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Moorehawke 02 - Geisterpfade

Moorehawke 02 - Geisterpfade

Titel: Moorehawke 02 - Geisterpfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiernan Celine
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schließlich wieder. Er wirkte kalt, aber ganz bei der Sache.
    »Marguerite Shirken ist vieles«, sagte Úlfnaor. »Viele, viele schlimme Dinge. Aber sie ist eine vortreffliche Soldatin, und sie kennt immer ihren Feind. Sie kennt die Merroner, und sie wollte uns loswerden. Allein, dass wir am Leben sind, ist eine Beleidigung für sie.« Er hielt inne und schien sich zu erinnern, dann nickte er nachdenklich. »Also hat sie nach mir geschickt«, flüsterte er. »Und ich wusste sofort, dass ich das Werkzeug des Untergangs meines Volkes sein sollte. Ich sagte zu den anderen Aoirí: ›Nein!‹ Ich sagte: ›Schickt einen anderen, einen der anderen Stämme … Falke, Schlange, selbst Panther .‹« Er ließ die Handkante durch die Luft sausen, als spräche er erneut zu den Anführern der Merroner. »Schickt einen anderen …«
    »Aber was hätte es geändert«, fragte Wynter nun, »einen anderen an Eurer statt zu senden? Warum wollte sie unbedingt Euch?«
    Úlfnaor wischte sich mit dem Handballen unter dem Auge entlang und schüttelte schweigend den Kopf.
    »Weil Ihr von der alten Religion seid«, antwortete Christopher für ihn.
    Úlfnaor bejahte mit immer noch glänzenden Augen, und Christophers Miene wurde bitter. »Shirken wusste, dass Ihr Die Brücke vollziehen müsstet. Euer Volk würde Euch niemals gestatten, es in ein neues Land zu führen, ohne zuerst An Domhan auf seine Ankunft aufmerksam zu machen.
Shirken wusste das, und sie hat Euch dazu gezwungen. Habe ich recht? Sie hat dafür gesorgt, dass die anderen Aoirí Euch schickten, wohl wissend, dass Ihr Eure Caoirigh opfern müsstet, wie es die alten Völker immer tun müssen, wenn sie an einen fremden Ort ziehen.«
    »Außerdem glaube ich …«, sagte Úlfnaor. »Ich glaube, heimlich in ihrem Herzen wollten auch die anderen Aoirí, dass das geschieht. Tief im Herzen …« Aufgewühlt sah er Christopher an.
    »Sie hofften, dass das Blutopfer die Dinge verbessern würde«, wisperte Christopher.
    Úlfnaor verzog das Gesicht und nickte.
    »Ihr wollt mir also erzählen, dass Ihr keine Wahl hattet? Ist es das?« Razi stieß die Worte durch zusammengebissene Zähne, seine Stimme übertönte kaum das Prasseln des Feuers. »Keine Wahl, als zwei aus Eurer Mitte zu töten?« Er schnaubte abfällig, dann spuckte er ins Feuer, eine plötzliche, unwillkürliche Geste der Verachtung.
    Úlfnaor schwieg eine Weile, dann holte er tief Luft und setzte sich sehr aufrecht hin. »Ich weiß nicht, wie sie es machen wird, aber ich glaube, Shirken wird den königlichen Prinzen Alberon wissen lassen, was ich tun musste, als ich hierher kam. Sie wird das als Vorwand nutzen, um ihren Krieg gegen Das Volk zu Ende zu bringen, und wenn sie es tut – patsch! « Er schlug die Hände zusammen. »Dann wir sitzen in der Falle, Shirken auf der einen Seite, die Armeen des Prinzen Alberon auf der anderen, und in der Mitte …« Er wischte sich die Hände aneinander ab, als wollte er ein zerquetschtes Insekt abstreifen. »Die Merroner. Zerstört mit einem einzigen letzten Streich. Ein ganzes Volk dahin.«
    Wynter wusste, dass er recht hatte. Neben ihr saß Christopher nach vorn gebeugt, die Ellbogen auf den Knien, den
Blick ruhig auf den großen Mann vor sich gerichtet. Razis Miene veränderte sich nicht, und Wynter argwöhnte, er hielte es vielleicht für gar keine so üble Idee, die Merroner hinwegzufegen.
    »Ihr hättet ablehnen können«, sagte Razi. »Ihr hättet in Eurer Heimat bleiben können.«
    Úlfnaor musterte sein unnachgiebiges Gesicht und sprach weiter. »Es gibt einen Mann. Er arbeitet für Euren König, wie auch Ihr es tut. Vielleicht kennt Ihr ihn? Er ist ein guter Mensch, er hat sich viel eingesetzt für die Panthermerroner.« Úlfnaor hob die Hand und zeigte auf sein Haar. »Mein Volk nennt ihn den Roten Falken.«
    Diese unerwartete Erwähnung Lorcans traf Wynter bis ins Mark, sie spürte einen heftigen Stich im Herzen.
    »Ein großer Mann«, bemühte sich Úlfnaor immer noch, Lorcan zu beschreiben. »Fast so groß wie ein Merroner. Er hat breite Schultern, viel …«
    »Ich kenne den Hohen Protektor Moorehawke«, fauchte Razi. »Ihr seid nicht würdig, seinen Namen im Mund zu führen.«
    Entgeistert starrte Úlfnaor ihn an, dann Wynter, die ihre feuchten Augen abwenden musste. Auch Christopher hatte den Blick gesenkt, Kummer zeichnete sich auf seiner Miene ab, und allmählich begriff Úlfnaor.
    »Oh«, sagte er bekümmert. »Was ist ihm widerfahren?«
    Niemand antwortete. Wynter,

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