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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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hinterrücks auf die Brücke. Sie schlingerte und schwankte, sodass Moon sich mit einem Griff am nächsten Seil festhalten musste.
    »Ich bin direkt hinter dir!«, hörte er Nachtfalke rufen. »Spring jetzt, jetzt!«
    Der Todlose lag da und versuchte immer noch verzweifelt, die Katze abzuwehren. Moon sprang über
ihn, wobei er wieder die Brücke erschütterte. Der Todlose erspürte seine Position. Das doppelrinnige Schwert schoss nach oben und schnitt Moon in den Oberschenkel, als er über den Mann hinwegsetzte.
    Moon verwundetes Bein knickte ein, als er aufkam. Stolpernd fiel er auf die Brücke.
    Nachtfalke landete hinter ihm, unverletzt. Jetzt waren sie beide auf der richtigen Seite der Brücke, auf der Seite des Treffpunkts, der Todlose und die Kat ze wa ren im mer noch in der Mit te der Brü cke, fest verbissen in ihren Kampf. Der ehemals unverwundbare Mörder schlug jetzt wie in Panik um sich und brachte sich noch mehr Wunden mit dem eigenen Schwert bei. Offensichtlich war er, anders als die meisten Shinobi, vollkommen unvertraut mit Wunden, vielleicht überhaupt mit jeder Art von Schmerzen, und so drosch er nach der Katze mit immer schwächeren, ziellosen Schlägen.
    Zusammen blickten Nachtfalke und Moon zurück. Er reichte ihr sein Schwert.
    »Ich rufe die Katze jetzt zurück«, sagte Moon mit zusammengebissenen Zähnen. In seine Augen stiegen Schmerzenstränen, und als er blinzelte, liefen sie ihm die Wangen hinab.
    Fasern eines ausgefransten Stützseils hingen auf die Fußplanken der Brücke. Moon begann, sich die dickste Faser um sein Handgelenk zu winden. »Mach das auch, dann hack die Hauptseile durch«, sagte er Nachtfalke. Seine Augenlider flatterten. »Dann … halt dich fest! Die Brücke sollte auseinanderfallen.« Moons Kopf sank auf die Brü cke. Nachtfalke durchschnitt
das erste der vier Hauptseile. Die Brücke neigte sich gefährlich.
    »Lass jetzt los!«, rief sie der Katze zu. »Komm, deine Spielstunde ist vorbei!« Die Katze ignorierte sie und blieb bei ihrer wilden Attacke auf den Todlosen. Nachtfalke durchtrennte das zweite der Haupt seile. Wieder neigte sich die Brücke, und dieses Mal in einem furchterregenden Winkel.
    Moon, der sich verzweifelt festhielt, schickte der Katze seinen Befehl, aufzuhören. Endlich sprang sie vom Todlosen herunter und lief auf Moon zu, hinter ihr kam der Todlose wieder mühsam auf die Beine. Fluchend schlug er dorthin, wo er die Katze vermutete. Sein wütender Schlag verpasste das Tier um Haaresbreite, durchtrennte aber das dritte Brückenseil.
    »Halt dich fest, Moon, halt dich fest!«, schrie Nachtfalke und band sich selbst ein Stück Tau um ihr Handgelenk. Es hing kurz an dem vierten und letzten tragenden Seil, während die dünneren Überkopfseile sich eines nach dem anderen mit einem Knallen lösten. Dann zerriss mit einem nervenzerreißenden Schnappen das letzte Hauptseil, und die Brücke zerbrach in der Mitte, jedes ih rer ab gerissenen Teile zog lange Seilenden mit sich nach unten, als sie fielen.
    Die zwei fallenden Brückenteile schwangen von der Bruchstelle nach außen wie Pendel und wurden an die Schluchtwände geschleudert, an denen sie noch befestigt waren.
    Als er merkte, dass er fiel, ließ der Todlose sein
Schwert los, schnappte nach dem nächsten Stück wegrutschenden Seils, aber die Kräfte des schwingenden Brückenteils schlugen es aus seiner Hand und er stürzte.
    Als ihre Hälfte der Brücke auf die Schluchtwand zuflog, blickte Moon nach unten in die Schlucht. Er erhaschte einen letzten flüchtigen Blck auf den Todlosen, der Hals über Kopf in das tosende weiße Wasser fiel, aber er sah keine Spur von der Katze.
    Die abgetrennte Brücke schlug halb an die felsige Seite der Schlucht, und Moon und Nachtfalke schrien laut auf, als sie hart aufprallten, und die Seile um ihre Handgelenke brannten, als die Enden scharf anzogen.
    Eine halbe Minute lang pendelten sie und versuchten, die al lerletzten Kraftreserven zu sam meln, um sich in Sicherheit zu bringen. Unter großen Schmerzen und jeder gegen seine Erschöpfung und die Verwundungen ankämpfend, befreiten sie ihre Handgelenke von den Stricken und kletterten nach oben, wobei sie die übriggebliebenen Planken der Brücke als Leiter benutzten. Nachtfalke erreichte den Rand der Schlucht als Erste und streckte Moon eine zitternde Hand entgegen. Er packte ihr Handgelenk. Sie zog ihn nach oben.
    Aufeinandergestützt kletterten sie bis an den Rand des nächsten Waldes bergauf.
    »Wir ruhen uns hier

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