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Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach
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deinem Leben geschaffen hast?
    Er senkte den Kopf und begann wortlos zu essen.
    Karrer nickte verächtlich. Dann tauchte er den Löffel in die Suppe und aß mit Genuss weiter.
    Das Brennholz lag klafterweise in einer Hütte neben dem Stall, die direkt mit dem darüber liegenden Stadl verbunden war. Im Stadl wurde das Brennholz geschlagen und durch eine Öffnung in die Holzhütte geworfen.
    Der Verbrauch an Holz im Winter war enorm, obwohl nur Küche und Stube geheizt wurden. Die Kammern für Knechte und Mägde wurden nie geheizt, hier behalf man sich mit heißen Steinen, die man in Pfannen unter die Decke stellte, um sich aufzuwärmen. Nur der Herr des Hauses hatte ein besonderes Privileg: Sein Zimmer lag immer über der warmen Stube, in deren Decke eine verschließbare Luke eingelassen war. Der Bauer öffnete zur Schlafenszeit die Luke, und so sorgte die warme Luft aus der Stube für behagliche Wärme in seinem Zimmer.
    Johann und Albin luden Holz in die geflochtenen Körbe. Der große Haufen mit den Scheiten war in den letzten Tagen zusehends kleiner geworden.
    „Wird bald wieder so weit sein, dass wir ins Holz müssen“, sagte Albin.
    Johann beachtete ihn nicht. Die Szene in der Stube ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Albin setzte sein unverkennbares Grinsen auf. „Ich nehm an, du denkst an die Elisabeth?“
    Johann nickte. „Ich versteh nicht, was mit ihr da drin los war.“
    „Du hast es noch immer nicht kapiert, was?“ Albin schüttelte den Kopf. „Sonst schaust mir ja nicht blöd aus, aber bei den Weibern, vor allem bei den wenigen, die was im Hirn haben, musst noch viel lernen.“ Albin gab ihm einen freundschaftlichen Schlag auf den Hinterkopf.
    Johann sah ihn fragend an.
    „Die hat dich doch da drinnen beschützt, du Depp!“
    Auf einmal verstand Johann. Die dauernde Ablehnung, ihre Kühle, all dies hatte sie nur getan, um ihrem Vater keine Munition gegen ihn zu geben.
    Wer erst gar nicht ans Feuer herankommt, kann sich auch nie die Finger verbrennen
.
    Elisabeth empfand etwas für ihn.
    Johann überlegte kurz, dann setzte er sich hin und nahm einen kleinen Beutel aus der Innentasche seiner Joppe. Er öffnete ihn und zog ein Stück grobfasriges Papier und einen dünnen Kohlestift heraus. Schnell begann er einige Worte auf das Papier zu schreiben, hielt inne und schrieb dann noch ein paar Worte.
    Albin beobachtete ihn, sagte aber nichts.
    Johann faltete das Papier und steckte es zusammen mit dem Beutel wieder ein. Sie schulterten die Holzkörbe und verließen die Hütte.
    Als Johann und Albin das Haus durch die Hintertür betraten, kniete Elisabeth vor der Kuchltür. Auf ihrer Wange waren noch die Spuren der Ohrfeige zu sehen. Albin ging mit seinem Korb in die Stube, Johann stellte seinen ab und wartete, dass er in die Kuchl konnte.
    Elisabeth hob die Türschwelle hoch, nahm ein Heiligenbild heraus und legte es sorgfältig zur Seite. „Zum Schutz gegen alles Böse“, erklärte sie Johann, als sie sein verwundertes Gesicht sah. Sie nahm ein anderes Bild – eine kolorierte Radierung, die Jesus zeigte, wie er einem Pestkranken die heilende Hand auflegt – und bettete es sorgfältig in die Öffnung.
    „Halten die Bilder das Böse vom Haus fern oder im Haus fest?“, fragte Johann ironisch.
    Elisabeth schloss die Schwelle, stand auf und blickte Johann an. „Man kann’s sich eben nicht aussuchen.“ Sie drehte sich um und ging in die Kuchl. Johann folgte ihr mit seinem Holzkorb.
    Drinnen stapelte Johann das Holz unter die Sitzbänke. Elisabeth stellte sich an den Herd und zog den Teig für das Schmalzgebackene, das es am nächsten Tag geben sollte.
    Als Johann fertig war, schulterte er den Korb wieder. Er zögerte einen Augenblick, dann zog er das Stück Papier aus seiner Tasche, ging zu Elisabeth und gab es ihr wortlos.
    „Johann, mach weiter. Der Karrer kommt grad aus dem Stall!“ Albin stand an der Tür und schaute Johann und Elisabeth an.
    Elisabeth nahm schnell das Blatt und faltete es auf. Sie nickte unsicher, dann steckte sie das Papier in ihre Schürze und bearbeitete wieder den Teig.
    Johann hörte, wie die Hintertür polternd aufging, er blickt Elisabeth verwundert an, dann folgte er Albin aus der Kuchl. Draußen begegnete ihnen Karrer. „Seid ihr immer noch nicht im Stall, ihr faules Gesindel?“
    Nach einigen Fuhren Mist machten Johann und Albin eine Pause. Sie rauchten eine Pfeife neben dem großen Misthaufen hinter dem Stall. Sterne blitzten am abendlichen Himmel, Ruhe herrschte im

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