Mopsküsse: Roman (German Edition)
mich schon seit heute Morgen so merkwürdig, aber das sind jetzt wohl eindeutig Wehen.«
»Ja, aber dann müssen wir doch was tun.« Georgia wurde hektisch.
»Sag ich ja, aber du willst mich ja lieber anstänkern.«
»Kann das denn überhaupt sein? Ich meine, heute ist der 1. April, und das ist jetzt ein Scherz oder so? Du hast doch erst in zehn Tagen Termin.«
»Kein Scherz! Schätzchen, jetzt beruhige dich, das kann prima sein. Der Arzt hat am Montag beim letzten Ultraschall gesagt, dass die Kleine jederzeit kommen könnte. Und außerdem machen wir seit Tagen Wehenförderung – das volle Programm mit Rotwein, heißer Badewanne und Sex. Der einzig vernünftige Tipp aus diesem bekloppten Geburtsvorbereitungskurs.« Antonella grinste.
»Ist gut, ist gut. Keine Details bitte! Wo ist deine Krankenhaustasche?«
»Na, zuhause natürlich.«
»Klar, wo auch sonst? Himmel, wie schlecht kann man eigentlich noch organisiert sein?« Sie griff sich den Hörer und funkte Jenny an: »Jennifer, bitte sagen Sie Giovanni, dass er die Krankenhaustasche aus Antonellas Wohnung holen soll.«
»Dann ruf ich wohl mal Adrian an.« Antonella schnappte sich Georgias Telefon und versuchte es auf seinem Handy. Dort meldete sich aber nur die Mailbox, und sie hinterließ eine kurze Nachricht. »Liebling, das Küken will schlüpfen! Wir brauchen dich!«
»Warum rufst du ihn denn nicht in der Kanzlei an?«
»Weil ich keine Lust habe, mit seiner Sekretärin zu sprechen, aber was soll’s!?« Sie wählte Adrians Büronummer.
»Hallo, Frau Haubrock«, sie zog eine Grimasse, »können Sie mich bitte mit Adrian verbinden? – Was heißt das, Sie können nicht? Sein Kind würde jetzt gerne ausziehen, und da möchte er dabei sein! – Nein, das ist kein Aprilscherz, verdammt noch mal! – Wie, er ist bei Gericht? Wie lange dauert das denn? – Können Sie ihm dann bitte ausrichten, dass ich schon ins Krankenhaus gefahren bin? Danke.« Sie warf den Hörer auf die Gabel. »Mist! Warum hat er ausgerechnet heute Verhandlung?«
»Der schafft das schon rechtzeitig«, tröstete Georgia, »das dauert doch bestimmt ewig bei dir.«
KAPITEL 20
Auf der Zielgeraden
D as ist ja eine Überraschung!«, kreischte Jenny auf, als Antonella zwei Wochen später mit dem Kinderwagen aus dem Lastenaufzug gerollt kam. »Oh, ist die aber süß!« Die Sekretärin lugte in den Wagen, und Antonella musste ihr natürlich recht geben. »Wie geht’s dir? Du siehst super aus – der Bauch ist ja praktisch weg! War’s denn sehr schlimm? Wie läuft es so? Schreit sie viel? Und Dr. Stern ist bestimmt total hingerissen, oder?«
Georgia war kurz im Türrahmen erschienen, angesichts der Flut an Fragen und der zu erwartenden Antworten aber wieder geräuschvoll in ihrem Büro verschwunden.
»Mir geht’s super. Tolles Gefühl, wenn man sich wieder richtig bewegen kann, ich hab nur noch knapp vier Kilo mehr als vor der Schwangerschaft, und mein kleines Sternchen ist wirklich lieb.« Antonella nahm ihr Baby, das gerade die Augen aufgeschlagen hatte, aus dem Kinderwagen und küsste es liebevoll. »Sie quäkt nur, wenn sie hungrig ist«, sagte sie stolz, »leider hat sie viel Hunger – frage mich nur, von wem sie das hat? Und Adrian ist ein super Papa. Er steht sogar nachts auf und gibt ihr das Fläschchen. Ich bin fast schon ein bisschen eifersüchtig, weil er so verliebt in sie ist.«
»Hach, ist das schön!« Jenny seufzte begeistert. »Darf ich sie mal nehmen?« Antonella legte ihr das Kind in die Arme. Aus Georgias Büro war lautes Rumoren zu hören.
»Aber nicht, dass du auf den Geschmack kommst«, Antonella grinste, »wir brauchen dich hier! Und ich kann dir versichern, dass es eine schamlose Lüge ist, wenn Frauen behaupten, dass aller Schmerz vergessen ist, sobald das Würmchen auf Mamas Bauch liegt. Es war die Hölle! Die längsten acht Stunden meines Lebens. Zugegeben, es hat sich gelohnt, aber kein Triathlon hat jemals so wehgetan, und oft mache ich das sicher nicht mit.«
»Ich lass mir noch Zeit, keine Sorge, ich brauche ja erst den richtigen Vater.« Jenny klang ein bisschen wehmütig, und in Georgias Büro wurden lautstark Ordner ins Regal gewuchtet. »Wieso bist du eigentlich heute schon hier? Du wolltest doch erst am Montag kommen. Ich habe dein Geschenk gar nicht dabei.«
»Ich war gerade auf Mutti-Tour und habe mir am Kiosk die brandneue Bunte gekauft, und rate mal, was da drin steht? Genau, die Geschichte über den scharfen Rockstar und unsere
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