Mopsküsse: Roman (German Edition)
organisiert. Das bekommen wir hier also nicht hin. Nun ja, vielleicht wird es trotzdem ganz nett. Aber Georgia, du hättest wirklich etwas Besseres verdient«, fügte sie mit einem vielsagenden Seufzer hinzu.
Antonella reichte es: »Kannst du endlich deine Klappe halten, du intrigante Kuh? Wir organisieren hier ein Fest für Georgia und Tim. Und ich habe nicht vor, irgendwelchen dekadenten Schwachsinn auffahren zu lassen, um eine übersättigte Gesellschaft zu beeindrucken! Es geht hier einzig und allein um das Brautpaar, und nur den beiden muss es gefallen, nur zu ihnen muss es passen!«
»Wenn du meinst …«, kam es gedehnt von Sophie zurück.
Ehe Georgia in den schwelenden Zickenkrieg eingreifen konnte, läutete ihr Handy. Es war ihre Mutter, die mit der aktuellen Ausgabe der Bunten beim Friseur saß und sich maßlos über den Artikel empörte: »Du bist schwanger? Vor der Hochzeit? Sieht man etwa schon etwas?«
»Ich bin nicht schwanger, Mutter! Gibt es etwas Wichtiges? Ich bin auf einem Termin. Wir besprechen gerade alle Details für die Feier.«
»Also, Kind, das ist ja auch so eine Sache. Was soll denn dieser Unsinn, dass alle Gäste tagsüber in Weiß erscheinen sollen?«
»So wollen wir es eben«, antwortete Georgia schlicht.
»Und das mit der Homestory hättest du mir wirklich vorher sagen können! Dass du ausgerechnet jetzt kooperativ bist! Früher, als Konstantin und ich dich ausdrücklich um etwas Ähnliches gebeten haben, hast du dich doch immer strikt geweigert. Aber jetzt, wo du diesen Rockmusiker heiratest und in dieser unmöglichen Wohnung wohnst, kommst du plötzlich auf die Idee, eine Journalistin zu empfangen! Was soll ich denn meinen Freundinnen erzählen?«
»Da fällt dir ganz sicher etwas Passendes ein! Wiedersehen, Mutter.« Genervt trennte Georgia die Verbindung und warf sich förmlich zwischen Antonella und Sophie, deren Gezanke inzwischen zunehmend eskalierte. »Sophie, ich habe einen Spezialauftrag für dich: Halte mir bitte meine Mutter vom Leib! Du kannst doch so gut mit ihr, und in Fragen der Etikette bist du die ideale Ansprechpartnerin für sie. Außerdem müssen wir uns noch um die Sitzordnung kümmern. Das wird uns eine Weile beschäftigen. Lass also Antonella hier ihren Job machen. Ich bin mir sicher, sie hat das perfekt unter Kontrolle. Einverstanden?«
»Was immer du möchtest, George«, flötete Sophie.
»Und du?« Georgia wandte sich an Antonella.
»Ich wollte nie etwas anderes!«
»Ist das denn wirklich notwendig? Wir haben doch alles bis ins kleinste Detail schon hunderttausend Mal besprochen.« Antonella sah auf ihre Uhr. Sophie hatte auf einer finalen Planungsbesprechung bestanden, und so saßen die drei Frauen am Vorabend der Hochzeit am großen Nierentisch in Georgias Wohnzimmer.
»Natürlich ist das notwendig! Muss Mutti vielleicht zurück zu Heim und Herd?« Antonella warf Sophie einen wütenden Blick zu, doch die fuhr unbeeindruckt fort: »Wenn das eine ordentliche Hochzeit wäre, hätten wir heute Abend einen Probedurchlauf. Aber das geht ja nicht, weil der Bräutigam fehlt. George, es ist mir wirklich ein Rätsel, dass du ihm das durchgehen lässt. Ich meine, wenn er jetzt schon in London am Flughafen ist, könnte er doch problemlos in zwei, drei Stunden im Rheingau sein!«
»Sophie, wirklich, jetzt lass doch Tim in Ruhe. So viel, wie er im Moment arbeiten muss, kann er doch wenigstens am Abend vor seiner Hochzeit früh ins Bett.«
»Bei ihrem Bruder auf dem Sofa?«, ätzte sie in Richtung Antonella. »Das ist doch die idiotischste Idee von allen!«
»Ist doch süß! Er will die Nacht vor der Hochzeit ganz traditionell getrennt von mir verbringen, damit er mein Brautkleid nicht sieht.«
Das schrille Klingeln von Antonellas Handy übertönte Sophies Kommentar. »Hallo, Süßer, was gibt’s?«
»Wahrscheinlich hat das kleine Biest die Hosen voll, und Mutti muss sofort runter.« Sophie trommelte genervt mit den Fingern auf der Tischplatte.
»Soph, bitte!« Georgia runzelte die Stirn.
Antonella war blass geworden, murmelte »Moment mal«, entschuldigte sich kurz bei den anderen und sauste in ihre Wohnung.
»Giovanni, um Gottes willen, was ist denn los?«, zischte sie ins Telefon, obwohl sie inzwischen sicher außer Hörweite war.
»Tim hat gerade angerufen. Seine Bandkollegen sind unterwegs, aber er schafft es heute nicht mehr, weil er morgen noch ins BBC-Frühstücksfernsehen muss.«
»Das kann doch gar nicht sein! Er hat vor zehn Minuten
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