Mopsküsse: Roman (German Edition)
sogar ›Design: Giovanni De Anna‹ gedruckt.« Giovanni warf sich stolz in Pose. »Das riecht nach Folgeaufträgen.«
»Mir wird übel«, sagte Georgia angewidert. »Das ist einfach nur fürchterlich.«
»Sie sind also wirklich schwanger?« Jenny strahlte Georgia an. »Dann können wir ja bald auch noch einen Kindergarten eröffnen. Das wäre doch …« Sie verstummte jäh, als Georgias Blick sie traf.
»Georgia, sei doch froh, wie es gelaufen ist. Die hätten sich ja auch über Konstantin auslassen können oder über Mumps.«
»Antonella!«, fuhr Georgia sie an.
»Ist ja gut, reg dich wieder ab. Die Geschichte ist nett und wird uns viele neue Kunden bringen, das ist es doch, was zählt.«
»Klar, wie konnte ich das vergessen«, antwortete Georgia sarkastisch, »alles für den höheren Zweck. Da kann ja ruhig mein Privatleben in der Öffentlichkeit ausgewalzt werden. Macht ja nichts.«
Die drei anderen plapperten munter vor sich hin, kommentierten die gelungenen Fotos und Bildunterschriften und nahmen ansonsten nur noch wenig Notiz von Georgia, die gerade kopfschüttelnd die Geschichte ein zweites Mal las. Dann sah sie auf die Uhr. »Ihr kommt ja hier prima ohne mich klar«, unterbrach sie das allgemeine Gebrabbel, »ich fahre zum Flughafen und hole Sophie ab.«
»Der Escada-Shop ist ganz okay für dieses Provinznest hier, aber mir war von Anfang an klar, dass wir dort nicht deine Kleider für die Hochzeit finden werden.« Sophie warf ihre blonde Mähne über die Schulter und steckte sich die Sonnenbrille ins Haar.
»Aber auf Armani und Chanel ist immer Verlass«, kicherte Georgia glücklich.
Die beiden waren mit einem Taxi nach Hause gekommen – bewaffnet mit geschätzten tausend Einkaufstüten aller Designerläden, die Frankfurt aufzubieten hatte. Offensichtlich hatten sie gleich mehrere geeignete Hochzeitsroben für Georgia erstanden, und bei der Gelegenheit auch eine Auswahl für Tim mitgebracht.
»Nett, dass ihr auch schon da seid!«, tönte Antonella gereizt, die neben ihrem Wagen auf die beiden gewartet hatte. »Wir wollten schon vor einer halben Stunde losfahren.«
»Darling, nicht sauer sein. Wir hatten einen großartigen Vormittag und haben traumschöne Outfits gekauft.« Georgia lachte aufgekratzt. »Es war fast wie in alten Zeiten, stimmt’s, Soph?«
»Wenn ihr mit eurer großen New Yorker Tussinummer durch seid, könntet ihr ja jetzt freundlicherweise einsteigen. Wir kommen sowieso schon zu spät.« Antonella rollte genervt mit den Augen.
»Muss das da auch mit?« Sophie deutete leicht angewidert auf Baby Elisa, die friedlich in ihrem Kinderwagen schlummerte.
»Genauso wie das da!« Antonella deutete abfällig auf Hugo. Der war mit der Leine am Kinderwagen festgebunden und lieferte sich gerade einen erbitterten Zweikampf mit der Feststellbremse. »Das hast du dir so gedacht, Freundchen, mitgefangen, mitgehangen, hier haut keiner ab. Wir machen jetzt einen schönen Ausflug mit Tante Sophie!« Sie nahm Elisa und legte sie Georgia in die Arme. Dann verstaute sie mit vernichtendem Blick Kinderwagen, Einkaufstaschen und Hugo im Kofferraum. Minuten später waren sie endlich unterwegs zum großen Locationtermin in Kloster Eberbach.
Zusammen mit der dortigen Eventmanagerin klärten sie die Wetteroptionen und besprachen den Ablauf von Trauung, Champagner-Empfang und abendlichem Gala-Diner.
»… sollten wir hier unbedingt ein offenes weißes Zelt aufstellen.« Antonella blätterte in ihrem Konzeptordner, den sie über den Kinderwagen gelegt hatte. »Und jetzt zur Deko: Als Grundfarbe haben wir Weiß, und bitte nur klare, schlichte Formen, kein Chichi. In etwa so.« Sie reichte der Eventfrau einige Skizzen. »Hast du irgendein Problem, Sophie?«, fuhr sie Georgias Freundin an, die zum wiederholten Mal ein abschätziges Hüsteln hatte hören lassen.
»Nein, nein …«, war die blasierte Antwort.
»Ist auch besser so«, murmelte Antonella warnend und fuhr dann fort: »Als Akzentfarbe nehmen wir für Trauung und Empfang Taubenblau und für den Abend ein kräftiges Rot.« Sie sah Georgia fragend an, die zustimmend nickte. »Passend zu den Kleidern der Braut. Können wir jetzt Ihre Vorschläge für die Tischdeko sehen? Ach ja, abends sollten alle Wege mit Fackeln beleuchtet werden, und …«
»Ich war ja kürzlich bei einer Hochzeit in den Hamptons, da gab es diese schöne Idee …«, mischte sich Sophie ein. »Aber natürlich wurde das auch von einem professionellen Wedding Planner
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