit den Tätowierungen machte eine Geste in Richtung der einsamen Gestalt, die Moon im Weg stand. Keine höfliche Geste.
    »Los, Akira!« Der Verbrecher gab vor, irritiert zu sein. »Hör auf. Quäl dich nicht. Bring ihn endlich um, sonst bin ich zuerst an der Reihe.« Seine Stimme senkte sich. »Ich habe doch gesagt, er war gezinkt. Wir hätten meinen Würfel nehmen sollen.«
    Moon musterte den, der sich beklagte. Viele Verbrecher rasierten sich den Kopf, aber dieser hatte lange, wirre Haare, einen verschmutzten Bart und
einen hängenden Schnauzer. Seine grell gemusterte Jacke verkündete lauthals, dass er stolz war, ein Outlaw zu sein. Moon blickte auf die Tätowierungen auf seinen Unterarmen, rot-grüne Karpfen und Drachen, bis er auf einmal bemerkte, dass der Verbrecher in jeder Hand einen Shuriken hielt. Moon biss die Zähne zusammen. Er war nicht bloß irgendein Verbrecher!
    Als er sich umdrehte, um nach dem Mann zu sehen, der ihm den Weg versperrt hatte, sah Moon, dass er leise zum Rand des Schattens kroch; eine Hand glitt zum Griff seines Schwertes. Er war gefährlich, so viel begriff Moon, er war wirklich gut. Er konnte sich ohne den kleinsten Laut bewegen. Aber wie gut konnte er … damit umgehen?
    Seinem Feind zugewandt, aber im Schatten, zog Moon wie ein Duellant sein Schwert von der Hüfte.
    Die kleinsten Finger seiner rechten Hand pressten sich um den Griff der Waffe, spannten die Schneide, bis ihre Spitze an der Öff nung des Futterals war. Sowie der Zug sich beschleunigte, zog Moons linke Hand die Hülle von der Schneide, verbarg sie unter seinem Gürtel und schob sie zu rück an sei ne Taille. Die aufeinander abgestimmten, dynamischen Bewegungen der beiden Hände ließen die Schwertspitze blitzschnell vorschießen.
    Das Mondlicht verwandelte den explosiven ersten Zug zu einem horizontalen silbernen Strich, der nur kurz aus dem schützenden Schatten hervorblitzte. Die Spitze von Moons Schwert lockte den lauernden Feind in einen Hinterhalt, der am Rand
des vom Mond beschienenen Bereichs stand und nach seiner Waffe griff. Der Mann zuckte zurück, und Moon sah, dass sein Blick nach oben gerichtet war, als ob er einen mächtigen Hieb von dort erwartet hätte. Seinen eigenen Zug unterbrechend, sprang der

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