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Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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aber er traute von Pranckh und den Stadtoberen nicht.
    Von Freising schien seine Gedanken zu erraten. „Geht. Ich bringe meine Mitbrüder“, er blickte die Geistlichen drohend an, sie senkten den Kopf, „und die Kranken in mein Kloster, dort sind sie sicherer als im Viertel. Diese Befragung war erst der Anfang dessen, was man mit den Kranken vorhat.“
    „Was meint Ihr damit?“, fragte Elisabeth.
    „Mein Oberer war bei den Sitzungen der Stadtväter dabei, und wir befürchten das Schlimmste.“
    „Aber dann müssen wir etwas tun.“
    „Später“, antwortete Johann. „Erst bringen wir Josefa heim und holen unsere Papiere. Dann werden wir sehen, wie viel Euer Wort“, er blickte von Binden an, „tatsächlich wiegt.“
    Von Freising nickte. „Und ich bringe sie in Sicherheit. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.“
    „Bringt Ihr Euch damit nicht in Schwierigkeiten, Pater?“, fragte Elisabeth.
    „Nein, der Oberste unseres Ordens ist auf meiner Seite. Und bei dem, was hier unten im Namen Gottes geschehen ist“, er machte eine Handbewegung über den Raum, „tun wir als Seine Vertreter gut daran, unseren Schützlingen auch einmal zu helfen.“
    Er zögerte, dann ging er zu Johann und streckte ihm die Hand hin. „Passt auf euch auf.“
    „Ihr auch. Geht jetzt, wir haben nicht mehr viel Zeit.“
    Der Mönch nickte, schüttelte auch dem Preußen kurz die Hand und umarmte dann Elisabeth. Seine Hände lagen auf ihrem Rücken, genau auf den schwarzen Verästelungen. Elisabeth versteifte sich unwillkürlich, aber von Freising schien nichts zu bemerken und löste sich von ihr.
    „Gottes Segen für dich, mein Kind“, seine Stimme wurde leise, „und die deinen.“
    Elisabeth sah ihn an. „Ihr wisst –“ Sie brach ab. „Natürlich wisst Ihr. Es ist alles meine Schuld –“
    Von Freising schüttelte den Kopf. „Du hast keine Schuld daran, dass sie geboren wurden und die Krankheit verbreiteten, die du in dir trägst. Kämpfe dagegen an, mein Kind – so es Gottes Wille war, dass es sie gibt, so ist es auch sein Wille, dass sie gerettet werden.“
    „Danke, Pater.“
    Der Jesuit schlug ein Kreuzzeichen über ihr, dann führte er die Geistlichen und die Kranken aus dem Raum. Als sie draußen waren, hob der Preuße Josefa hoch und trug sie auf den Armen hinaus, Johann und Elisabeth folgten ihm.
    Schritte verklangen, Stille legte sich über alles.
    Und doch wirkte die Stille friedlich, denn zum ersten Mal seit langer Zeit hallten keine Schreie, kein Flehen, keine Verzweiflung durch die unterirdischen Gänge.
    Die Verliese waren leer, ebenso die Folterräume. Der Alptraum war vorbei, zumindest an diesem Tag.
    Die Fackeln, die seit Jahrhunderten ihr flackerndes Licht auf das Grauen der Inquisition geworfen hatten, brannten herunter, wurden aber nicht ausgetauscht. Und als die letzte Fackel erlosch, versanken die uralten Gewölbe in erlösender Dunkelheit.
    LXXIX
    Johann legte in Gedanken versunken noch einen Holzscheit nach, das Feuer knisterte bereits im Ofen und strahlte behagliche Wärme aus. Elisabeth saß neben ihm am Boden.
    Der Preuße hatte seine Frau auf die Holzbank gelegt, kniete neben ihr und umklammerte ihre Hände mit den seinen.
    Alle wussten es, doch niemand wagte es auszusprechen. Josefa würde diese Nacht nicht überleben.
    Johann legte Elisabeth wortlos den Arm um die Schulter und sah zu seinem Kameraden.
    Immer wieder strich der Preuße Josefa liebevoll über das Gesicht, küsste ihre Stirn und beugte sich zu ihr, wenn sie etwas zu sagen versuchte.
    Ein kurzer, spitzer Schrei.
    Johann schreckte auf, er musste eingeschlafen sein. Elisabeth, den Kopf auf seine Schulter gelehnt, wachte ebenfalls auf.
    Der Preuße schien sich keinen Strich von der Stelle bewegt zu haben, trotzdem war etwas anders.
    Josefa bewegte sich nicht mehr.
    Johann machte ein schnelles Kreuzzeichen, stand auf und ging zur Bank. Sein Kamerad zitterte leicht, die Augen waren rotgeweint, sein Ausdruck verzweifelt.
    „Ich hab sie doch so geliebt …“ Seine Lippen bebten, er drückte Josefas Hände so fest, dass seine Knöchel weiß waren. „Das kann es doch nicht gewesen sein – Johann, oder?“
    Johann kniete sich neben den Preußen und umfasste seine Hände. „Es tut mir unendlich leid, mein Freund.“ Er senkte den Kopf.
    Elisabeth kam zögernd, Tränen rannen ihr übers Gesicht. Sie umarmte den Preußen und legte ihre Hand auf die von Johann und dem Preußen.
    Die nächsten Stunden sollten sie so

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